Einen knappen Monat später verabschiedete ich Manu am Flughafen. Sein Koffer war bereits aufgegeben, sein Direktflug von München (MUC) nach Santa Cruz auf Madeira (FNC) ging in etwas mehr als einer Stunde.
Ich seufzte und betrachtete meinen Freund. Er vertiefte unseren Blick, ich versank in dem Grün seiner Augen, die mir in den letzten Jahren jegliche Emotion vermittelt hatten. Glück, Trauer, Liebe, Lust, Hoffnung, Wut. Jetzt sah ich Vorfreude darin.
Manu freute sich unglaublich darauf Taddl das erste Mal zu treffen, genauso aber auch auf das warme Wetter auf der portugiesischen Insel.
Während ich die Kälte bevorzugte und nie genug Schnee haben konnte, fror Manu immer schnell und mochte daher eher warme Temperaturen. Die 20 bis 25°C, wie sie aktuell auf Madeira herrschten, passten da perfekt.Manu drückte meine Hand, die mit seiner verschränkt war, strich beruhigend mit dem Daumen über meinen Handrücken und lächelte. "Mach dir keine Sorgen, es ist doch nur T", sagte er.
Ich nickte. Es war mir immernoch unangenehm, dass sich mein Herz so sehr dagegen wehrte Manu gehen zu lassen. Ich wollte, dass er Spaß hatte, dass ich ihm Raum gab, schließlich brauchte ich die Zeit mit meinen Hamburger Kollegen ebenso. Aber trotzdem fiel es mir schwer, ihn eine Woche fliegen zu lassen."Ich weiß", murmelte ich und lächelte nun auch, "ich wünsch dir viel Spaß".
Manu nickte. "Den werde ich haben. Verletzt du dich nicht beim Skifahren, Tollpatsch", scherzte er. Ich sah ihn gespielt beleidigt an, mein Freund grinste nur."Ich liebe dich Patrick", meinte er ernst und sah mir nochmal tief in die Augen. Ich lächelte glücklich und wir küssten uns.
Ich hatte die Hände an Manus Rücken gelegt, er hielt mein Gesicht mit seinen zarten Fingern und so vertieften wir den Kuss. Ich fühlte mich vollkommen glücklich, doch mein Bauch drückte dennoch. Dieser Kuss musste für eine Woche reichen.
Wir lösten uns und sahen uns lächelnd an."Ich werde dich vermissen, pass auf dich auf", sagte ich und umarmte ihn ein letztes Mal fest. "Ich dich auch", versicherte er und griff nach seinem Rucksack.
"Ich schicke dir Fotos, heute Abend telefonieren wir. Okay?", sagte er noch und ich nickte. Dann drehte sich mein Freund mit einem Lächeln um und lief zum Check-In.
Ich sah ihm noch hinterher, er drehte sich nochmal um und winkte kurz, bis ich ihn schließlich nicht mehr sehen konnte.
Dann atmete ich tief ein, straffte die Schultern und verließ mit einem zuversichtlichen Lächeln den Flughafen. Schließlich warteten meine drei Hamburger Kollegen und die österreichischen Skipisten auf mich.
Als ich das Auto vor dem Haus abgestellt hatte und gerade dabei war unsere dunkle Fichtentür aufzuschließen, kam Manus erste Nachricht an.
Ich schloß mit meinem Fuß die Tür hinter mir, öffnete WhatsApp und musste grinsen, als ich das Foto sah. Manu hatte ein Selfie von sich am Fensterplatz des Fliegers geschickt.
Darauf zeigte er aus dem Fenster hinaus auf das Flugfeld, wo gerade sein dunkelblauer Koffer über das Fließband in den Bauch des Flugzeugs verladen wurde. Manu zog dabei eine Grimasse und hatte das Bild mit 'Mein Koffer ist schonmal drin. Gleich geht's los, wir hören uns. Hab dich lieb💙' untertitelt.Ich tippte noch ein 'Guten Flug, grüß die YouTubeInsel und seine Bewohner von mir😘' ein und drückte auf Senden. Ich grinste und versuchte mich selbst zu ermutigen, es würde schon alles gut gehen.
Das Klappern des Schlüssels und das Schließen der Tür hatte Edgar aufgeschreckt und der getiegerte Kater kam mauzend angelaufen, um mir auffordernd um die Beine zu streichen. Ich bückte mich, streifte meine Schuhe ab und streichelte den hübschen Kater.
Es war Manu gewesen, der sich bei den Haustieren durchgesetzt hatte, doch ich bereute es nicht.
Die beiden Kater Edgar und Klumpi, wie wir unseren beiden Schützlinge kreativster Weise getauft hatten, wohnten jetzt mittlerweile seit mehr als einem Jahr bei uns.Während Edgar immer sehr aufgeweckt und verkuschelt war und aktiv den Kontakt zu Menschen suchte, war der schwarze Kater Klumpi ziemlich scheu.
Er war sehr geräuschempfindlich und floh oft nach draußen in den Garten. Teilweise war er tagelang unterwegs, doch bisher war er immer wieder zurückgekehrt um sich dann doch seine wenigen Streicheleinheiten von Manu einzufordern. Mich ließ er kaum an sich heran, doch das störte mich nicht weiter, ich hatte Edgar, der kaum von unserer Seite wich und den ich jederzeit kuscheln konnte.Doch jetzt fehlte mir die Zeit dazu und der kleine Tiger mauzte klagend, als ich von ihm abließ, vorsichtig über ihn stieg und nach oben lief, um meinen Koffer fertig zu packen. Heute um 18 Uhr würde ich meine Kollegen vom Münchener Hauptbahnhof abholen und dann würden wir morgen in aller Früh aufbrechen, um den Tagesverkehr zu umgehen und noch am Nachmittag auf den Pisten zu sein.
Ich seufzte also bei einem Blick auf die Uhr, es war bereits wieder halb eins. Ich hatte noch einiges zu tun, vom Einkauf für die Katzenpflegerin bis zur Vorbereitung der Gästebetten und dem Auftanken des Wagens. Auch Packen stand noch an.
Ich griff nach meiner selbsterstellten Packliste, die ich brauchte, um auch ja nichts zu vergessen, und fing dann an meine Skisocken aus dem Kleiderschrank zu suchen.
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Aloha meine Kürbispasteten,
Ich hoffe, es geht euch super :)
Hier das nächste Kapitel, gerne wieder Feedback in die Kommentare, ich freu mich immer von euch zu hören.Wir lesen uns, bis bald <3
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Erinnerst du dich? - Kürbistumor FF
FanfictionFortsetzung zu 'Schade eigentlich - Kürbistumor FF' Manu und Patrick sind seit anderthalb Jahren ein Paar und glücklicher denn je. Doch plötzlich trifft die beiden wie aus dem Nichts eine Nachricht. Es steht fest, dass diese Nachricht alles zwische...