Winter aus der Blaubeertüte [n.h.]

Kapitel 13

KAPITEL 13

„Happy Birthday Rosie!" Sarah stand viel zu früh und viel zu gut gelaunt an meinem einzigen freien Tag vor meinem Bett während Joffrey in der Küche saß und mit einem Kollegen telefonierte und ich meine Augen nicht aufbekam.

Da Sarah unter Garantie den Kuchen heute Morgen noch in letzter Minute fertig gemacht hatte, was man ihm auch definitiv ansah, waren statt 21 Kerzen nur 3 aufgesteckt.

Mittlerweile machte ich mir nichts mehr aus Geburtstagen, an ihnen sah man nur wie schnell die Zeit verging und wie alt man wurde.

Gott, ich redete schon wie meine Großtante Mary.

„Du bist ja süß, Dankeschön." Sagte ich während ich mich aufsetzte und auf die Uhr schaute. Sarah hatte meinen Handyalarm ausgeschaltet den ich mir mittlerweile immer einschaltete um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen.

Sie stellte den kleinen Kuchen auf meinen, mit Kakaotassenabdrücken versehenen, Nachttisch.

„Wir haben Frühstück vorbereitet, mach dich einfach fertig und komm dann zu uns." Ich nickte, stand auf, nahm den Kuchen, ging in die Küche um ihn dort abzustellen und grüßte Joffrey der immer noch tief in sein Geschäftsgespräch war und mir gar nicht antwortete.

Im Bad ging ich schnell duschen und schminkte mich fertig dann lief ich mit Handtuch in mein Zimmer, ich hatte meine Klamotten vergessen mit zu nehmen.

Ich hatte wie immer ein dunkles Kleid und eine etwas weitere helle Strickjacke an, meine Haare ließ ich offen, lediglich eine Spange hielt sie aus meinem Gesicht fern.

Als ich in die Küche kam unterhielten sich Joffrey und Sarah gerade über ihre anstehende Dienstreise nach Brüssel und mir kam der Gedanke daran das Joffrey vielleicht so oft hier rum hing weil er kein zu Hause hat. Nein, wahrscheinlich hatte er einfach nur keine anderen Hobbies als mir auf die Ketten zu gehen.

„Ihr seid ja lieb, Dankeschön. Wann hab ich denn das letzte Mal Pudding fürs Frühstück gemacht?"

Sarah lachte und meinte dass es viel zu lange her war.

Wir fingen an zu essen und plauderten über belanglose Dinge, doch gerade diese unphilosophischen Gespräche ließen mich endlich mal wieder entspannen. Niall hatte sich zwischendurch mal gemeldet und hatte unseren Treffpunkt und die Zeit für unser Date vorgeschlagen. Wir hatten uns für McKeens entschieden und am Freitag um halb Acht sollte er dann bei mir vor der Tür stehen um mich abzuholen. Ich freute mich schon tierisch darauf, nur jetzt war ich ein wenig enttäuscht dass er nicht mal zu meinem Geburtstag angerufen hatte.

Gott, was erwartete ich? Einen Heiratsantrag?

Wir hatten uns einmal getroffen und geredet.

Zudem ist er ja nun nicht einer der unbedeutendsten Menschen in der Musikbranche und veröffentlicht heute sein neues Album.

Nach dem Frühstück setzte ich mich an meinen Laptop und skypte mit Arya und Mum bis sich irgendwann Toby einschaltete. Es war wundervoll endlich wieder die bekannten Stimmen der Familie zu hören und auch Sarah unterhielt sich noch ein wenig mit ihnen.

Und dann irgendwann zwischen den besten Häkelmethoden für Wollmützen die meine Mutter Sarah verklickern wollte und ein paar Erläuterungen zu unserem Zusammenleben die meine Mutter mir aus der Nase ziehen musste schaute Joffrey, der die ganze Zeit über amüsiert neben Sarah gesessen hatte, auf die Uhr und meinte das wir losmüssen. Sarah verabschiedete sich und meine Mutter sah das wohl irgendwie als Zeichen auch auflegen zu können und ihrer Tochter nicht mal mehr Tschüß zu sagen. Ich machte mich auf der Couch lang und überlegte was ich mit meinem freien Tag anfangen könnte als Sarah, die schon ihren Anorak trug, und Joffrey der sowieso immer das tat was Sarah machte, in diesem Fall auch schon fertig angezogen war, meinte ich solle mitkommen.