Blog: Schwimmen

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Hey ihr da draußen!

Ihr kennt das doch auch bestimmt. Ihr nehmt euch etwas vor, übt bzw. trainiert auf etwas hin und dann, wenn es soweit ist, habt ihr dieses beschissene Gefühl.

Dieses Gefühl, wobei man sich einerseits leer fühlt und anderseits überhaupt nicht leer.

Wo man sich hin und hergerissen fühlt.

Genau das hatte ich am Sonntag. Für die, die es nicht wissen – ich mache Leistungsschwimmen, was heißt 5 Mal die Woche Wassertraining, einmal die Woche laufen gehen, einmal die Woche eine Stunde Krafttraining, jede zweite Woche Spinning, jeden Tag eine halbe Stunde Muskelaufbau – und da waren Kreismeisterschaften.

Kurze Info: Kreismeisterschaften sind die Meisterschaften vom Landkreis, dann kommen Bezirksmeisterschaften, Landesmeisterschaften (Bundesland), Norddeutsche bzw. Süddeutsche und dann Deutsche Meisterschaften (für das letzte habe ich mich bis jetzt aber auch noch nicht qualifiziert.

Die Kreismeisterschaften sind somit nicht besonders wichtig. Dennoch war ich noch nie Kreismeisterin gewesen (aber Bezirks :D) und hatte deshalb enormen Druck – eben dieses Gefühl.

Der entsteht einfach so, meistens mache ich mir den selber, aber ich weiß auch, dass ich da nicht die einzige bin. Eine Freundin von mir hat letztens auf einem Wettkampf angefangen zu weinen, weil sie sich so viel Druck gemacht hatte wegen diesem Wettkampf, eben weil das ein Wettkampf war, wo von ihr erwartet wurde, dass sie die Zeit für die Norddeutschen schafft.

Hat sie auch geschafft, war auch kein Problem.

Es geht nur um diesen Druck im Leistungssport allgemein.

Vielleicht machen manche von euch auch Leistungssport. Und kennen dieses Gefühl, dass alle von einem nur das Beste erwarten. Das man immer besser, schneller, erfolgreicher wird. Über sich hinaus wächst.

Ich liebe Schwimmen.

Und ich brauche die Wettkämpfe.

Ich will auch gar nicht damit aufhören. Auf keinen Fall.

Aber dieser Druck hat dazu geführt, dass ich nicht mein Bestes geben konnte.

Weil ich zu sehr unter Druck stand.

Zu nervös war.

Zu viel erwartet habe.

Dieses Gefühl, versagt zu haben ist fürchterlich. Ich habe die Erwartungen nicht erfüllt. Habe versagt. Ich bin zwar Kreismeisterin geworden in zwei Disziplinen, aber die Zeiten, die von mir erwartet wurden, habe ich nicht geschafft.

Und jetzt kommt die Frage, ob sie mir wieder vertrauen werden, dass ich meine Zeiten schwimme. Die die von mir erwartet werden.

Morgen kann ich nicht zum Training gehen. Ich bin krank.

Ich frage mich, ob ich irgendwas Wichtiges verpasse. Ob ich vielleicht deshalb beim nächsten Wettkampf schlechter schwimmen werde. Oder auch nicht.

Vielleicht liegt diese Sicht an mir. Oder daran dass ich krank bin.

Aber ich glaube, es geht vielen so. Ob im Sport, in der Schule oder im Freundeskreis.

Druck erzeugt schlechte Leistungen. Macht euch davon frei. Versucht, an was anderes zu denken, und macht euch nicht verrückt.

Das ist schwer, ich weiß das.

Aber versucht es.

Auch ich tue es Tag für Tag, und frage mich dabei, ob ich das Richtige mache. Immer weiter zu machen. Nicht aufzuhören.

Aber letztendlich gibt es auch immer wieder diese Momente, wenn man es geschafft hat. Den Druck besiegt, und ganz oben steht.

Und manchmal fragt man sich: Lohnt es sich, dafür zu kämpfen? Für diese Momente?

Für mich ist die Antwort:

Ja

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