10. Kapitel

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Grace POV:

Endlich ist meine Zeichnung fertig. Eigentlich ist sie sogar recht gut geworden. Es ist nichts Besonderes nur ein Blumenstrauß in einem Korb. Ich habe alles grau und weiß gemacht, nur die Blumenblüten sind hellblau und rosa. Zufrieden blicke ich von meiner Arbeit auf und möchte gerade Eliza nach ihrer Meinung fragen. „Eliza? Hey Eliza, wo bist du denn?" rufe ich nach ihr, während ich verwirrt im Raum umherblicke. Wo ist sie denn? Gerade eben war sie doch noch hier. Langsam stehe ich auf und suche sie im Haus. Da ich sie hier aber nicht finde gehe ich aus dem Haus und gehe zur Krankenstation. Vielleicht wollte sie nur mal nach den Kindern sehen. Die Angestellten sagten zwar, dass sie sie seit gestern nicht mehr gesehen haben. Hmm wo könnte sie sein? Vielleicht hat sie Edward gesucht? Von einem Schrei aufgeschreckt sehe ich auf. Kam das gerade aus dem Wald? Könnte das Eliza gewesen sein? Oh nein. Wahrscheinlich braucht sie Hilfe. Sofort renne ich in die Richtung, aus der der Schrei kam. In Menschenform brauche ich einfach zu lange also verwandele ich mich in meinen Wolf und sprinte los. Anscheinend habe nicht nur ich den Schrei bemerkt, da jetzt auch andere Wölfe sich verwandeln und in diese Richtung laufen. Wir stoppen auf einer Lichtung. Aus dieser Richtung kam der Schrei. Hier auf dem Waldboden erkennt man auch noch Spuren. An dem Geruch erkenne ich, dass Eliza eine Weile hiergeblieben sein muss. Aber wo ist sie? Wieso habe ich nicht besser aufgepasst? Es ist alles meine Schuld, wenn ich nur besser aufgepasst hätte. Niedergeschlagen sehe ich auf den Boden, während die restliche Gruppe nach Eliza oder Spuren, die zu ihr führen, suchen.

Eliza POV:

Der Typ hat mich in sein Auto gesetzt, während er draußen am Telefon ist und mit jemanden diskutiert. Vorsichtig teste ich, ob er abgesperrt hat. Der Idiot hat vergessen abzusperren. Sein Pech, mein Glück. Gerade ist er vom Telefonat so abgelenkt, dass ich ganz langsam und vorsichtig, um so wenig Geräusche wie möglich zu machen, die Tür öffne. Nochmal zurückblickend erkenne ich, dass er immer noch von mir abgewandt telefoniert. Also verwandele ich mich in meinen Wolf und sprinte weg. Einfach nur weg. So schnell wie ich in meiner Wolfsgestalt bin, kann der mich nicht einholen. Und erwarten wird er auch nicht, dass ich dieser Wolf bin. Schließlich ist er ein unwissender Mensch. Das habe ich an seinem Geruch erkannt. Klar er hat einen ungewöhnlichen Geruch an sich, aber ein Wolf ist er definitiv nicht.

Vor mir taucht auf einmal ein kleiner weinender Junge auf, weswegen ich sofort stehen bleibe und aufmerksam die Umgebung nach dessen Mutter absuche. Was macht der denn so tief im Wald? Ich entdecke keine weiteren Menschen also gehe ich vorsichtig auf den Jungen zu und stupse ihn mit der Schnauze an, möchte ihn trösten. Wahrscheinlich sind seine Eltern hier in der Nähe und er hat sich verirrt. Vom Rudel ist der nicht. Aber trotzdem kommt mir der Geruch irgendwie bekannt vor. Nur woher? Als es mir wieder einfällt weiche ich erschrocken vor dem Jungen zurück. Er riecht genauso, wie der Typ, der mich entführt hat. Der Junge bemerkt meine Reaktion, woraufhin er aufhört zu weinen und plötzlich verrückt lachend auf mich zugeht. „Also hast du Zack schon kennengelernt?" Fragt er mich kichernd. „Hey Bruder. Gut, dass du sie schon hast. Ich hab kurz nicht aufgepasst und auf einmal war sie weg." kommt auf einmal von hinten. Schnell drehe ich mich um und erkenne den Typ von vorhin. Neee oder? Die kennen sich. So viel zu Glück. „Aber sie hat echt großartiges Fell. Dafür solltest du viel bekommen." Bitte was?! Die wollen mich doch wohl nicht verkaufen? „Ja das schon, aber ich wollte sie eigentlich unserer Mutter schenken. Sie braucht wieder eine Angestellte." Okayyy. Nein danke. Tschüss. Während die Beiden tratschen, kann ich eigentlich genauso gut auch verschwinden. Schon sprinte ich auf den Wald zu. Einfach nur weg von den Beiden. Ich habe nicht einmal den Waldrand erreicht, als ich am Nacken gepackt und hochgehoben werde. Knurrend beiße ich nach der Hand, die mich festhält. „So leicht kommst du uns nicht davon. Hör auf dich zu wehren. Du hast doch sowieso keine Chance gegen uns." Knurrt eine genervte Stimme hinter mir. Trotzdem wehre ich mich und beiße weiter um mich. Irgendwann werde ich schon jemanden erwischen. Nach kurzer Zeit werde ich wieder in das Auto geschmissen. Diesmal wird es aber sofort abgesperrt, während die Beiden draußen sprechen. Erst jetzt fällt mir auf, dass der kleine Junge weg ist. Dort draußen stehen jetzt zwei große Männer. Man erkennt die Ähnlichkeit. Sie haben beide schwarze Haare und ähnliche Gesichtszüge. Gruselig ist nur, dass einer von beiden lila Augen und der Andere schwarze Augen hat. Gerade dreht sich der mit den schwarzen Augen zu mir, um sicherzugehen, dass ich noch im Auto sitze. Dabei entdecke ich ein Schwert Tattoo an seinem linken Unterarm und warte was ist das? Sind das schwarze Schuppen. Schnell sehe ich zu dem Anderen. Der hat ja auch Schuppen, aber diese sind gelb. Was ist hier denn los? Ich sehe wieder in die schwarzen Augen und werde auf einmal furchtbar müde. Blinzelnd versuche ich wachzubleiben. Dabei merke ich wie die Typen ins Auto einsteigen und losfahren. Wieso bin ich denn auf einmal so müde? Ich muss wachbleiben! Ich muss doch zurück. Zurück zu Edward und dem Rudel. „Wir nehmen dich als Ersatz für die Kinder mit. Du warst doch die, die sie uns gestohlen hat." Höre ich noch entfernt, bevor alles schwarz wird.

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