Jack Grealish & Tyrone Mings

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Triggerwarnung: Selbstverletzung, Selbstmordversuch

Tyrone

Nach einem anstrengenden Training komme ich nach Hause und freue mich auf einen ruhigen Abend mit meinem Freund Jack. Da er im sechsten Monat schwanger ist, trainiert er natürlich nicht mehr. Außerdem hatte er heute einen Termin beim Arzt und hat bestimmt neue Bilder von unserem Baby für mich.

"Jack", rufe ich, nachdem ich das Haus betreten habe. "Ich bin Zuhause."

Doch er antwortet mir nicht und auch ansonsten ist es gespenstisch still. Es brennt kein Licht, riecht nicht nach Essen und der Fernseher läuft ebenfalls nicht. Angst kriecht in mein Herz, mir wird eiskalt. Irgendwas stimmt hier überhaupt nicht. Ich gehe zum Schlafzimmer, schiebe die Tür auf und sehe Jack auf dem Bett liegen.

"Babe, ist alles in Ordnung?"

Leises Schluchzen ist zu hören und ich eile zu ihm. Ziehe Jack in meine Arme und er klammert sich an mir fest. Tränen durchnässen mein Shirt, mein Freund ist völlig außer sich. Ich streiche ihm sanft über den Rücken und durch die zerzausten Haare.

"Was ist denn los, Babe?", frage ich leise.

"Sie ist tot", haucht er so leise, dass ich ihn kaum verstehe.

Bei diesen Worten wird mein Innerstes zu Eis. Mir ist klar, was es bedeutet, aber ich weigere mich, es zu glauben.

"Ihr Herz hat einfach aufgehört zu schlagen. Warum wollte sie denn nicht zu uns kommen?", schluchzt er verzweifelt.

Tränen laufen über meine Wangen und ich drücke ihn noch fester an mich. "Es tut mir unendlich leid, Babe. Du hast dich so auf unsere Tochter gefreut und sie ist in dir herangewachsen."

"Sie ist noch da", schnieft er. "Morgen früh wird sie herausgeholt. Ich kann das nicht, Tyrone. Ich muss sie zur Welt bringen, obwohl sie gestorben ist."

Mein Herz zersplittert in Millionen Teile, als ich das höre. Hat Jack denn nicht schon genug gelitten? Erst hat es ewig gedauert, bis er endlich schwanger geworden ist und jetzt dieses Unglück. Ich wünschte, ich könnte ihm diese Last abnehmen, aber das liegt nicht in meiner Macht.

"Ich bin bei dir, Babe. Du bist keine Sekunde allein. Wir gehen auch diesen Weg gemeinsam. Das verspreche ich dir."

"Wir müssen ihr einen Namen geben."

"Was hältst du von Angelina? Das bedeutet Engel und das ist unsere Kleine ja jetzt."

Er nickt und erneut kommt ein lautes Schluchzen aus seinem Mund. Ich lasse mich mit ihm im Arm zurücksinken, decke uns zu und wir halten uns aneinander fest. Es dauert lange, bis Jack ruhiger wird und endlich einschläft. Meine Gedanken kreisen noch lange in meinem Kopf und lassen mich nicht zur Ruhe kommen.

Mitten in der Nacht weckt mich das Klappen der Badezimmertür. Verschlafen drehe ich mich auf die andere Seite, Jack kommt bestimmt gleich wieder. Doch als er auch nach fünf Minuten noch im Bad ist, kriecht Angst in mein Herz. Ich stehe auf, gehe hinüber und klopfe.

"Babe, ist alles in Ordnung? Komm bitte raus, wir können doch über alles reden."

Es kommt keine Antwort, deshalb drücke ich die Klinke nach unten und öffne die Tür. Der Anblick, der sich mir dann bietet, zwingt mich beinahe in die Knie. Automatisch hole ich das Telefon, das auf einer Kommode steht und wähle die Notrufnummer, während ich mich neben Jack auf den Boden knie.

Jack

Mein ganzer Körper ist ein einziger Schmerz. Unser Kind ist in meinem Bauch gestorben. Wieso habe ich das nicht gemerkt? Was habe ich bloß falsch gemacht? Unaufhörlich laufen die Tränen über meine Wangen, Tyrone schafft es nicht, mich zu beruhigen. Es gelingt mir, ihn glauben zu lassen, dass ich schlafe.

M-Preg One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt