𝟓𝟗 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵

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Jisung PoV

''Und du bist dir auch zu hundert Prozent sicher, dass das sexy genug aussieht?'', fragte ich Felix zum gefühlt zehnten Mal und betrachtete mich argwöhnisch im Spiegel. Ich trug einen rosanen Rock, der mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte, und dazu weiße Kniestrümpfe - heute waren Minho und ich nämlich seit genau einem Monat zusammen und ich wollte ihn am Abend damit überraschen.

''Das sieht sexier aus, als sexy, aber ich würde dir später noch so eine Chokerhalskette kaufen, an die du eine Kette hängen kannst. So wird Minho die komplette Dominanz übernehmen können und auf sowas steht er. Weiß ich von Changbin.''

War ja schön zu wissen, dass die beiden, wenn sie alleine waren, über die Fehtische meines Freundes sprachen.

Noch eine Weile blieb ich vor dem Spiegel stehen, dann hatte ich meine Entscheidung getroffen und zog mich um, damit wir zur Kasse gehen konnten.

Als Felix und ich in der Schlange standen, trat ich nervös von einem Bein aufs andere. ''Felix?'' Fragend sah mich der Jüngere an und hob die Augenbrauen. ''Kannst du für mich bezahlen? Also ich geb dir das Geld und du gehst an die Kasse?''

''Nein, das sind deine Sachen'', sagte er empört und ignorierte meine bittende Miene.

''Aber das ist so peinlich.''

''Sag halt, dass ist für deine Schwester oder so.''

Wiedersprechen konnte ich leider nicht mehr, da in dem Moment, die Kunden vor uns gingen, sodass wir an der Reihe waren. Bevor ich die Klamotten überhaupt auf den Tisch legte, rief ich außversehen etwas zu laut: ''Das ist für meine Schwester.''

Erschrocken, von meiner eigenen Lautstärke, zuckte ich zusammen und vergrub mein puderrotes Gesicht, hinter meinen Händen.

''Sicher'', meinte die Kassiererin tonlos und man merkte ihr an, dass sie mir kein Wort glaubte. Fand ich persönlich echt (nicht) super.

Felix, der währenddessen die ganze Zeit neben mir stand, hatte Probleme dabei, sein Lachen zu unterdrücken. Na vielen Dank auch.

Endlich, als wir draußen waren, konnte ich schreien, so unangenehm, wie das da drinnen gerade gewesen war, und es interessierte mich kein bisschen, dass mich ein paar Menschen komisch anstarrten. Jetzt brach der Größere auch in lautes Gelächter aus, musste sich sogar an mir festhalten, um nicht hinzufallen.

''Das nächste Mal, wenn du irgendwas kaufen musst, was dir vor anderen peinlich ist, werde ich einfach gehen. Dann kannst du selber schauen, wie du alleine an der Kasse damit klarkommst'', verschränkte ich angepisst die Arme vor der Brust und rückte von ihm weg.

''Du darfst dir nicht so nen Kopf darüber machen, was andere von dir denken. Das hast du mir selber immer gesagt'', versuchte Felix mich aufzumuntern und hakte sich bei mir unter.

Ich versuchte weiterhin eingeschnappt zu wirken, scheiterte irgendwann aber kläglich daran, als wir in weitere Läden gingen, um für ihn und mich noch was zu kaufen.

Zum Glück war es noch nicht mal richtig Mittag, was bedeutete, dass dementsprechend auch wenig los war und wir somit nie lange anstehen mussten.

Nachdem wir mit allem fertig waren, liefen wir zu unseren Fahrrädern, die wir vor dem Shopping-Center abgesperrt hatten, und fuhren zu mir nach Hause. Mit einem Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass Minho in fünf Minuten da sein wollte, um mich abzuholen. Das würde ich nie schaffen, ich musste mich ja noch umziehen und alles.

Gestresst vom Zeitdruck fuhr ich schneller, sodass Felix Schwierigkeiten hatte, mit mir mitzuhalten, aber das war mir egal. Heute sollte und durfte nichts schief laufen. Vielleicht hatte ich ja Glück und Minho verspätete sich etwas.

𝖀𝖓𝖙𝖎𝖑 𝖜𝖊 𝖒𝖊𝖊𝖙 𝖆𝖌𝖆𝖎𝖓💕 // MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt