Kurzgeschichten

Die Farben am Straßenrand

Die kleinen Steinchen und der unebenen Asphalt bohrten sich unangenehm in meinen Rücken. Die Kleidung klebte durchnässt und kalt an meinem Körper. Ich war nass bis auf die Knochen. Meine Hände spürte ich schon garnicht mehr. Es war stockdunkel. Die Sterne sah man nicht und auch der Mond schien nur sehr schwach durch die schwarzen Wolken. Alles fühlte sich schwer und fast taub an. Ich konnte mich nicht bewegen, selbst wenn ich gewollt hätte. Aber ich wollte es sowieso nicht. Genau genommen wollte ich gerade garnichts. Ich konnte meine Gedanken nicht hören. Sie waren zu weit weg. Eingesperrt in den hintersten Ecken meines Kopf. Alles drehte sich und statt einer Laterne, standen da vier am Straßenrand. Sie leuchteten bunt. Mit jedem Blinzeln strahlten sie in anderen Farben. Sonst war alles so... leer. Ich wäre gerne für immer dort liegen geblieben. Es war so still und irgendwie friedlich. Es war surreal. Aber für mich war es echt.