8. Kapitel

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Lando

Die Geschwindigkeit sorgte nicht unbedingt dafür, dass meine Kopfschmerzen verschwanden. Schon seit gestern fühlte ich mich unwohl, Halskratzen, Kopfschmerzen. Ich überspielte es und war der Meinung, das ich zu wenig getrunken hatte. Heute Morgen ging es mir auch echt besser, aber im 1. freien Training fing es wieder an und jetzt im 2. pochte mein Kopf und ich hustete immer wieder.

Das 2. freie training schloss ich auch wie das 1. auf P15 ab, worauf ich auch sofort angesprochen wurde. Ich sagte einfach, das es wohl nicht kein Tag sei. „Lando, jetzt sei ehrlich, du bringst dich und die anderen in Gefahr, wenn du krank fährst." sagte Jon, als er mich nach denn Trainings massierte. „Krank nicht, aber vielleicht angeschlagen. Das wird morgen wieder." gab ich brummend von mir und bekam einen Hustenanfall. „Angeschlagen? Merk ich, du fühlst dich wärmer an als sonst, leg dich bitte gleich sofort hin, morgen früh sehen wir weiter."

Natürlich war ich genervt, weshalb ich auch einfach aufstand, was meinem Kreislauf nicht gut tat, aber ich trotzdem alles überspielte. Ich zog mir meine normale Kleidung an. „Bis morgen." sagte ich zu Jon und ging hinaus. Ich nahm Mir ein Taxi ins Hotel, wollte niemanden begegnen, der sagen würde, ich wäre krank. Lewis schrieb ich, dass ich schon los war.

Ich wollte duschen und mich dann hinlegen, da der Kopf immer mehr schmerzte. Ich setzte mich auf die Bettkante und legte mich nach hinten, nur kurz meinen Kreislauf beruhigen, dachte ich. Als ich die Tür hörte, die gerade geöffnet wurde, stellte ich mich schnell hin. Lewis kam im richtigen Moment, als ich anfing zu schwanken. Er beeilte sich, mich noch aufzufangen. „Es ist ja doch schlimmer, als Jon meinte." sagte er zu sich selbst.

„Schatz, wenn es dir nicht gut geht, warum sagst du dann nichts?" fragte er und zog mich auf sein Schoß, nachdem er sich auf die Bettkante setzte. „Ich will fahren und nicht krank sein." hauchte ich und schmiegte mein Kopf an seine Halsbeuge. „Abwarten, wie es dir morgen geht, aber das du heute so gefahren bist, ist lebensmüde." sprach er bestimmend. „So du legst dich jetzt hin und schläfst." bestimmte er. „Ich war noch nicht duschen, aber ich möchte, ich habe zu viel geschwitzt." gab ich müde von mir.

„Dann gehen wir eben zusammen, nicht das es dein Kreislauf nicht mitmacht." sagte Lewis und stand mit mir auf dem Arm auf. Im Badezimmer stellte er mich auf denn Boden, half mir mich auszuziehen. Das duschen tat gut, zeigte mir aber auch wie schlecht es mir wirklich ging und ich sah selber ein, dass ich krank war. Lewis schäumte mich ein, zärtlich strich er mit seinen Händen über meinen Körper, nicht verführerisch, sondern liebevoll. Kein bisschen sexuelles war in seinen Handlungen, sondern reine Liebe.

Nach dem duschen wickelte er mich in ein Handtuch und verlies das Bad, im kurz darauf mit gemütlichen Anziehsachen wieder zu kommen. Eine Jogginghose, Socken und boxershorts von mir und einem Pulli von ihm, da er wusste ich liebe seine pullis. Er ging mit mir zum Bett und deckte mich zu. „Ich zieh mich auch eben an, räume die Klamotten auf und dann bin ich da. Trink bitte noch etwas und dann schlaf." sagte er und strich über meine Stirn. Ich trank noch einen kleinen Schluck Wasser, mehr ging wegen meinen Halsschmerzen nicht.

Ich schlief fast ein, aber es fehlte das letzte bisschen, was Mich ins Land der Träume brachte. Erst als Lewis sich zu mir legte und mich in denn Arm nahm, konnte ich einschlafen.

Bewegen wollte ich mich überhaupt nicht, als ich Lewis Wecker hörte. Mein Kopf war schwerer als es überhaupt möglich war. Ich wand mich aus seiner Umarmung, drehte mich auf die andere Seite und schlief einfach weiter. Das nächste mal als ich wach wurde, standen Andreas, ein Arzt und Lewis am Bett. Ich ignorierte es, machte mit geschlossenen Augen nur dass, was der Arzt verlangte. Er machte einen Corona Test, der negativ war.

„Du nimmst jetzt dieses Antibiotikum, vorher gehe ich nicht." sagte Lewis mit Nachdruck und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hasste Tabletten schlucken schon immer, aber mit Halsschmerzen war es die Hölle. Mein ganzer Hals war entzündet, ich hatte 39,8 Fieber und dazu fingen meine Bronchien auch an. Antibiotika und kein Rennen für mich waren die Folge, das schlimmste was für mich eintreffen konnte. Andreas redete lange mit mir, das es nicht schlimm wäre und ich schnell gesund werden sollte. Er hatte De Fries als Ersatzfahrer von Mercedes bekommen, was mich halbwegs zufrieden stellte, da er ein guter Fahrer war.

Ich wollte eigentlich die Quali schauen, schlief aber wieder ein. Ich war der Typ Mensch, der sich gesund schlief, dass wusste ich leider auch. Jon weckte mich nach dem es schon vorbei war und zwang mich eine Kleinigkeit zu essen. „Nyck ist P9 und Lewis P1 morgen" sagte er, als ich ihn sofort fragte. „Ich möchte selber fahren Jon, das ist doch alles scheiße." sagte ich traurig und trank noch einen Schluck, bevor ich mich wieder in die Decke kuschelte. „Ich weiß, aber deine Gesundheit geht vor, Nächstes Rennen wird umso besser, glaub mir."

Ich schlief irgendwann wieder, wurde erst wach, als es draußen dunkel war. Ich drehte mich in Lewis Armen in seine Richtung und legte meine Wange an seine Brust. Sein Herzschlag liebte ich zu hören, es beruhigte mich und ließ mich wieder einschlafen.

Antibiotika waren wenn es sein musste, wirkliche Wundermittel. Am nächsten Tag ging es mir etwas besser, weshalb ich auch dem Rennen folgen konnte. Natürlich dauerte es, bis man wieder komplett gesund war, aber die Schmerzen waren weniger und ich war nicht mehr dauer müde. Lewis gewann und Nyck kam auf P7 ins Ziel. Also war es doch alles ganz ok. Als Lewis am Abend endlich im Hotel ankam, lächelte er mich sofort an. „Hey, wie geht es dir?" fragte er mich und setzte einen Kuss auf meine Stirn. Kussverbot hatte es Toto genannt, damit Lewis nicht auch noch krank wurde. „Es wird wieder, habe auch nicht mehr geschlafen, seid dem rennanfang." sagte ich zu ihm und zog ihn zu mir.

„Angela hat mir das gegeben, sie meinte du sollst baden gehen, das würde der Lunge gut tun." sagte er und hielt mir eine Flasche entgegen. Das stimmte, als Kind hatte ich bei Erkältungen und so auch immer ein Bad in diesen Erkältungsbadezusatz genommen. „Aber nicht alleine" sagte ich bittend und sah ihn mit einem hundeblick an.

Der Blick zog immer bei Lewis, was ich schon wusste, weshalb wir einige Minuten später gemeinsam in der Badewanne Waren. Ich lag mit dem Rücken an seiner Brust und genoss die Wärme, die vom Wasser und von ihm selber abging. „Du bist gut gefahren, ist mal was ganz anderes gewesen es wieder live zu verfolgen, ohne selber zu fahren" sprach ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Verbotender weise, küsste er kurz meine Lippen. „Danke, ich bin einfach nur froh, dass es dir langsam besser geht." flüsterte er. „Ich liebe dich Lewis." es war nur ein hauchen, bevor auch ich meine Lippen mit ihm verband.

Love is life. And if you miss love,you miss life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt