"Baekhyun, was hast du vor?", frage ich ängstlich und gucke den Älteren dabei zu, wie mit einer Zange einen Metallzaun aufschneidet. Woher er das Werkzeug hat, frage ich lieber nicht. "Das siehst du doch, Tae." Unbeeindruckt knackt er den Zaun auf und biegt ihn so gut es geht zur Seite, damit wir ohne Wunden einbrechen können.
"Können wir nicht wieder gehen? Ich glaube, das ist verboten, was wir hier machen...", unsicher gucke ich mich um, um sicherzustellen, dass uns auch wirklich keiner beobachtet. "Beruhig dich, Baby. Wir betreten nur eine Baustelle, mach dich nicht in die Hose."
Ich verstehe nicht, wie er so ruhig bleiben kann, wir begehen eine Straftat und ihn lässt das völlig kalt. "Baekhyun... Lass uns nach Hause, bitte...", flehe ich, doch er schnappt nur meine Hand und zehrt mich durch den Zaun. Kaum sind wir auf der anderen Seite, grinst er mich herausfordernd an. "Du bist drüben. War das jetzt so schlimm, Baby?"
Mit geduckter Haltung gucke ich mich erneut um, schüttel dann langsam den Kopf. Tatsächlich ist es nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Ich raffe mich langsam auf und beäuge das Gerüst. Wie ein Wasserfall fluten sämtliche Vorstellungen in meinem Kopf, was wir nun anstellen können. Wer wollte nicht schon mal auf einer Baustelle klettern, chillen und einfach Dinge ausprobieren, die sonst nicht möglich sind?
Und sind wir mal ehrlich, was soll schon passieren? Vor wenigen Minuten hat es null Uhr geschlagen, also ist es stock finster. Uns kann man gar nicht erkennen. "Dann lass uns mal eine unvergessliche Nacht erleben!", jubelt er und zieht mich direkt in die Mitte der Baustelle.
Lachend klettern wir hoch, dabei ignorieren wir komplett den Fakt, dass das lebensgefährlich werden kann, wenn wir nur einen Tritt daneben machen.
Oben angekommen setzen wir uns auf eine Platte und gucken nach unten. Bestimmt drei oder vier Stockwerke hoch befinden wir uns nun. Die Aussicht ist nicht besonders, aber trotzdem kann es sich sehen lassen.
"Das ist mein Babe~", raunt mein fester Freund und küsst mich äußerst grob und fordernd. Keuchend bewege ich meine Lippen auf seinen, versuche einen Rhythmus mit ihm zu schaffen und kralle mich in den Stoff seiner Jacke.
Baekhyun ist allgemein ein sehr impulsiver, der gerne den nächsten Schritt sehr schnell und leichtsinnig geht, aber genau deswegen liebe ich ihn. Ohne ihn würde ich mir niemals etwas zutrauen, mein Leben wäre so öde, einfach eintönig. Alleine wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, einen Zaun aufzuknacken, eine Baustelle zu betreten und auf das Gebäude bis oben zu klettern.
Er ist so verrückt und verdammt, das liebe ich an ihm.
"Willst du auch?", zückt er zwei Joints aus seiner Jackentasche, sofort nicke ich und entnehme ihm eine Stange. Zufrieden grinsend zündet er beide an und gemeinsam vollbringen wir den ersten Zug. Augenblicklich fange ich an zu husten. Baek lacht darauf hin deutlich amüsiert. "Du rauchst zu wenig, Baby. So gewöhnt sich dein Körper doch nie daran."
Beschämt gucke ich weg. Er hat recht, um so zu sein, wie er muss ich deutlich öfters dieses Zeug nehmen. Ich möchte ihm doch gefallen. Am Anfang war ich sehr skeptisch, was das Rauchen von Marihuana angeht, aber nachdem ersten Mal wollte ich es immer und immer wieder. Das Gefühl von Fliegen und Unabhängigkeit, einfach frei zu sein, ist unbezahlbar.
Oft sitzen oder liegen Baekhyun und ich irgendwo lachend auf einer Bank und erleben unsere beste Zeit des Lebens. So auch jetzt. Nachdem ersten Joint treten sofort die Nebenwirkungen ein. Alles wirkt auf einmal so bunt. Ich habe das Gefühl, größer als jeder Wolkenkratzer zu sein. Meinem Freund geht es nicht anders.
Knutschend und immer wieder dabei lachend fallen wir über uns her. Küssen und berühren uns an jeder erdenklichen Stelle des Körpers des anderen. "Hast du noch nen Joint für mich?", bringe ich atmenlos raus. "Sicher, Tae. Ich habe so viele wie du möchtest~", grinsend übergibt er mir eine neue Stange, die ich vorfreudig ebenfalls rauche.
An diesem Abend haben wir sicher fünf Stangen Gras geraucht, haben viel gelacht, viel herumgealbert, viel geküsst und viele nicht jungenfreie Sachen gemacht. "Ich hab noch eine Flasche Wodka~", trällert er benommen, die wir auch sofort leeren.
Ich fühle mich so ausgelastet und schwerelos, selbst als wir spät nachts das Gerüst wieder herunterklettern, daneben trete und vielleicht ein oder zwei Meter in die Tiefe falle, brechen wir lauhals in ein Gelächter aus, dass mein Bauch schmerzt.
Baekhyun ist einfach ein freigeist, das ich ebenfalls so sehr ihm liebe. Er zeigt mir die schönen Seiten des Lebens.
Aber wie sollte ich damals ahnen, dass dieser Mensch mein schlimmster Albtraum werden würde? Wie hätte ich vorhersehen sollen, dass er mich immer mehr um seine Finger gewickelt hat und ich wie ein Hund alles befolgt habe, was er von mir verlangt hat?
Und dann kam diese eine Nacht.
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𝐏𝐫𝐞𝐠𝐧𝐚𝐧𝐭 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐚 𝐎𝐧𝐞-𝐍𝐢𝐠𝐡𝐭-𝐒𝐭𝐚𝐧𝐝 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction"Fuck!", flucht Jungkook im Stillen, als er den neuen Lehrer sieht. Er hätte nicht gedacht, dass er seinen One-Night-Stand wieder sehen würde und das auch noch als seinen neuen Lehrer, der das ganze ziemlich amüsant findet. Vor allem als Herr Kim e...