1. Das Tor

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Ich möchte nur kurz sagen, dass ich diese Geschichte, mit der Hoffnung schreibe, irgendwann wieder dorthin zu kommen. In diese - jetzt - schönere, und so viel bessere Welt als die unsere. Aber jetzt sollte ich Anfangen. Also...

...in der Nacht, in der es passierte, machte ich einen nächtlichen Spaziergang und es war so finster, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Ich spazierte also im Dunkeln, als es plötzlich passierte. „Was ist das denn für ein Licht?" murmelte ich vor mich hin. Und das ist jetzt kein Scherz, da war wirklich ein sehr seltsames Licht. Ich ging in die Richtung in dem Glauben, dass jemand vergessen hatte die Scheinwerfer von seinem Auto auszumachen und merkte voller Verwunderung, dass es ein Tor war. Nur ohne Haus oder Garten. Es zog mich auf eine gewisse Art an, und weil das schon ein bisschen gruselig ist und ging ich lieber wieder weg. Als ich zuhause ankam, öffnete ich die Tür und sah mich um. Ich hörte meine Mutter schnarchen, wusste dass sie schlief und machte mir ein Brot, dass ich mit großem Appetit hinunterschlang. Dieses Tor ging mir nicht aus dem Kopf. Was war das für ein Tor? Ach egal, dachte ich und ging schlafen. Doch dann erschien mir dieses Tor auch noch im Traum. Und zwar genauso, wie als ich es in echt gesehen hatte. Ich ging wieder nachts spazieren, als ich wieder dieses Licht sah. Ich ging wieder näher heran wunderte mich und ging Sicherheitshalber auch wieder weg. Ich kam wieder zuhause an öffnete die Tür und hörte meine Mutter schnarchen. Ich machte mir wieder ein Brot und ging schlafen. Und das Tor erschien mir im Traum meines Traumes und im Traum meines Traumes meines Traumes..., ich wachte auf und merkte das ich verschlafen hatte. Ich zog mich schnell um und machte mir was zu essen. Zu diesem Zeitpunkt war sechzehn und ging auf die Staatliche Artistenschule in New York. Wir wohnten zum Glück nah an der Schule (und auch sehr nah an dem schönsten Ort in New York: dem Central Park) denn dort begann der Unterricht schon um 7:50 und wir hatten auch samstags Schule. Jetzt war es 7:10. Ich brauchte eine halbe Stunde bis dorthin, wenn man mitzählt, dass sich die S-Bahn oft verspätet, dann eine dreiviertel Stunde.

Als die Bahn endlich ankam, sah ich meinen Besten Freund Joe. Ich entschied mich ihm von dem seltsamen Tor zu erzählen. Aber erst in der Schule. Ich redete mit ihm über alles Mögliche, nur das Tor erwähnte ich nicht. Als wir in der Schule ankamen, war es schon 8:00 Uhr. Wir stürmten die Treppe hoch und stürzten in den Klassenraum. Die Lehrerin Miss Marx war gerade draußen, um ein Arbeitsblatt auszudrucken, wie uns ein Schüler informierte. Also setzten wir uns schnell auf unseren Platz, packten unsere Sachen aus und taten so als hätten wir nie gefehlt. Drei Sekunden, nachdem wir uns hingesetzt hatten, kam sie herein und bemerkte die hinzugekommenen Schüler nicht. Als endlich Pause war, erzählte ich Joe von dem Tor. „Das ist ja der Hammer!", sagte er, als ich fertig war. „Wohl eher komplett verrückt.", erwiderte ich. „Heute Nacht gehen wir zusammen zu der Stelle.", sagte er aufgeregt, denn heute war Samstag und ich wollte von Samstag auf Sonntag bei ihm übernachten. Ich konnte ihn natürlich nicht umstimmen, weshalb wir uns um dieselbe Uhrzeit, wie gestern dort trafen. Als wir jedoch dort ankamen, war das Tor weit und breit nicht zu sehen. Also gingen wir wieder. Wir konnten erstmal aber nicht schlafen, und deshalb entschieden wir uns noch einen Film zu gucken. „Und? Welchen Film willst du sehen?", fragte er mich. „Chinese Zodiac, mit Jackie Chan?", schlug ich vor. „Du und dein Jackie Chan.", lachte er und startete den Film.

Als der Film zu Ende war und ich nach Hause lief, sah ich das Tor wieder. Aber ich war zu müde, um mich dazu zu bewegen diesmal wenigstens hindurchzugehen. Also ging ich nach Hause, um meine Hausaufgaben zu machen. Ich hatte Englisch und Mathe auf. Fangen wir mal mit Englisch an, also...Seite120...was?! Ich muss einen ganzen Liedtext übersetzen?! Von dem Lied: To love Someone...ok, das geht ja noch. Also googelte ich den Text und legte los. „There are days", las ich. Das war ja einfach. Es gibt Tage. "I Wake up and I pinch myself", dachte ich weiter. Was bitte sollte das denn heißen? Achso ja, ich glaube so viel wie: "Ich wache auf und Kneife mich." Und so ging es eine gefühlt endlose Zeit weiter, bis ich mich nicht mehr halten konnte, den Übersetzer zu benutzen.

Dann kam Mathe dran. In Mathe galt es, eine ganze Seite Aufgaben zu Prozentrechnung zu machen. Das war mal wieder typisch Mrs. Seidel. Aber zum Glück war ich in Mathe Klassenbester. Das kriegte ich in 10. Minuten hin. Zum Glück hatte ich keine weiteren Hausaufgaben, weshalb ich mich (weil ich durch die Hausaufgaben und den Kaffee wacher geworden war) zu einem weiteren Nachtspaziergang entschied, auf dem ich das Tor wieder sah.

Das magische TorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt