PoV Palle
Schockiert sah ich auf das Gesicht meines Freundes. Manu lag wie erstarrt auf den weißen Kissen, seine Haare waren um sein Gesicht ausgebreitet wie ein brauner Heiligenschein. Ich sah in seine grünen Augen, die starr an die Decke gerichtet waren, und schluckte schwer.
Das hier würde alles verändern. Für ihn, für mich, für uns. Alles. Da war ich mir sicher.
Auf Manus Lippen bildete sich allmählich ein Grinsen und er setzte sich in unserem gemeinsamen Bett auf, sein Handy immernoch in der Hand.
Das Handy mit der Nachricht, von der ich bisher nicht geahnt hatte, wie sehr sie mich schocken würde.Mein Freund kam freudig auf mich zu und umarmte mich. Ich legte zaghaft meine Arme um ihn, um die Umarmung zu erwiedern.
Sein Geruch umgab mich, der Geruch, der nun auch zur Hälfte meiner war. All unsere Sachen, unsere Möbel, Klamotten, unser gesamtes Haus roch nach einer wundervollen Mischung von uns beiden.Doch nur in Manus Armen bekam ich die volle Dosis dieses Dufts, den ich mehr als alles andere liebte. Diese wundervolle Kombination aus seinem herben Eigengeruch, seinem fruchtigen Shampoo und dem leicht süßlichen Geruch seines Allergiker-Waschmittels.
Ein tiefer Atemzug dämpfte meine Sorgen für einen Moment. Ich hatte beschlossen meinen Freund in all seinen Wünschen und Träumen zu unterstützen und das würde ich auch weiterhin tun.
Auch wenn sich mein Herz dagegen wehrte, manchmal musste der Verstand es übertrumpfen.Manu löste sich aus der Umarmung und ich setzte ein Lächeln auf. "Ich habe schon ewig gewartet, dass er sich mal wieder meldet und dann direkt so...", murmelte er, halb in Gedanken. Seine Augen glitzerten vor Freude und er tippte aufgeregt auf seinem Handy eine Antwort ein.
Mein Herz klopfte sehnsuchtsvoll, es kannte diesen Anblick. Normalerweise glitzerten Manus Augen wegen mir, jetzt wegen IHM. Doch ich riss mich zusammen, atmete tief ein und nahm seine Hand.
Er sah auf und unterbrach sein Texten. "Das ist doch okay für dich, oder Palle? Wenn ich da hin fliege?", fragte er nach. Ich nickte und lächelte, natürlich war es das, warum auch nicht.
Doch Manu erkannte mein falsches Lächeln, er kannte mich gut, sehr gut sogar. Er zögerte und ließ sein Handy sinken.
"Nicht?", fragte er ernst und sah mir tief in die Augen. Ich schluckte und ließ den Kopf sinken, diesen enttäuschten Blick hielt ich nicht aus.Manu zog mich an meiner Hand mit und wir setzten uns nebeneinander an die Bettkante.
"Hey, wenn das für dich scheiße ist, flieg ich nicht hin. Das weißt du, oder?", fragte er besorgt und strich mir über die Wange.Ich lächelte leicht und nickte. Dass Manu absolut selbstlos handelte und sich kaum um etwas mehr sorgte, als dass es mir gut ging, hatte er schon oft bewiesen. Das war einer der vielen Gründe, warum ich ihn so liebte.
Zudem kannte er meine Ängste und Sorgen eben so gut wie ich seine.
Daher konnte er gut erahnen, warum sich mein Herz dagegen wehrte, meinen Freund zu seinem ehemaligen besten Freund nach Madeira fliegen zu lassen.Ich litt unter extremen Verlustängsten, seit ich mit 22 meine damalige Freundin an meinen besten Freund verloren hatte. Damals hatte ich von einem Tag auf den anderen meine beiden wichtigsten Bezugspersonen verloren, da sich die beiden ab diesem Zeitpunkt fortan nicht mehr bei mir hatten blicken lassen.
Diese Angst saß tief und hatte sich schon bei dem ersten Treffen mit Dado und Zombey im Sommer vor anderthalb Jahren gezeigt.
Obwohl ich wusste, dass Dado schon lange vor unserem ersten richtigen Treffen die Daumen für ein Kürbistumorpärchen gedrückt hatte, verspürte ich damals eine Angst, Manu an den Blondschopf zu verlieren.Manu hatte damals meine Anspannung gemerkt und schließlich am Abend unter vier Augen angesprochen.
Ich hatte ihm gebeichtet, dass ich solche Verlustängste besaß und erklärt, woher diese kamen. Manu hatte mich umarmt und mir fest versichert, mir nie den Anlass zu geben, Angst um ihn zu haben.Dieses Gespräch hatte uns nur noch weiter zusammengeschweißt. Die restlichen anderthalb Jahre Beziehung, unser gemeinsames Haus und unsere Haustiere, die Katzen Edgar und Klumpi, hatten ihr Übriges getan. Wir waren ein eingespieltes Team und das in jeglicher Hinsicht.
Ich seufzte schwer und sah jetzt wieder in die Augen meines Freundes. Er lächelte ermunternd. "Wenn dir das lieber ist, bleib ich hier und unternehm was mit Dado und Cracker, die beiden wollten doch sowieso nochmal nach München kommen", schlug er vor.
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein Manu", widersprach ich, "das ist die perfekte Gelegenheit, die will ich dir nicht nehmen. Du wolltest sowieso mal wieder ins Warme fahren, Madeira bietet sich wirklich an. Und es passt perfekt, wenn ich mit meinen Kollegen Skifahren bin. Also sag bitte zu, ich komm schon damit klar".Manu sah mich zweifelnd an: "Ganz sicher?". "Ja, wirklich", betonte ich und besiegelte es mit einem Kuss. Ich merkte dass Manu lächelte.
Er hob nochmal fragend eine Augenbraue, doch als ich nickte griff er schließlich nach seinem Handy. Er tippte die Nachricht zu Ende, sendete sie und nahm somit die Einladung an.
Und damit stand es fest.
Während ich in einem Monat für eine Woche in Österreich Skifahren würde, würde Manu wesentlich mehr in den Süden fliegen.Er würde eine Woche bei Taddl auf Madeira verbringen.
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867 Wörter
Willkommen zurück Kürbispasteten!
Ich hoffe der Einstieg hat euch gefallen und ihr seid ready für etwas #GLPaddl Action!
Wer seid ihr, #TeamKürbistumor oder #TeamGlpaddl ?Der ganze Content von Madeira macht mich neidisch, fährt jemand von euch mit mir hin? :'(
Bis bald, wir lesen uns <3
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Erinnerst du dich? - Kürbistumor FF
FanfictionFortsetzung zu 'Schade eigentlich - Kürbistumor FF' Manu und Patrick sind seit anderthalb Jahren ein Paar und glücklicher denn je. Doch plötzlich trifft die beiden wie aus dem Nichts eine Nachricht. Es steht fest, dass diese Nachricht alles zwische...