Kapitel 2

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14:35 Uhr, Schwimmbad

Elias Bähr hatte vor 20 min Dienstschluss und wollte im Schwimmbad mal so richtig ausspannen. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen. Die Notaufnahme war dauerhaft überfüllt. Typisch im Winter. Lauter Erkältungen und Grippen, bei denen die Menschen denken, sie seien lebensgefährlich. Er seufzt. Umso froher ist er, hier zu sein, und mal kein Arzt, sondern einfach nur Mensch sein zu müssen. Doch im nächsten Augenblick hört er eine panische Mädchenstimme rufen: „Lou treibt regungslos im Wasser!".

Er schaut in die Richtung, aus der der Schrei gekommen ist. Ein blondhaariges, etwas 11-12-jähriges Mädchen zeigt auf eine Stelle im Wasser. Sein Blick folgt ihrem Finger. Und tatsächlich: ein Kind, es scheint bewusstlos zu sein, treibt dort im Wasser vor sich hin. Sofort rennt er los und springt hinein. Er zieht das Mädchen raus. Mithilfe einer jungen Frau, die dazu gekommen ist, schafft er das Mädchen an Land. Schnell checkt er Puls und Atmung. Beides nicht vorhanden. „Mist!", murmelt er und beginnt mit der Herz-Druck-Massage. Jetzt schaut er die Frau an und bittet sie, einen RTW (Rettungswagen) zu rufen. Nach 10 min erfolgloser Reanimation kommen endlich 2 Sanitäter mit allen möglichen Utensilien ins Schwimmbad gestürmt. Elias schließt direkt ein EKG an. 2 Mal müssen sie schocken und dann hat sie schließlich wieder Puls. Sie wird intubiert, auf die Trage gehoben und ins JTK (Johannes Thal-Klinikum) gefahren.

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