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Hey Steve, ich bleib heut daheim. Migräne. Danny

So lautete die SMS, die Steve McGarrett heute Morgen von seinem besten Freund und Partner bekam. Eine Nachricht, die er mit einem grimmigen Blick wegdrückte. Migräne war etwas, das Danny immer mal wieder traf. Da half nichts, er musste heute ohne seinen Partner auskommen.

„Hey Boss, wo ist Danny?" Kono grüßte durch seine Bürotür hinein. „Der kommt doch sonst nicht zu spät, ist was mit Grace?"

Entnervt schüttelte Steve den Kopf.

„Er hat Migräne."

„Oh shit, der Arme. Braucht er etwas?" Konos offensichtliche Sorge um ihren Teamkameraden milderte Steves Unmut etwas.

„Nein, einfach nur seine Ruhe, dann wird das schon wieder. Ich schaue heute Abend kurz bei ihm vorbei."

„Grüß ihn von mir und sag ihm gute Besserung!"

„Wenn sollst du grüßen? Guten Morgen, Steve." Mit Chin Ho war das nächste Teammitglied eingetroffen und sah sich suchend um. „Wo ist unser Haole?"

„Mit Migräne daheim."

Zischend sog Chin Luft durch seine geschlossenen Zähne ein. Sie hatten alle schon eine Migräneattacke ihres Kollegen miterlebt und er hatte da ihr volles Mitleid.

„Du fährst heute Abend durch? Dann grüß ihn auch von mir."

„Mach ich", erwiderte Steve mit einem leichten Lächeln, das sich jedoch gleich wieder auflöste, als ihm bewusst wurde, dass sie keinen aktuellen Fall hatten und somit nur langweilige Papierarbeit auf ihn wartet. Etwas, das er normalerweise zu gerne seinem Freund überließ. Da dieser jedoch flachlag, blieb ihm heute wohl nichts anderes übrig, als selbst zum Stift zu greifen – nicht wissend, dass sein bester Freund zwar Kopfschmerzen hatte, die jedoch nichts mit Migräne zu tun hatten.

Tatsächlich gelang es Steve, einige seiner liegengebliebenen Dokumente aufzuarbeiten und so war er überrascht, als ihn ein Handyklingeln am späten Nachmittag aus seiner Arbeit riss.

„McGarrett?"

„Onkel Steve! Weißt du, wo Danno ist?"

„Gracie, was ist los?" In dem Moment, in dem er fragte, fiel es ihm ein, es war Dannys Wochenende. „Bist du noch an der Schule? Ich hol dich sofort ab. Dein Danno hat wieder seine Kopfschmerzen."

„Geht's ihm gut, Onkel Steve?"

„Ja, er kann dich nur nicht abholen. Nicht weglaufen, ich bin gleich da."

„Okay, ich warte hier."

„Bis gleich, Gracie."

Noch während des Telefonats hatte Steve sich seine Autoschlüssel gepackt und lief im Sturmschritt Richtung Ausgang. Er war leicht besorgt, denn normalerweise würde Danny selbst mit den schlimmsten Schmerzen nie sein Äffchen vergessen. Andererseits waren diese Migräneanfälle immer besonders. Vielleicht hatte sein Partner den Nachmittag einfach verschlafen.

„Was ist los, Boss, haben wir einen Fall?"

„Nein, das war Grace. Danny hat sie nicht von der Schule abgeholt."

„Ist mit ihm alles in Ordnung?" Chin und Kono hefteten sich an seine Fersen.

„Ich habe keine Ahnung, er geht auch nicht an das Telefon." Steve hatte zwischenzeitlich schon versucht, seinen Partner zu erreichen, doch die Mailbox war die einzige Antwort, die er bekam. Dannys Telefon war ausgeschaltet.

„Soll ich zu ihm fahren? Dann kannst du dich um Grace kümmern." Auch Kono hatte ihre Autoschlüssel in der Hand. Sie wusste, dass es ihrem Kollegen sehr schlecht gehen musste, wenn er das Wochenende mit seiner geliebten Tochter vergessen hatte. Steve nickte ihr dankbar zu.

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