Ich träumte komischer weise diese Nacht nicht von dem Kampf, sondern einen wirren Traum, an den ich mich nicht mehr erinnern kann. Auf jeden Fall war es zusammenhanglos. Als ich dann morgens aufstand, um uns Frühstück zu machen, sah ich das der Tisch schon gedeckt war und mir fiel auf (zugegebener weise ziemlich spät), dass ich Anna heute Morgen nicht mehr in unserem Bett befunden hat. Ich, musste echt ziemlich fest geschlafen haben. Anscheinend hatte sie auch eingekauft, denn auf dem Tisch lagen alle möglichen Sachen, die man Essen kann. Wie zum Beispiel Schinken und andere Wurstsorten, Brot, Käse, Aufstrich und noch viel mehr. Aber wo war Anna? Ah, da kam sie ja gerade durch die Tür. Sie begrüßte mich mit einem Flüchtigem Kuss und fragte: „Möchtest du was essen?"
„Klar doch!", antwortete ich. Doch als ich das Essen hinunterschlang, merkte ich plötzlich, dass mir richtig schlecht und schwindelig wurde. Daraufhin lachte Anna und sie lachte noch mehr, als ich sie entgeistert anglotzte. „Hast du mir was ins Essen getan, Anna?", fragte ich Atemlos. „Erstens: Ja. Und zweitens, du glaubst doch nicht ernsthaft noch, ich wäre Anna. Denn ich bin...", sagte die falsche Anna, und zog sich einen Reißverschluss über den Kopf. „Der Teufel?!", keuchte ich entgeistert. „Nein, das ist mein zweites Kostüm, aber du bist schon nah dran.", lachte die Stimme. „Denn in echt bin ich Lester Chave! Besser bekannt als Lester der Schreckliche. "
Und während ich meinen Letzten Atemzug tat - ach Quatsch! Man konnte das nicht mal als Atemzug betrachten, das war nur noch ein Röcheln – kam die echte Anna herein und...schweißgebadet fuhr ich hoch. Oh Gott, Anna lag noch in unserem Bett. Das. War. Ein. Verdammter. Traum. Mann war ich darüber froh. Und da ich sowieso nicht mehr einschlafen wollte, weil ich jede Nacht von Albträumen heimgesucht wurde, machte ich schon mal Frühstück (und nein, der Tisch war noch nicht gedeckt mit Leckereien). Aber bevor ich Frühstück machen konnte, musste ich natürlich erstmal Einkaufen (wenn es hier überhaupt Einkaufsläden gab). In einem Regal fand ich eine Karte dieser Welt. Sie war gar nicht mal so groß. Also die Welt, die Karte eher weniger. Und komischer weise war auf der Karte auch verzeichnet, wo der nächste Supermarkt war. Er war zum Glück in der Nähe. Also ging ich los. Ungefähr 10 Minuten später, war ich angekommen und kaufte alles ein, was mir in den wegkam. Und als mir auffiel, dass ich gar kein Geld mithatte, viel mir auch auf, dass es hier gar keine Kasse gab. GRATISEINKAUFEN!!! Yeah, das war cool. Als ich auf dem Rückweg war, dachte ich noch einmal über meinen Traum nach. Ich hatte wieder von einem Spion geträumt. Und diesmal war der Traum genauer. Aber es gefiel mir nicht, dass der Gedanke das Anna der Spion sein könnte in meinem Hinterkopf herumsauste. Und was ich da sah, ließ mir alle Sachen aus der Hand fallen.
Im Türrahmen stand Anna. Mit weit aufgerissen Augen, bleichem Gesicht und zerzaustem Haar. Das war mehr als ungewöhnlich. Denn es war 5 Uhr morgens. Und dann kam zu allem Überfluss auch noch Lester von hinten mit einem riesigen Messer herein. "Na?", fragte er, "Überrascht?"
"Sie sind der Verräter!", sagte ich ihm, ohne zu überlegen ins Gesicht. "Sie haben sich als Miss Blackhard verkleidet, und haben uns Belauscht. Denn die Echte Miss Blackhard, ist immer noch bei Ihnen im Gefängnis!"
Das war eigentlich nur geraten. Ich wusste zwar, dass er der Verräter war und sich mit einem als jemand anderes bei uns eingeschlichen hatte, aber ich wusste nicht, dass es Miss Blackhard war. Geschweige denn, dass sie immer noch im Kerker saß. Doch ich fand heraus, dass ich recht hatte, als er sagte: "Du bist ein schlauer Junge, aber was willst du jetzt tun?"
"Sie aufhalten!", meinte ich heldenhaft, ohne zu wissen wie. "Wie willst du das Tun? Ich kann sie jederzeit Umbringen!", entgegnete er, und hielt Anna das Messer an die Kehle. In meinem Kopf formte sich schon ein Plan. Doch um den in die Tat umzusetzen, musste ich ersten schnell handeln und zweitens ihn erstmal in Sicherheit wiegen.
"Wenn Sie sie...nun ja...töten,", sprach ich angewidert aus, "dann müsste ich auch Sie töten", vervollständigte ich meinen Satz mit einem Blick der sogar Feuer eingefroren hätte. Langsam kam auch bei ihm an, dass ich nicht das Tat was er dachte, was ich tat. „Egal was du vorhast, ich würde es an deiner Stelle lassen!", stieß er aus und drückte das Messer noch fester an ihre Kehle. Ich ging einfach das Risiko ein und sprang. Leider funktionierte mein Plan nicht ganz so wie gedacht. Ich hatte zwar den Menschlichen Reflex Voraus gesehen, dass er das Messer von Annas Kehle nahm und mir entgegenstreckte, aber ich war ein bisschen zu spät und konnte nicht mehr verhindern, dass sich das Messer in meinen Arm bohrte. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihm im Richtigen Moment, den Arm auf den Rücken zu drehen. Aber wie gesagt, da hatten meine Reflexe ein wenig nachgelassen. Trotzdem schaffte ich es gerade noch so, und unter höllischen Schmerzen, ihn aus dem Fenster zu schleudern. Danach zog ich das ziemlich lange Küchenmesser aus meinem Arm, und setzte mich auf den Küchenstuhl, um mich zu erholen. "Danke dass du mich gerettet hast.", meinte Anna. "Ach ja! Ich wollte dir noch etwas wichtiges sagen! In dieser Welt, kannst auch du dich in alles verwandeln."
"Ich dachte das kannst nur du. Also dass jeder der hier lebt eine besondere Fähigkeit hat. Und das Verwandeln wäre deine.", antwortete ich. „Nein,", lachte sie, „Dass kann jeder der hier ist."
„Weiß Lester das?", fragte ich. „Nein, das habe ich auch erst vor kurzen in ein paar alten Schriftrollen von meiner Tante gelesen", antwortete sie.
„Gut, dann haben wir eine Geheimwaffe."
Nachdem Anna meinen Arm mit dem Rest von der Salbe, die uns die Heilerin gegeben hatte, heilte, wollten wir erstmal Mrs. Blackhard retten. Doch als wir rausrannten, trafen wir sie auf dem halben weg zur Burg, begleitet von Jacob (der Junge mit dem Adlerauge aus Der „Plan"). Es ging ihr gut und als Anna sie sah, stürzte sie ihr in die Arme. Gerade als wir fragen wollten, fing Jacob schon an zu reden. „Ich bin öfters dort im Dorf.", begann er. „Aber ich bin keiner von denen, falls ihr mir das jetzt vorwerfen wollt. Ich gucke dort immer nur was die dort machen und befreie Leute, die sie aus unserem Dorf gefangen haben. Euch habe ich auch zum Beispiel befreit. Ihr erinnert euch? Ich habe die Pfeile geschossen."
Uns fehlten die Worte. Wir wussten nicht, wie wir ihm danken sollten. Erst hatte er uns das Leben gerettet und jetzt auch Mrs. Blackhard. Deswegen sagten wir einfach nur „Danke". „Schon gut, das habe ich schon oft gemacht", erwiderte er. Und dann standen wir erstmal einfach nur in der Gegend herum, weil wir nicht wussten, was wir jetzt machen sollten. Wir bewegten uns erst wieder, als Mrs. Blackhard einfach zurück nach Hause lief. Zurück im Haus, probierte ich es mit den Verwandlungen gleich einmal aus - mit Mrs. Blackhard als Lehrerin. Zum Glück hatte ihr gerade jemand das Leben gerettet und sie war nicht ganz so streng. "Also, als erstes, solltest du wissen, in welches Tier du dich verwandeln möchtest.", meinet sie und ich dachte: Check. "Dann musst du es dir genau vorstellen.", Check. "Dann musst du dir vorstellen, dass du das bist.", Check. Und schon stand ich als Hellbraune Raubkatze da, da ich mir den Puma als Tier ausgesucht hatte. Meine Klamotten waren verschwunden. "Ok. Das ging ja schnell. Jetzt musst du dasselbe mit deiner Menschengestalt, oder einem anderen Tier tun.", und Schwupps, stand ich wieder als angezogener 16-jähriger Junge, mit schwarzen Haaren, grüngrauen Augen und sportlicher Statur vor den beiden. "Ist das cool!", meinte ich und probierte mich durch gefühlt alle Raubkatzen durch. Denn das waren meine Lieblingstiere. Mal war ich ein Löwe, dann ein Leopard, ein Gepard, ein Panther und so weiter. Dann war ich auch noch eine Spinne und konnte mich oben an der Decke - ungestört - endlich mal Umblicken. Wir befanden uns in einem kleinem - meinem - Zimmer, mit bescheidenem Mobiliar. In der Ecke rechts von mir, stand ein kleiner Kleiderschrank, daneben ein Schreibtisch, ein Bett links von mir und daneben eine Nachtkommode mit einem Lämpchen darauf (tatsächlich gab es dort nicht mehr, es war ein sehr kleines Zimmer). Ich seilte mich ab und verwandelte mich zurück. Danach war ich erstmal sehr, sehr, sehr müde. Denn wie Anna schon sagte, das Verwandeln kostete viel Kraft, aber wir wollten noch zu einer Einsatzbesprechung zum Roten Ritter gehen, weshalb ich keine Zeit hatte mich zu erholen. Das war aber egal. Ich würde das schon schaffen.
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Das magische Tor
FantasyDer 16-jährige Jack ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der durch Zufall auf ein magisches Tor aufmerksam wird, dass komischerweise immer wieder auftaucht. Als das Tor sogar in seinem Traum erscheint, beschließt er hindurchzugehen. Dort erwarten...