Pov Shoto
Der Abschied von Sero fühlte sich schlimmer an als die Tatsache, dass die Ferien viel zu schnell vorüber gingen. Noch dazu haben wir gleich in den ersten Stunden Chemie... Welcher Sadist erstellt bitte die Stundenpläne?
Da Katsuki ja eine Stufe unter mir ist, hat er auch einen anderen Stundenplan. Vermutlich hat er mehr Glück als ich... Muss er ja. Was ist schlimmer als Chemie?
Vielleicht die Tatsache, dass ich jetzt das letzte Schuljahr vor dem Studium starte? Kaum zu glauben, am Ende dieses Schuljahres meinen Abschluss zu haben...
Meine Gedanken schweiften zurück zu Katsuki. Was er wohl macht? Ich hoffte inständig, dass dieser Ray ihn in Ruhe lässt. Wieso bin ich nicht einfach sitzen geblieben?? Dann könnte ich besser auf mein Blondchen aufpassen...
Eine altbekannte Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück in die Realität. Schwarze, freundlich strahlende Augen waren das erste, was ich beim aufblicken erkennen konnte.
„Yaoyorozu?"
„Lange nicht gesehen."
Sie lächelte mich freundlich an. Natürlich habe ich sie immer noch gerne, aber rein freundschaftlich. Wenn ich daran zurückdenke, dass ich sie damals auf ein Date eingeladen habe, musste ich ziemlich schmunzeln.
„Ja... Wie waren deine Ferien?"
Bis der Unterricht begann erzählten wir uns noch gegenseitig, wie unsere Ferien waren, was wir besonders toll fanden etc... Nichts besonderes, eine normale Freundschaft eben.
Auch Denki unterhielt sich mit uns. Immer wenn er von der Zeit, die er mit seinem „Kumpel" Sero verbracht hat erzählt, bekommt er doch einen angenehmen Rotschimmer auf seinen Wangen und lächelte so breit, dass man meinen könnte, er würde jeden Augenblick vor Freude platzen. Niedlich...
Als diese, scheinbar unendlich lange Doppelstunde, endlich ein Ende nahm, wollte ich nichts sehnlicheres, als jetzt in der Pause Katsuki zu sehen und ihn zu fragen, wie sein Tag bis jetzt lief.
Auch Momo und Denki folgten mir, als wir Kirishima und meinen Freund aus deren Klassenzimmer abholten und zusammen in die Mensa gingen.
Natürlich beanspruchte ich den Platz neben ihm für mich. Gespannt wartete ich auf seine Reaktion, wenn er bemerkt, dass ich ihm heimlich noch seine Lieblingssüßigkeit eingepackt habe.
Sein Lächeln ist wirklich Gold wert und ich würde behaupten, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, da seine Laune dadurch noch mehr anstieg.
Leider gingen diese 15 Minuten Freizeit viel zu schnell um, sodass wir uns bald wieder voneinander trennten und ich mit Denki und Momo zurück in unseren Klassenraum ging.
Auf dem Weg allerdings, unterhielt Momo sich mit mir und meinte, ob es nicht ziemlich peinlich wäre, sich bei Katsuki so einzuschleimen.
„Einschleimen? Wieso?"
„Naja, das ist doch nicht normal. Was willst du denn von ihm? Dass er dir beim Abendessen das Dessert überlässt? Das hast du doch nicht nötig."
Sie denkt also, ich würde es für meinen Vorteil nutzen. Unser Umfeld wusste zwar, dass wir zusammen lebten, aber nicht, dass wir auch ein Paar waren.
„Ne. Ich wollte ihm nur nh Freude bereiten."
„Wenn du meinst... Trotzdem seltsam."
