Kapitel 24

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Joels Sicht


Vitos Worten zu verschulden bekam ich die Nacht kein Auge zu und wenn ich dachte, dass mich nach diesem Gefühlschaos nichts mehr aus den Socken hauen konnte, dann hatte ich mich eindeutig zu früh gefreut. 

Was ist hier gerade passiert? 

Fassungslos sah ich dem Auto hinter her, in das Talia gerade gestiegen war und konnte nicht ganz fassen, was sich hier in den letzten fünf Minuten abgespielt hatte. 

War ich im falschen Film gelandet oder was? 

Ein Blick zu den anderen ließ mich direkt wissen, dass es ihnen ähnlich ging und Viktors folgende Worte ließen mich unwillkürlich schwer schlucken. 

,,Sie wissen genau, wie sie Talia manipulieren können" 

Schon eine Vorahnung habend auf was er anspielte atmete ich tief ein und aus. 

Nicht ausrasten, Joel. 

Das mir das mit jeder Minute, in der Viktor uns von seiner Theorie erzählte, schwerer fiel konnte ich nicht leugnen und so flippte ich nur nicht aus, weil Talias Schwester mit im Zimmer saß. 

Das ausgerechnet diese kleine Prinzessin es mit ihren nächsten Worten schaffen sollte, dass keiner von uns endgültig die Nerven verlor war dann wirklich ein Geschenk vom Himmel und ließ mit der folgenden Erkenntnis, dass wir endlich etwas gegen ihren Vater in der Hand hatten, die Hoffnung wachsen. 

Das ich aber den Umständen entsprechend trotzdem innerlich auf 180 war ließ mich letztendlich das einzig richtige beschließen. 

„Valentin?" wendete ich mich also an Valentin und erwischte ihn dabei wie er sich gerade Kuchen in den Mund stopfte. 

Sein ernst? 

„Ey du weißt, dass, wenn ich fertig mit den Nerven bin Nervennahrung brauche" Seine Worte ließen mich direkt an die Geburt seines ersten Sohnes denken, wo er vor lauter Aufregung und Nervosität den halben Snackautomaten leer gekauft hatte. 

 „Kann ich vielleicht mit zu euch kommen und dein Fitness Studio ausnutzen?" wechselte ich letztendlich nur das Thema und ließ ihn sofort die Augenbraue hochheben. 

„Lass mich raten. Der Boxsack wird drunter leiden?" 

Und wie er das würde. 

Wie erwartet hatte Valentin natürlich nichts dagegen und zu meiner Überraschung schlossen sich seine Brüder bis auf Vitus, der mit Lilly lieber Zuhause bleiben wollte, auch mit an. 

So standen wir am Ende alle in Sportklamotten im kleinen Studio von Valentin und während die anderen sich an den Geräten zu schaffen machten steuerte ich direkt auf den dunkelblauen Boxsack zu. 

Und das ich die nächsten Minuten nicht nur die angestaute Wut auf Talias Eltern raus ließ, sondern auch meinen Frust wegen diesem Gefühlschaos wurde mir spätestens klar als meine Fingerknöchel anfingen weh zu tun. 

Mir darüber Gedanken machen konnte ich letztendlich aber nicht, denn erschien im nächsten Moment Lilou im Türrahmen. 

„Joel?" etwas überrascht, dass sie etwas von mir wollte, sah ich sie an und bemerkte auch wie die anderen neugierig zu ihr sahen. 

„Hier ist jemand für dich" jetzt erst recht verwirrt blickte ich die Frau von Valentin an, die nur grinste und mich im nächsten Moment die Augen aufreißen ließ als hinter ihr Lion erschien. 

„Ähm hey, ich war bei dir Zuhause, aber deine Schwester meinte du bist nicht da, und schneller als ich gucken konnte, hat sie mich auch schon hier her gebracht" 

Augenblick zielgerichtet ins HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt