„De bist so rastlos."
Keiji dachte, dass das die Untertreibung seines Lebens gewesen wäre, aber es wäre töricht das zuzugeben. Selbst vor Miya.
Sie hielten für die Nacht, schlugen ein Camp auf, die Wagons um das Lagerfeuer gestellt. Miya schmuggelte Keiji ein dickes Stück Brot neben der kleinen Schüssel Eintopf zu.
„Genieß es. Wir werden nach der nächsten Show nich mehr so gut essen."
„Wer ist wir?"
Miya versuchte zu lächeln, aber nicht einmal ein sarkastisches schaffte es auf sein Gesicht. „Bevor ich gekommen bin, haben se dich verhungern lassen?"
„Ich glaube, du kennst die Antwort auf deine Frage," antwortete er. „Zum Glück bist du kurz nach mir Aufgetaucht. Die vorherigen Wärter waren schreckliche Gesprächspartner."
„Witzig."
„Miya..." Keiji sah ihn ernst an. „Ich bin sehr dankbar für dich. Ich weiß, dass es dir nicht gestattet ist so viel für mich zu tun, aber es ist mehr als die anderen je taten. Und du hast nie versucht mir zu schaden."
Miya errötete leicht. Es kam selten vor und war lieblich. Er drehte sich von Keiji weg und fuhr mit der einen Hand durchs Haar. „Hör schon auf. Ich bin dein Lob net wert, Engel. Ich hab ziemlich beschissene Sachen in meim Leben getan. Vielleicht net zu dir, aber-"
„Du bist für mich das, was am nächsten zu einem Freund ist, und das seit den letzten fünfzig Jahren," fiel Keiji ihm ins Wort. „Ich sage das nicht zu dir, nur, weil du meinen Käfig putzt und mir Essen bringst. So verloren bin ich nun auch wieder nicht."
„Weißte..." Miya atmete tief ein und sah Keiji nachdenklich an, „Ich hab angefangen mich des zu fragen. Aber in den letzten paar Tagen... biste ruheloser als sonst. De beginnst lebendig auszusehen. 's der Stalker Ritter, nich?"
„Lass es nicht so klingen als ob er ein Perverser ist."
„Dachts mir schon. Was ist so besonders an ihm?"
„Geh zurück zum Feuer," kicherte Keiji und drehte sich, um sich gegen die Wand lehnen zu können. Er legte seine Flügel um sich, ein Zeichen dafür, dass er Privatsphäre wollte. „Du bildest dir wieder Sachen ein, Fuchs."
„Wie de willst," ärgerte er sich, aber auch in seiner Stimme war ein Lächeln.
Er wusste Bescheid. Keiji war sich sicher. Miya hatte seine Wege um Dinge heruaszufinden, lange, bevor jemand auch nur Verdacht schöpfte. Er war clever und gerissen auf eine Art, die Keiji anerkannte, aber plötzlich fragte er sich, ob Miyas Freundschaft so weit reichte. Würde er sich in Gefahr bringen, falls der Magpie Keiji bedrohte? Oder würde er seine eigene Haut retten?
Oder noch schlimmer, würde er ihn verraten, bevor der Magpie ihn überhaupt fragen würde?
Keiji war auf einmal nicht mehr hungrig. Er zwang sich selbst zu essen; Miya hatte recht, solch gutes Essen würde er für eine Weile nicht mehr zu sehen bekommen und er brauchte jede Kalorie die er bekommen konnte. Er wusste nicht einmal ob er noch genug Kraft hatte um ein Schwert zu halten.
Hoffentlich würde er es nicht versuchen müssen.
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When Angels Fall (deutsche Übersetzung)
FanficKeiji ist ein gefallener Engel, der von einem Wanderzirkus gefangen und seither als Attraktion benutzt wurde. Als er einen entehrten Heiligen Ritter trifft, erlaubt er sich einen Traum von jenseits seiner Gitterstäbe zu träumen. Einen, in dem auch s...