28-/Sein 'Plan B'?

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Tenko PoV.

Nach einer Weile aber, löst Touya sich von mir und wischt sich schnell über die Wangen.
Er scheint genau so erleichtert zu sein, wie ich auch... Wenn nicht sogar noch etwas mehr.

Ich kommentiere dies nicht, sondern schaue bloß zufrieden auf meine Knie herunter und atme einmal tief aus.

Man könnte sagen, er hat die letzten Jahre fast genauso verbracht, wie ich auch... Natürlich tut mir das wirklich leid, bei so einer sache im Ungewissen zu sein, ist alles andere als schön- vor allem wenn es dabei um seinen besten Freund geht.
Auf der anderen Seite jedoch, bin ich froh darüber- schließlich habe ich immer nur das schlimmste befürchtet, wenn meine Gedanken sich mal wieder um Touya gedreht hatten...

Darüber brauche ich mir nun keine Sorgen mehr zu machen...

Mein anfängliches schmunzeln vergeht mir aber schnell wieder, als ich meinen Blick nämlich zu dem Rotschopf gleiten lasse, welcher mir gegenüber sitzt - dieser schien mich beobachtet zu haben.

Im Gegensatz zu meinem, wird Touyas lächeln durch den verdutzten Ausdruck in meinem Gesicht nicht erschüttert.

Er kratzt sich bloß verlegen am Hinterkopf und meint dann, er wäre positiv überrascht von meiner reaktion-
"-außerdem habe ich dich schon seit Jahren nicht mehr lächeln sehen... Hmm... "

Bevor ich auf diese Aussage antworten kann, werden die Augen meines gegenübers groß, ehe er ruckartig auf den Boden schaut und seine Hand auf dem weichen Gras niederlässt.
Ich selber dafür, habe meinen verwirrten Gesichtsausdruck noch immer nicht verloren.

"Eigentlich wollte ich mit dir unsere coole Zeitkapsel wieder ausbuddeln... Aber ich schätze jetzt können wir deine 15 Jahre wohl doch voll machen oder so"

Nachdem er mich über seinen 'Plan B' aufgeklärt hat, schaue auch ich schnell umher und suche nach der Stelle, wo wir das ding damals vergraben haben.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran.

An dem Tag hatte mein Vater mir nämlich von Ōsaka erzählt.

Was hatte ich damals gesagt?

...

Man müsse lange warten, sonst würde so eine Zeitkapsel keinen Sinn machen.  Jedoch hat sich meine Meinung diesbezüglich aufjedenfall geändert.

"Nein, vergiss was ich damals gesagt habe- wir graben das ding aus und schauen uns an, was für zeug wir da damals rein getan haben! I-Ich hab's nämlich vergessen"
Ich streiche kichern über das grüne, warme Gras und bin schon ganz aufgeregt.

Die tatsache, dass ich keine ahnung habe, womit wir die Blechkiste gefüllt haben, macht mich irgendwie glücklich- warum, kann ich aber wirklich nicht sagen...

Was ich dafür aber ganz sicher Sagen kann, ist dass ich mich lange nicht mehr so gut gefühlt habe, wie jetzt grade.

Auch Touya steigt in meine gute Laune mit ein und strahlt mir entgegen, während er belustigt zustimmt und mir das Angebot macht, Morgen Mittag mit einer Schaufel und Snacks in meinem Garten bereit zu stehen, damit wir unser Vorhaben in die tat umsetzen können. 

Tatsächlich ist es wohl heute schon etwas zu spät, ich Stimme sofort zu und kann garnicht mehr aufhören zu grinsen.
Als mein gegenüber mich aber fragt, ob ich noch schnell mit rüber kommen will, da er mir etwas zurückgeben muss- aber nicht verrät, was es ist- bin ich etwas verwundert, lasse mir aber schnell von ihm aufhelfen und folge ihm Richtung des kleinen Gartentores.

Ein letztes mal schwenkt mein Blick zu meinem eigenen Zuhause herüber, dort erblicke ich jedoch etwas, das mich auf der Stelle erröten lässt.

Meine Familie sitzt in der Küche herum und scheint unser treffen gespannt verfolgt zu haben, erst als sie meinen Blick bemerken, schauen sie schnell weg und entlocken mir damit bloß ein verlegenes schnaufen.

Unglaublich. War aber irgendwo logisch, so neugierig wie die sind... Liegt wohl in der Familie.

Touyas Haus habe ich schon sehr lange nicht betreten, während wir durch die Küche Laufen, schaue ich mich genau um und komme meinem Begleiter bloß schleppend hinterher.
Als ich dann aber Stimmen aus dem Flur höre, hole ich schnell auf und werde kurz darauf von Touyas Mutter gemustert.
Diese lächelt mich merklich unsicher an, begrüßt mich aber natürlich trotzdem...

Während Touya immer sehr gut mit meinen Eltern klargekommen ist, habe ich bis zu diesem Tag erst wenige Worte mit Rei gewechselt - Ich habe nie viel von Touyas Zuhause kennengelernt, da er bei jeder passenden- oder auch unpassenden Gelegenheit, zu mir geflüchtet war.

Nur das wichtigste wusste ich- mein bester Freund war nie allzu gerne hier.

Nach einem zurückhaltenden

"hallo"

meiner Seits, zieht Touya mich langsam Richtung Treppe, wird aber von seiner Mutter aufgehalten, da diese gerne mit ihm sprechen würde - es wäre dringend.

"Mom lass uns später sprechen, ich hab grad Tenko wieder"
Seine Wortwahl jagt mir sofort ein angenehmes Gefühl in den Bauch, jedoch wirkt es so, als würde es tatsächlich um etwas dringendes gehen, weshalb ich mich kurzerhand hinter Touya entlang schlängele und ihm sage, dass ich gerne in seinem Zimmer warte-

"-den Weg finde ich sicher noch. K-Komm einfach gleich nach"

"Na gut... Ich beeile mich Tenko"

Mit diesen Worten mache ich mich auf den Weg nach oben und beschließe, mich die nächsten Minuten einfach im Zimmer des rotschopfes um zuschauen.

Das Gefühl, dass diese 'wichtige sache' in irgendeiner Form mit mir zutun hat, kann ich aber auch dabei nicht ablegen.
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Tenko ist da was auf der Spur- im Gegensatz zu euch aber, die es Morgen erfahren werden, muss er noch etwas Geduld haben.

Viele Kapitel hat diese Story nicht mehr, aber trotzdem schon mal ein kleines Dankeschön, für das tolle Feedback ;w;
Diese Story liegt mir irgendwie echt am Herzen.

Ich hoffe es hat euch gefallen! °^° 💙

Everything stays --Shigadabi ff--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt