11-/Die Frau im Garten

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Tenko PoV.

"Das wars- ich sollte dir öfter einen Schraubendreher in die Hand drücken, da ist noch viel Luft nach oben"

Mit diesen Worten und einem belustigten grinsen auf den Lippen, verschwindet mein Vater schnell aus meinem Zimmer und lässt mich einfach vor dem Regal stehen, welches wir die letzte Stunde aufgebaut haben.
Ich taumele sofort ein Stück zurück und lasse mich schwerfällig auf mein Bett fallen-

Von wegen ruhiger Tag, nichts mit 'ein paar Kartons auspacken und ausruhen'...
Ich wusste doch, dass mein schlechtes Gefühl richtig lag.

Und was soll dieses 'da gibts noch Luft nach oben'? Er könnte auch einfach sagen, dass ich nicht allzu geschickt bin, was es das aufbauen von Möbeln angeht...

Trotzdem bin ich dankbar, diese Tortur nicht habe alleine durchstehen zu müssen.
Mit einem letzten, halbwegs zufriedenen Blick auf das helle Regal, lasse ich mich seufzend auf meiner Matratze nieder und brauche ein paar Augenblicke, mich wieder zu fangen.
Musik konnte ich während dieser sache auch nicht hören, da ich ständig nach Instruktionen fragen musste oder einfach sicher gehen wollte, alles zu hören, was mein Vater mir über Schrauben und Werkzeug zu erzählen hatte.

Jetzt aber sieht die sache wieder anders aus- ich bin alleine und kann endlich das machen, was ich für den heutigen Tag geplant hatte- nämlich auspacken und Einräumen.

Natürlich mit Musik.

Während ich also wenige Augenblicke später, den ersten Karton öffne und erstmal ein paar Bücher einräume, summe ich leise zu meiner Musik mit und habe das erste mal das Gefühl, dass diese Veränderung ganz gut sein könnte.
Einen Neuanfang kann man das hier nicht nennen, eher eine 'Rückkehr' - trotzdem fühle ich mich grade irgendwie gut.

Ich spüre das warme, angenehme Sonnenlicht auf meinen Wangen und singe sogar hin und wieder ein paar Zeilen des Songs mit, der durch meine Kopfhörer abgespielt wird.
Erneut hilft die Musik mir dabei, meine sonst so lauten Gedanken zu ertränken- wenn auch nur für ein paar wenige Augenblicke.

Als ich für einen Moment aus dem Fenster schaue, sehe ich sogar meine Mom im Garten stehen. Sie meinte das mit dem Garten wohl wirklich ernst... Solange ich ihr nicht auch noch dabei helfen muss, kann mir das aber getrost egal sein.
Es mag zwar eine Zeit gegeben haben, in der dieser Garten meine halbe Welt war und ich dort fast jede Sekunde meines Sommers verbracht habe- zumindest wenn Touya und ich nicht grade die Küche geflutet- oder den Keller unsicher gemacht haben- aber diese sind schon längst vorbei...

Natürlich schwenkt mein Blick für einen Moment zum Nachbargarten herüber, wenn auch ungewollt. Die Leute nebenan scheinen ihn wohl einfach übernommen und weitergeführt zu haben...

Dieser scheint nämlich noch genauso auszusehen wie damals, auch Touyas Mutter hat damals ihr bestes gegeben, um ihn nicht komplett verkommen zu lassen.
Ihre Ideen und Bemühungen was den Garten angingen, waren aber immer weniger geworden. Vor allem als Touyas Vater angefangen hatte mehr zu trinken, hat auch noch viel mehr daran gelitten...

Touya selber zum Beispiel.

Mein damaliger, bester Freund und ich wussten nicht wirklich etwas von diesem Alkoholproblem, jedoch habe ich irgendwann meine Eltern belauschen können, während sie über diese sache gesprochen hatten...

Meine Sorge um Touya war damals bloß gewachsen, jedoch konnte ich nichts tun- ich war schon in Ōsaka und er hatte nicht mehr geantwortet.

...

Toll gemacht Tenko, das wars mit deiner guten Laune. Kann ich es nicht einen Tag lang mal lassen, über diese
sachen Nachzudenken?

Ist das wirklich so schwer?

Ich beschließe eine kleine Pause zu machen- ziehe mir also die kleinen, schwarzen Kopfhörer aus den Ohren und lasse mich auf dem Bett nieder.
Erneut denke ich darüber nach wie man nur so blöd sein kann...
Während ich mir mit leicht verzweifeltem Gesichtsausdruck ein paar rötliche Linien auf den Arm kratze und einen Blick auf das werfe, was ich schon eingeräumt habe, höre ich Stimmen von draußen.

Hana hatte mir unzählige andere ersatz Möglichkeiten gegen diesen Frust Vorgestellt die ich nutzen könne, ohne mich zu verletzen, jedoch habe ich grade keine lust darüber Nachzudenken.

Während ich also dort sitze und versuche die Stimmen zu ignorieren, kann ich nicht leugnen, manchmal genauso neugierig zu sein wie meine Mutter und Hana...
Sekunden später lasse ich sefzend von meinem Arm ab und stehe auf, ehe ich zu meinem halb Geöffneten Fenster laufe und meine Mutter mit einer anderen Frau dort stehen sehe.

Das problem daran ist nur, dass die andere Person mir nur allzu bekannt vorkommt.
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Tenko went:
:(  ->  :/  ->  :3 ->  ...   ->  :0  ->  :'(((

(Ok wth is da passiert ;___;)

Egal, ich hoffe es hat euch gefallen :'D

Everything stays --Shigadabi ff--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt