Die Zusammenfassung der Ernten

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Hallo meine Lieben,

Ich bin wieder da !!!
Ich hoffe ich war nicht zu lange weg :-)
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel

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Zu Hause angekommen, bedanke ich noch einmal bei Gale und betrete dann das Haus. Meine Familie sitzt um den Küchentisch versammelt und erwartet mich schon. Alle sehen mich traurig an. Dann plötzlich stürmt mir Melody entgegen und fällt mir um den Hals. "Hey.", flüster ich ihr behutsam zu, doch ich höre ihr Schluchzen. Sie weint. "Oh, Jazmin! Ich hatte so Angst, dass es mich trifft!", nuschelt sie durch ihre Tränen. Ich streiche ihr sanft über ihr blondes Haar. "Es ist ja jetzt vorbei.", versuche ich sie zu beruhigen, doch mir versagt die Stimme. Für mich war es noch lange nicht vorbei, denn ab jetzt muss ich wochenlang um das Leben meines besten Freundes bangen. Melody lässt von mir ab und sieht mich an. "Du hast geweint.", stellt sie fest und schlägt sich plötzlich die Hand vor dem Mund. "Oh, natürlich! Peeta. Du hast dich von ihm verabschiedet. Nicht wahr?" Ich nicke nur, doch nun sieht sie mich entschuldigend an. "Jazmin, es tut mir Leid! Ich fühle mich schrecklich. Ich jammere dir hier vor, was für eine Angst ich hatte, während du damit fertig werden musst, dass Peeta zu den Hungerspielen muss!", kreischt sie beinahe. Ich kämpfe gegen den Drang an wieder loszuheulen. Dann kommen auch schon Grace und Riley auf mich zu. Grace umarmt meine Mitte, während Riley auf meinen Arm klettert. "Es tut mir so Leid.", sagt er mit seiner kleinen Stimme und ich sehe, dass auch er und Grace Tränen in den Augen haben. Ich nehme Riley noch fester in den Arm und schon brechen bei mir wieder die Dämme. Ich schaue zu meinen Eltern und auch sie sehen mich mitfühlenden an. "Entschuldigt mich einen Augenblick.", sage ich und Riley klettert wieder von meinem Arm herunter. Ich gehe in mein Zimmer und ziehe erst einmal mein Kleid aus. Ich tausche es durch eine Hose und einem Shirt aus. Danach gehe ich ins Bad und bespritze mein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Ich schaue in den Spiegel und sehe, dass meine blauen Augen rot unterlaufen sind. "Jetzt reiß dich mal zusammen.", sage ich zu mir selbst und gehe dann ins Wohnzimmer. Dort sitzen alle und schauen auf den Fernseher. "Die Zusammenfassung der Ernten beginnt jeden Moment. Möchtest du es dir wirklich ansehen?", fragt mich meine Mutter sanft. Ich nicke. "Ich muss ja sehen, mit wem es Peeta aufnehmen muss.", erwider ich und setze mich zu Riley und Grace. Riley kuschelt sich sofort an meine Seite und ich bin dankbar dafür. Seinen kleinen warmen Körper zu spüren hat etwas tröstendes. Ich lege meine Arme um ihn und drücke ihm einen Kuss auf den Kopf. Dann fängt auch schon die Zusammenfassung an. Zuerst wird natürlich Distrikt 1 gezeigt. Ich schaue kaum hin, doch einige Tribute wecken mein Interesse. Der Junge aus Distrikt 2 zum Beispiel. Er ist ein riesenhafter Junge und stürzt nach vorn, um sich freiwillig zu melden. "Typisch Karriero.", denke ich. Karrieros nennen wir die Tribute aus den Distrikten 1, 2 und 4, denn sie werden teilweise ihr ganzes Leben für die Hungerspiele trainiert, was eigentlich verboten ist. In den Distrikten der Karrieros ist es eine Ehre bei den Spielen antreten zu dürfen. Auch die Tribute aus Distrikt 11 wecken mein Interesse. Ein kleines Mädchen mit dunkelbraunen Haaren und Augen wird gezogen. Sie ist gerade mal zwölf Jahre alt, genau wie Primrose. Doch anders als bei Primrose meldet sich keiner freiwillig, um ihren Platz einzunehmen. Das stimmt mich sehr traurig, denn sie ist noch so jung. Ihr Tributpartner sieht sehr kräftig und muskulös aus, und ich bin mir sicher, dass er für die anderen Tribute ein harter Brocken werden könnte. Das heißt natürlich auch für Peeta und ich mache mir Sorgen. Als letztes wird unser Distrikt gezeigt. Ich sehe noch einmal, wie Katniss nach vorne stürmt, um sich freiwillig für ihre Schwester zu melden. Ich kann nicht anders, und empfinde tiefsten Respekt für Katniss. Dann kommen mir wieder die Tränen, als ich noch einmal sehen muss, wie Peeta gezogen wird. Riley scheint es zu bemerken, denn er kuschelt sich noch enger an mich. "Es wird alles wieder gut, Jazmin. Du wirst schon sehen.", flüstert er mir zu und ich bekomme sogar ein Lächeln zustande. Mein kleiner, sorgloser Bruder. Er ist ein echter Sonnenschein und schafft es immer wieder mich aufzumuntern. Ich nicke. "Ich hoffe, du hast Recht.", murmel ich zurück. Riley richtet sich auf und sieht mich an. "Er wird wiederkommen. Du musst nur ganz fest daran glauben.", sagt er und ich umarme ihn fest. Ich werde daran glauben, ich werde Peeta die Daumen drücken und ich werde für seine Rückkehr beten. Peeta muss es schaffen. Er muss einfach wiederkommen.

Das Leben in Distrikt 12Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt