Zwei Seiten

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Dies war unsere erste Zusammenkunft seit über 14 Monaten. Es hatte sich einiges verändert im Hauptquartier, seitdem sich die Avengers aufgelöst hatten. Ich hatte keinen großen Überblick über die Veränderungen im Leben der Anderen. Ich wusste, dass Steve und Nat mit Sam und Rhodey eigene Missionen durchführten, in der Hoffnung, die Welt zu einem besseren Ort machen zu können. Wanda und Vision haben sich irgendwo in Schottland niedergelassen und jeglichen Kontakt zu uns abgebrochen. Sie waren gerade auch nicht anwesend. Bucky war einige Zeit in Wakanda, um sich zu erholen und sammeln zu können, bis ich mich mit ihm für unsere Mission getroffen hatte. Clint hatte sich nach seinem Aufenthalt im Hochsicherheitsgefängnis „Raft" in seinen Ruhestand begeben und Zeit mit seiner Familie verbracht. So, wie er dort stand sieht man, dass ihm diese Pause guttat. Doch in seinen Augen konnte man deutlich das Feuer brennen sehen, welches ihm zum Kampf antrieb. Insgeheim fehlte es ihm. Von Scott und Peter hatte man seit Leipzig nichts mehr gehört. Das war vermutlich auch besser so. Bruce hatte sich an einem unbekannten Ort begeben, um wieder zu sich selber zu finden und zu forschen. Tony arbeitete immer noch an der Seite von Fury und Hill, die die einzigen noch existierenden S.H.I.E.L.D.-Anhänger waren. Er gibt es nicht gern zu, aber ich weiß, dass er nur das beste für die Menschen möchte und sein Ziel der Schutz dieser ist. Ich blieb in New York und habe versucht mich zu ordnen. Ich war immer bereit für die Avengers wieder zu kämpfen und hatte mein Handy nie stummgeschaltet. Vielleicht habe ich es mir auch gewünscht. Als der Anruf von Fury kam, war ich sofort bereit und traf mich mit Steve, damit er mich und Bucky als Unterstützung nach Berlin bringen konnte. Ich wusste, dass er immer noch enttäuscht sein würde, nachdem ich damals auf die Seite von Tony gestellt habe. Nun standen wir dort. Clint und Nat waren überglücklich sich wiederzusehen und verließen als erstes nach Fury und Hill den Raum. Rhodey und Sam machten es ihnen nach, gefolgt von Bruce und Tony, die an weiteren Updates für unsere Ausrüstung forschen wollten. Es fühlte sich an, als wäre es wie früher. Als wäre da nie etwas gewesen, was uns getrennt hat. Aber so war es nicht. Leider. Ich realisierte, dass Steve und ich nur noch übrig waren. Ich schaute ihn kurz an, ging dann aber den anderen hinterher.

Als ich auf der letzten Etage des Hauptquartiers angekommen bin und es gerade verlassen wollte bemerkte ich, dass Bucky in der Ecke stand und auf jemanden zu warten schien. „Alles gut, Bucky?", fragte ich. „Wir müssen reden.", antwortete er und ohne mir die Chance zu geben, etwas zu erwidern, sprach er weiter: „Ich habe genug Befehle in meinem Leben hingenommen und sie ausgeführt. Ich bin dir nicht sauer, welche Seite du damals ergriffen hast Lucy, ich hätte es vermutlich genauso gemacht, aber jetzt hier zu sein und so zu tun, als wäre nie etwas geschehen und die Kommandos eines Mannes zu befolgen, der damals selber nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden konnte kommt mir falsch vor." Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, im Prinzip hatte er Recht. „Und was sollten wir jetzt deiner Meinung nach machen?", fragte ich vorsichtig. „Nichts", erwiderte er, „einfach gar Nichts. Ich habe meinen Frieden gefunden und das soll auch so bleiben. Ich möchte der Welt nicht noch mehr Schmerz zufügen." „Also läufst du weg und lässt uns im Stich?", ich kochte innerlich vor Wut. Ich konnte nicht fassen, was er da sagt. „Es ist das Beste für alle, glaub mir.", er hielt kurz inne, „Komm mit Lucy. Bitte." Ich fing an meine Gedanken zu sortieren und sagte dann: „Wenn das das ist, was du willst, dann geh. Ich werde hierbleiben, denn ich werde gebraucht, genauso wie du. Bitte denk nochmal darüber nach, ohne dich werden wir das nicht schaffen." Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und ging aus der Tür.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 17, 2021 ⏰

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Die Sonne war schon fast untergegangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt