Kapitel 8

272 8 5
                                    

Langsam beginnen meine Sinne sich wieder zu aktivieren. Dumpfe Geräusche dringen in meine Ohren, Stimmen von bekannten Personen. Langsam beginnen meine Augenlieder zu flackern, bis ich die Kraft habe, sie vollständig zu öffnen. Mein Sichtfeld ist verschwommen, einige Male muss ich blinzeln, bis sich mein Bild schärft und ich die Umgebung um mich herum erkenne und sehe meine Freunde um mich verteilt. Mein Blick wandert im Zimmer umher und bleibt neben meinem Bett hängen, an Sky, er sitz, wie er es mir versprochen hat noch bei mir. 

Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und auch er schaut mich glücklich an. ,,Na, wie geht es dir?" fragt er leise. ,,Du bist wirklich noch da." ,,Ich habe es dir versprochen." sanft greift er nach meiner Hand und hält sie in seiner. Übermütig wie ich bin, versuche ich mich mehr aufzusetzen in meinem Bett, doch kaum bewege ich mich nur ein Stück, bereue ich es sofort, als Schmerzen meinen Körper vom neuen durchzucken und mich schmerzhaft erinnert, was passiert ist. Ein schmerzgepeinigtes Wimmern entweicht meinen Lippen, mein Lächeln verzieht sich zu einem leidenden Gesichtsausdruck. Sofort verschwindet auch Skys unbeschwertes Lächeln und wandelt sich in einen besorgten Blick um. ,,Bloom, hast du Schmerzen." Schwach schaue ich ihn an. ,,Es geht schon, ich habe mich nur...falsch bewegt." erkläre ich leise, ich fühle mich so schwach, als wäre selbst das Reden zu anstrengend. Doch sein besorgter Blick nimmt an mehr Besorgnis zu. ,,Bloom, du solltest dich richtig untersuchen lassen, du riskierst dein Leben." ,,Nein, Sky, es geht nicht, du weißt warum, bitte akzeptiere meine Entscheidung." ,,Ich muss sie akzeptieren aber nicht für Gut heißen." ernst sieht er zu mir herab, doch dann wendet er sich von mir ab. ,,Terra, Flora, seid ihr fertig mit der Salbe?" ,,Geduld, die Salbe braucht Zeit, sonst wirkt sie nicht richtig." mahnt Terra. Wieder wandert sein Blick zurück zu mir. Unbeholfen sieht er mich an, als wüsste er nicht, was er tun, sagen sollten. ,,Du musst noch etwas durchhalten." leicht drückt er meine Hand. ,,Ich schaffe das schon." ermutige ich ihn. 

Die Zeit verstreicht langsam, ich versuche stark zu sein, die Schmerzen zu ignorieren, einfach an alles andere zu denken, außer an meine Schwäche, an meine Schmerzen. So ist es kaum verwunderlich, dass ich wieder zu meinen vielen Fragen streife. Was ist bloß dieses große Geheimnis? Werde ich es jemals lüften? Will ich es wirklich? Wer weiß, was ich damit ins Rollen bringe. Aber so geht es auch nicht weiter. ,,Na worüber grübelst du so angestrengt?" fragt mich Sky und zieht mich aus meinen Gedanken zurück in die Realität. ,,Über was wohl?" frage ich mit einem Lächeln. ,,Es ist so kompliziert, ich will Antworten, doch es hängt so vieles daran, ich habe einige Antworten erhalten und ein Chaos ausgelöst, was passiert, wenn ich alles weiß? Ich frage mich langsam, ob ich überhaupt die Wahrheit will." ,,Du willst doch etwa nicht aufgeben, oder?" ,,Nein, aber was wenn" ,,Wir werden es nie herausfinden, wenn wir nicht weitergehen." unterbricht er mich. 

Langsam schweift mein Blick über sein Gesicht, er versucht keine Schwäche zu zeigen, so wie ich, er versucht seine Sorgen nicht zu zeigen. Es ist so, wie er mir sagte, er ist ein Retter, er muss retten, damit er vergisst, wie kaputt er selber ist. ,,Sky, was ist los mit dir?" ,,Mit mir ist alles in Ordnung, du musst nur schnell wieder gesund werden." ,,Du musst mich nicht anlügen, wir wollten doch ehrlich sein, also was bedrückt dich?" ,,Ich mache mir Sorgen um dich, das ist alles." ,,Sky." sage ich mit Nachdruck. Er beginnt zu seufzen. ,,Es ist wegen deinem Vater, oder?" ,,Ja...wenn man ihn so nennen kann." ,,Erzählst du es mir?" ,,Er war nie da, ich konnte ihn nicht kennenlernen, ich hatte nur meine Mutter, die in Eraklyon für Ordnung sorgen muss und Silva, er nahm mich mit nach Alfea hat mich großgezogen, meine Mutter habe ich nur selten gesehen. Er war wie ein Vater zu mir, doch auch wenn er immer für mich da war, war er auch nie wirklich liebevoll. Ich musste immer perfekt sein. Weißt du, ich frage mich einfach, ob ihm je etwas an mir lag, oder ob er mich nur großgezogen hat, um seine Schuldgefühle loszuwerden. Aber er war sowas wie mein Vater und jetzt ist er weg, wegen meinem Vater. Er war 16 Jahre tot und wird es für mich immer bleiben, er hat nicht mal versucht mir zu erklären, stattdessen muss ich och erfahren, dass er Beatrix großgezogen hat, er hat eine Fremde großgezogen, anstatt bei seinem Sohn zu sein, er widert mich an." ,,Es tut mir leid, ich bin so vertieft in meinen Problemen, dass ich die von anderen nicht mehr sehe, es tut mir so leid, ich wünschte ich könnte..." ich beende den Satz nicht, stattdessen arbeitet mein Verstand auf Hochtouren. ,,Was ist los?" ,,Nichts, ich...ich war nur abgelenkt." ,,Was wolltest du denn sagen?" ,,Die Salbe ist fertig." ruft Terra überglücklich und kommt mit einer kleinen Schüssel in mein Zimmer. 'Terra du bist meine Rettung.' ,,Sky, würdest du bitte kurz gehen, Flora und ich erledigen das." bittet sie Sky. ,,Schon in Ordnung, ich schaffe das." bestätige ich Sky, nur sehr zögerlich entfernt er sich aus meinem Zimmer. 

Fate the Winx Saga- Die Reise geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt