chapter 18

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„Guten Morgen, Louis." lächelte ich, als er am nächsten Morgen in die Küche schlürfte, in der ich gerade Rührei machte. „Morgen." antwortete mein noch ziemlich benommener Gegenüber und ließ sich auf einen der Barhocker fallen. Nachdem er seinen Kopf auf seinen Handflächen abstütze, schaute er mir zu, wie ich summend Frühstück machte. „Ist das ein neues Lied." „Wüsstest du wohl gerne, was ?" grinste ich und nahm die Pfanne hoch, um sie zum Tisch zu bringen. „Um ehrlich zu sein, ja." murmelte er und legte seinen Kopf auf die Arbeitsfläche. „Hey Schlafmütze, Frühstück ! Du hast doch schon 12 Stunden geschlafen." lachte ich.

„Das war das erste Mal, seit rund einem Jahr, dass ich durchschlafen konnte und dann auch noch so lange." erzählte Louis stolz beim Frühstück. „Die Sterne haben eine echt beruhigende Wirkung." lächelte er. „Ja, das haben sie definitiv." lächelte ich leicht und aß weiter. „Steht heute etwas an ?" „Bei dir um 16 Uhr Therapie. Tanja wird dich hinbringen, ich bin nicht da." „Ist okay." sagte er und aß weiter. Nachdem wir damit fertig waren, ging er hoch um sich anzuziehen, als er jedoch wieder runter kam, sah ich ein Grinsen, dass mein Herz zum Schmelzen brachte. „Was ist los ?" „Ach nichts, nichts." grinste er und setzte sich mit seinem Laptop auf an die Theke auf den Barhocker. Und dort fiel es mir auf. „Wer hat dir erlaubt an meinen Kleiderschrank zu gehen ?" fragte ich ihn neckend. „Ich mir selbst." grinste er und streckte mir die Zunge raus. Er trug meinen Hoodie, der ihm viel zu groß war, mit einer Adidas Jogginghose. „Wie spät musst du los ?" „Ich werde um 15:30 Uhr abgeholt." Er nickte und schaute sich dann eine Sweet Cats Compilation an. „Kann es sein, dass du zu einem vierjährigen mutiert bist ?" fragte ich lachend, nachdem er immer wieder ‚awwwwww' sagte. „Guck dir doch an wie süß diese Baby Katzen sind." sagte er in so einer hohen Stimme, dass ich dachte, alle Gläser und Fenster im Haus brechen gleich. „Ich mutiere doch auch nicht zu einem vierjährigen wenn ich Mini-Lou anschaue, oder ?" grinste ich. „Hey ! So klein bin ich nicht !" „Natürlich nicht." sagte ich und konzentrierte mich auf das Glas, dass ich gerade abtrocknete.

„Ich bin weg ! Bis nachher !" „Bis nachher, Haz !" rief der Kleinere mir hinterher, als ich die Tür hinter mir schloss und meinen Mantel etwas enger um mich zog, da es heute ziemlich windig war.

*Louis PoV*
Mittlerweile war es schon 21 Uhr, Harry war immer noch nicht wieder da und ich lag in der dicken Kuscheldecke eingerollt auf dem Sofa und schaute irgendeine SitCom. Kurz später hörte ich zwei Personen kichern und zog die Augenbrauen zusammen. Als dann auch die Tür ins Schloss fiel, zuckte ich zusammen. Ich lief zur Tür, die ins Wohnzimmer führte und sah zwei Männer, die gerade dabei waren, sich zu entkleiden. Der Kleinere hatte braune wuschelige Haare und Harry musste ich vermutlich nicht beschreiben. Mein Herz fing an zu stechen, weshalb ich mich an ihnen lang schlängelte, meine Jacke genauso wie meine Vans anzog und los lief. Meine Sicht wurde immer schleierhafter und meine Schritte immer schneller. War es möglich sich so schnell zu verlieben ? Wenn nicht, dann habe ich wahrscheinlich etwas unmögliches geschafft. Schon als er damals an meinem Bett stand, dachte ich, ich würde träumen. Wir waren Fremde und doch fuhr er direkt zu mir um sich zu kümmern. Bei der nächsten Bar bog ich ein und bestellte mir direkt eine hochprozentige Mische. Scheiß Gefühle.

*Harry PoV*
„Wer war das ?" „Hau ab, Leo !" schrie ich ihn wieder an, während ich meine Schuhe wieder anzog. „Wieso ?" „Ich muss ihn suchen, deswegen !" schrie ich ihm mitten ins Gesicht. Der Alkohol war wie weggeblasen, schon als die Tür zugeknallt war. „Und was ist mit uns ?" fragte er etwas aufgebracht. „Ich werde dir schreiben." murmelte ich, drückte ihn aus dem Haus raus und wartete gar nicht mehr, bis er weg war, sondern rannte los. Er könnte förmlich überall sein. Diese Erkenntnis sah ich aber erst nach zwei Stunden ein und schlenderte 30 Minuten nach Hause. Es war mittlerweile Mitternacht und Louis war irgendwo alleine in London. Er kannte sich in dieser Gegend nicht einmal aus. Tränen liefen mir über die Wangen. Ich fühlte mich wie der größte Idiot. Als ich zuhause ankam, lief ich zur Haustür und wollte sie gerade hinter mir schließen, als ich einen lauten verzweifelten Schrei aus dem Vorgarten hörte, in welchen in auch direkt lief. Und dort saß er. Zusammengekauert. Sich die Seele aus dem Leib schreiend. So schnell ich konnte rannte ich zu ihm und umarmte ihn. „Wieso Harry ? Wieso dieser Typ ?Wieso nicht ich ? Ich habe mich so in dich verschossen und es tat so weh dich dort mit ihm zu sehen ! Und letzte Nacht lagen wir noch aneinander gekuschelt in meinem Bett." sagte er schluchzend und ich roch die Alkoholfarne, die er mit sich trug. Ich hob ihn hoch und trug ihn ins Haus, in welchem ich ihm in sein Bett legte, wo er sich den Hoodie auszog und dann die Decke bis hoch an den Hals zog und sich zusammenkauerte um weiter zu weinen. Es tat weh, ihn so gebrochen zu sehen. Und zu wissen, dass es wahrscheinlich regelmäßig so war, wenn auch nicht so schlimm, bevor er bei mir war, brach mein Herz. Ich legte mein Handy auf sein Nachtschränckchen und ging in mein Zimmer, um mir eine Jogginghose anzuziehen und ins Bad zu gehen, in welchem ich schnell meine Haare kämmte und meine Zähne putzte. Danach öffnete ich Louis Schrank, um seine Zahnbürste bereit zu legen, als ich jedoch Verbände und eine Rasierklinge liegen sah, stiegen mir wieder die Tränen in die Augen. Sofort stolperte ich ihn sein Zimmer. „Du hast sie gefunden, nicht wahr ?" fragte er schluchzend, woraufhin ich nickte und eine Träne auf den Teppich fiel, auf dem ich gerade stand. „Ich weiß, dass wenn ich sage, dass du aufhören sollst, es nichts bringen wird, aber bitte versuch davon abzukommen. Aber damit du es weißt, du bist wunderschön, mit und ohne Narben." Das Zähneputzen ist mir egal geworden, weshalb ich nur noch für die Sicherheit einen Eimer neben Louis' Bett stellte und mich hinter ihn legte, um ihn an mich ran zu ziehen. Meinen Arm legte ich um seinen Torso und drückte ihm einen Kuss in den Nacken, bevor ich einschlief.

Adore You || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt