14. Kapitel

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Sehr langsam nehme ich wieder Geräusche wahr, spüre jeden Zentimeter meines Körpers und den verbundenen Schmerz. Ich versuche mich zu bewegen, doch mein Körper streikt, will nur seine Ruhe haben. Ich kann die Schmerzen gar nicht beschreiben geschweige denn verorten, denn alles scheint betroffen zu sein. Nur sehr langsam kehren meine Erinnerungen zurück, Bilder erscheinen vor meinem Geistigen Auge, Bloom und ich, wie wir durch den Wald rasen auf der Flucht und dann, dann gegen den Baum krachen.                                                                                          'Bloom' der Gedanke lässt mich rasant meine Augen öffnen, kurz überkommt mich ein schwer erträglicher Schwindel, doch der Gedanke an meine Freundin, lässt mich stark sein. Schnell wandert mein Blick zum Sitz neben mir, doch er ist leer, nur etwas Blut am Armaturenbrett ist zu finden. Panisch hebe ich endlich meinen Kopf vom Lenkrad und schaue mich genauer um, doch jede Spur fehlt von der Fee. ,,Bloom!" schreie ich mit krächzender Stimme. Mit zitternder Hand, löse ich meinen Anschnallgurt und öffne meine Tür. Langsam, sehr langsam versuche ich aus dem Wagen auszusteigen, schaffe es endlich, doch kaum stehen meine Füße, sacke ich wie ein Kartenhaus zusammen. 'Jetzt reiß dich zusammen, du musst Bloom helfen, ihr darf nichts passieren.' schreie ich mich gedanklich an.  Mit zusammengekniffenem Zähnen, ziehe ich mich an der geöffneten Autotür nach oben und versuche einen festen Stand zu erreichen. Tief atme ich ein und aus, versuche meinen Schwindel zu bekämpfen und meine Schmerzen auszublenden, nur um wieder fokussiert sein zu können. Entschlossen stoße ich mich von der Tür ab und gehe einige Schritte, erst sehr wackelig, doch dann immer sicherer.                 

Keine Ahnung wo lang ich muss, keine Ahnung was mit meiner Freundin passiert ist und wo sie ist, doch ich werde sie finden und retten. Schleppend geht es voran, durch den dichten Wald, immer weiter, bis ich merkwürdige Geräusche höre. Sofort ziehe ich mein Schwert und bereite mich auf eine Attacke der Verbrannten vor, doch statt der Verbrannten ertönt eine nur allzu vertraute Stimme. Langsam senke ich mein Schwert und schaue ungläubig in die Richtung, aus der die Stimme erklang. ,,Sky? Bloom?" ruft Silva und schon taucht er hinter den Bäumen hervor. Ohne es kontrollieren zu können, renne ich, wenn man es so nennen kann, auf ihn zu und schließe ihn  kurz in meine Arme. ,,Sky, dem Himmel sei Dank." sagt Silva erleichtert, doch als wir uns trennen und er meine Verletzungen sieht, schwindet der Ausdruck von Erleichterung und er schaut mich ernst an. Jetzt kommen auch die anderen hinter den Bäumen hervor, Miss Dowling, Stella, Brandon und die anderen. ,,Sky, was ist passiert?" fragt mich mein Ziehvater. ,,Und wo ist Bloom?" ergänzt Miss Dowling mehr als nur besorgt. ,,Die Verbrannten, sie haben uns verfolgt, wir sind gegen einen Baum gefahren, ich war bewusstlos, als ich aufwachte, war sie nicht mehr da." ,,Das ist ganz und gar nicht gut, das ist alles andere als gut." erklärt Miss Dowling und sieht in die Runde. ,,Wir müssen sie finden, sofort!" 





Langsam beginnen meine Sinne sich wieder zu aktivieren. Ich vernehme Geräusche, kann sie aber nicht zuordnen, kann sie nicht wirklich erkennen. Ich spüre Bewegungen, als würde ich getragen werden. Ich spüre eine andere Person, ich verspüre das merkwürdige Gefühl von Verbundenheit. Sofort springen alle Alarmglocken an und ich versuche endlich zum vollständigen Bewusstsein zu kommen. Langsam öffne ich meine Augen, versuche sie offen zu halten, egal wie anstrengend es ist.  Nur sehr langsam kann ich unscharfe Umrisse von meiner Umgebung erkennen, doch mit der Zeit werden sie immer schärfer. Ich erkenne Bäume um mich herum, ich bin also noch im Wald. Doch was ist passiert? Konzentriert schließe ich meine Augen und langsam kehren meine Erinnerungen zurück, ich sehe die Verbrannten, das Auto, wie es gegen den Baum kracht und ich spüre die Präsenz, Arme die mich aus dem Wagen heben und die Stimme, die zu mir spricht. Sofort öffne ich panisch meine Augen, hebe meinen Kopf leicht an und blicke genau in die eisblauen Augen meines Feindes. Sofort gefriert mein Blut in den Adern und ich spüre, wie mein Herz immer schneller zu schlagen beginnt und meine Atmung immer panischer wird.                                                                                                                                                         Als ob er auf eine Regung von mir gewartet hätte, sieht er zu mir hinunter und beginnt süffisant zu lachen, als er die Panik in meinen Augen sieht. ,,Guten Tag Bloom." begrüßt er mich und lacht nur noch dreckiger. Trotz meiner zahlreichen Verletzungen, versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, zapple wild auf seinem Armen, versuche nur einen Ausweg zu finden.                                Endlich kann ich mich von seinen Armen befreien, doch er lässt mich einfach fallen und laut krachend lande ich auf den dreckigen Boden. Erschöpft sehe ich zu ihm hinauf. ,,Was willst du von mir?" schreie ich ihn an. ,,Ach kleine Fee, endlich treffen wir uns alleine, endlich kann ich meine Rache nehmen." ,,Was willst du von mir?!" wiederhole ich meine Frage. ,,Stimmt ja, du weißt ja gar nicht, wer du bist." amüsiert er sich über mich. Langsam stehe ich vom Boden auf, versuche meinen aufkommenden Schwindel und alle Schmerzen zu vergessen. ,,Hör auf mit den Spielchen und rede endlich!" ,,Ich an deiner Stelle, würde nicht so respektlos sein." droht er mit ruhiger Stimme. Doch nun erhebe ich drohend meine Fäuste und erschaffe wie in meinem einen Traum Feuerbälle, halte sie ihn vor. ,,Das würde ich an deiner Stelle lassen, ich habe bessere Karten als du!" erklärt er und zeigt hinter mich. Nichts wissend drehe ich mich um und erschrecke, als ich eine Armee von Verbrannten hinter mir sehe, wie sie sich um mich herum verteilen, zum Angriff bereit. Schockiert drehe ich mich wieder zu Valtor und schaue ihn fest in diese kalten Augen. ,,Oh keine Sorge, sie greifen nur an, wenn ich ihnen ein Zeichen gebe." erklärt er mit einer wegwerfenden Handbewegung. ,,Du hast sie gesteuert?" frage ich, obwohl ich die Antwort innerlich schon kenne. Seine Antwort ist nur ein ekelhaftes Lächeln. ,,Du verdammtes Arschloch, wegen dir sind Menschen gestorben!" schreie ich und nähre mich einen Schritt, doch sofort kommen mir die Verbrannten näher und er streckt seine Hand nach mir aus, zieht mich zu sich heran, drückt mein Handgelenk fest. Mit geweiteten Augen sehe ich ihn geschockt an. ,,Das ist mein Schicksal, zu töten, sowie es deines ist zu sterben!" erklärt er und seine Augen beginnen merkwürdig zu funkeln. ,,Denn du, du bist meine Todfeindin, geboren um dich mit mir zu duellieren, geboren als mein Gegenstück." ,,Was meinst du damit?" plötzlich zieht er mich noch enger an sich, meine eine Hand ruht auf seiner Brust, während er die anderen immer noch zerquetscht. ,,Du bist die Prinzessin von Domino, die die überlebt hat, die die ich mein Leben lang suche, um sie zu vernichten, so wie es mein Schicksal ist, die die es verdient hat zu streben, wie alle aus ihrem Reich zuvor, die letzte rechtmäßige Fee von Domino, die Hüterin der Drachenflamme, die stärkste Fee des Universums." geschockt sehe ich ihn an. Ich spüre, wie mein Körper langsam in sich zusammensackt, spüre wie er mich loslässt und ich vor ihm in die Knie sinke. Immer mehr Tränen strömen in meine Augen, bahnen sich ihren Weg an meinen Wangen hinunter. ,,D-das kann nicht sein." stottre ich aufgelöst. ,,Was? Hast du das nicht erwartet? Hast du dich nie gefragt, wieso du so stark bist? Wieso deine Kräfte so unberechenbar sind? Wieso du Heilkräfte hast? Wieso die Verbrannten hinter dir her sind? Wieso Rosalind dich für sich haben will?" fragt er, beugt sich zu mir hinunter, nimmt grob mein Kinn in seine Hand und dreht unangenehm meinen Kopf von links nach rechts. ,,Du siehst deiner Mutter wirklich sehr ähnlich." spottet er. Wütend entziehe ich mich seinem Griff und sehe ihn hasserfüllt an. ,,Das wirst du bereuen." sage ich bedrohlich leise. Langsam stehe ich vom Boden auf, spüre die Wut in mir brodeln, spüre mein Feuer, wie es sich langsam in mir ausbreitet. Meine Fäuste beginnen zu leuchten, meine Augen beginnen zu glühen, um mich herum entsteht eine Sphäre aus Feuer, die langsam um mich herum tanzt. Überrascht sieht er mich an. ,,Doch, ich habe mich gewundert, ich wusste es, tief in mir." erkläre ich und lasse mein Feuer frei, sehe wie die Verbrannten um mich herum verschwinden, durch die Luft fliegen und er angesträngt stehen bleibt und mich mit zusammengekniffenen Augen versucht anzuschauen. ,,Du wirst nicht noch mehr Unheil verbringen, dafür werde ich sorgen!" ergänze ich und richte mein Feuer nun gegen ihn. Sofort trifft es ihn und er fliegt gegen einen Baum, doch es scheint ihn nichts auszumachen. Im Gegenteil er beginnt nach dem Aufprall zu lachen. ,,Genau das wollte ich sehen." erklärt er und noch bevor ich reagieren kann, halten mich Verbrannte fest, sie halten meine Arme krampfhaft fest, meine Beine, einer hält meine Taille fest, ich kann mich nicht mehr bewegen, kann nur zusehen, wie Valtor langsam wieder auf mich zu schreitet und mich wieder süffisant mustert. ,,Du hast Angst, das spüre ich." kommentiert er. ,,Weißt du, ich wollte das sehen, ich wollte deine Kräfte sehen,  auch wenn ich gestehen muss, etwas enttäuscht zu sein, denn so berauschend war es nun nicht, das war nur ein Bruchteil deines Könnens."                                               Wieder greift er grob mein Kinn, hält es in seiner Hand. ,,Ich werde dich noch nicht vernichten, das wäre zu leicht, ich will noch etwas mit dir spielen, dich langsam Schritt für Schritt verlieren sehen, dich leiden sehen. Ein leichterrungener Sieg wäre zu langweilig, schließlich warte ich schon so lange auf diese Gelegenheit, da wäre es doch schade, wenn es so schnell vorbei wäre." ,,Das wirst du alles bereuen!" zische ich voller Wut. ,,Ach ja?" lacht er mich schamlos aus. ,,Eines würde mich jedoch sehr interessieren, wo warst du die ganzen Jahre, seitdem ich mein Schicksal kenne, suche ich dich, doch leider konnte ich dich nirgends finden." ,,Das werde ich dir bestimmt nicht sagen!" ,,Ach Bloom, ich werde es sowieso herausfinden." kurz betrachtet er mich. ,,Weißt du, der menschliche Körper kann ziemlich zerbrechlich sein." kaum spricht er diesen Satz aus, schlägt er mir in meine Magengegend und ich stöhne laut vor Schmerzen auf. ,,Also, bist du jetzt gesprächiger?" ,,Vergiss es!" und noch ein Schlag. 

Fate the Winx Saga- Die Reise geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt