12. Kapitel

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Knieend wische ich mit meinem rechten Handrücken meine Stirn ab. Jedes Mal, wenn ich mit einer Aufgabe fertig bin, kommt diese Lillith und gibt mir eine Neue. Gerade bin ich auch fertig geworden und so wie es aussieht, ist die Alte nicht hier. Gut. Ich will hier weg. Langsam stehe ich auf, nehme das Putzzeug und räume es in die Kammer zurück, aus der ich sie habe. Dabei schaue ich mich aufmerksam um. Aus dem Fenster blickend entdecke ich nur Schwärze und einen roten Mond. Okay? Wo bin ich denn hier? Aber es muss Nacht sein. Wahrscheinlich kommt die Frau deswegen nicht mehr. Sie schläft und hat mich vergessen. Oder es interessiert sie nicht, was ich hier mache. Sei unterschätzt mich. Das ist gut. So habe ich es leichter von hier zu verschwinden. Kurz das Putzmaterial verstauen und dann geht's los. Leise husche ich durch die Gänge und schaue nebenbei immer wieder aus den Fenstern. Das Grundstück hat einen großen Garten, in dem so weit ich gesehen habe ca. 6 Personen patrouillieren. Wenn ich mich verwandele und Glück habe dann könnte ich es raus schaffen. Mit dieser Überlegung schleiche ich mich zur Küche, in der momentan keiner mehr arbeitet. Auf meinen Gehörsinn konzentrieren schleiche ich mich zur Dienstbotentür. Seit meiner Verwandlung habe ich glücklicherweise neben meinem verbesserten Geruchs- und Gehörsinn auch eine Nachtsicht, auch in meiner menschlichen Form. So leise wie möglich öffne ich die Tür nur einen Spalt breit und schiele nach draußen. Nochmal Glück gehabt. Gerade biegt eine Wache um die Hausecke, weg von mir, sonst ist hier niemand. Kurz bleibe ich noch hier stehen, falls die Wache doch noch zurückkommt. Da sich aber die Schritte immer weiter entfernen und ich niemanden sonst in der Nähe höre oder rieche, öffne ich die Tür vollkommen. Schnell husche ich raus und schließe die Türe hinter mir wieder. Nicht dass meine Flucht nur wegen einer geöffneten Tür zerstört wird. Gut, dass hier gleich ein Wald ist. Schnell schleiche ich in den Wald und verstecke mich hinter einem Gebüsch. Nochmal sichergehend, dass niemand in der Nähe ist, blicke ich mich um. Danach verwandele ich mich in meine Wölfin. Bestürzt bemerke ich, dass meine Fellfarbe weiß schimmert und somit geradezu heraussticht. Was mach ich denn jetzt? Damit bemerken die mich doch viel zu schnell. Ich blicke auf der Suche nach einer Lösung in der Gegend herum. Dabei landet mein Blick unter Anderem in einer Schlammpfütze wenige Meter neben mir. Vielleicht? Dabei könnte ich gleich meinen Geruch verdecken. Selbst ich habe bemerkt, dass diese Leute keine normalen Menschen sind, denn wer hat denn schon leuchtende Augen oder Schuppen? Naja. Vielleicht haben die mir auch, ohne dass ich es bemerkt habe, Drogen gegeben?

Nach wenigen Minuten stehe ich als total Schlammverschmierter schwarz-brauner Wolf im Wald. Gut, wenn das erledigt wäre, auf nach Hause. Mit meinem Geruchssinn sollte ich den Weg irgendwie finden. Davor aber aus dem Wald raus. Los geht's!

Edward POV

„Ich habe keine Zeit ich suche Eliza." Sage ich zu Zayn und suche wieder den Platz ab, auf dem Eliza verschwand. „Es ist dringend, Alpha. Sie sagt, sie möchte dringend mit Ihnen über Eliza reden." Erwidert Zayn unwohl. Er versteht, wie ich mich fühle. Verloren und auf der Suche nach meiner Mate. Seine Mate hat er vorletztes Jahr kennengelernt und noch in derselben Woche ist diese verschwunden. Keiner weiß, was passiert ist oder wo sie ist. Nur Zayn ist überzeugt, dass sie noch lebt. Irgendwo dort draußen. „Komm bitte Edward. Es tut mir leid, aber hier findest du nichts mehr. Keiner im Rudel hat hier eine Spur gefunden." Sagt er leise, während er mir unterstützend eine Hand auf die Schulter legt. Gerade ist er nicht mein Beta, sondern einfach nur mein bester Freund. Leider hat er recht. „Okay." Niedergeschlagen verwandele ich mich in meine Wolfsform, warte darauf, dass er auch ein Wolf ist und dann rennen wir zurück zum Rudelhaus. Dort verwandeln wir uns zurück. Danach wendet sich Zayn an mich: „Sie wartet in deinem Büro auf dich." Nickend gebe ich Bescheid, dass ich verstanden habe und wir gehen in mein Arbeitszimmer. Ohne zu klopfen, öffne ich die Tür, durchquere das Zimmer und setze mich an meinen Schreibtisch. Mein Beta steht leicht nach links versetzt hinter mir. „Hallo. Mir wurde gesagt, dass sie dringend mit mir reden möchten. Zuerst einmal, wie ist ihr Name? Und warum sind sie hier?" eröffne ich nach kurzer Zeit dann auch das Gespräch. Irgendwie kommt sie mir ziemlich bekannt vor. Nur woher? „Dann stelle ich mich eben zuerst vor. Ich bin Yuki Seraph. Nicht, dass sie wüssten, wer ich bin." Genervt sieht sie mich an, bevor sie weiterredet „Und ich bin hier, weil ich gehört habe, dass Eliza bei euch ist. Ich möchte sie abholen. Dann muss sie sich nicht mehr mit solchen Kötern abgeben."

Wütend sehe ich sie an „Und wie kommen sie darauf, dass sie mitmöchte. Sei bleibt hier bei mir. Und jetzt verschwinden Sie von hier!" sage ich zu ihr, während ich aus dem Fenster blicke, sie nicht mehr weiter beachtend. Durch ein Keuchen irritiert blicke ich zu Zayn, welcher mit weit aufgerissenen Augen nur geradeaus blickt. Seinem Blick folgend entdecke ich Yuki. Diesmal aber mit dunkelroten Augen und schwarzen, spitzen Fingernägeln. Bei genauerer Begutachtung bemerkt man außerdem ein Wolfs Tattoo an ihrem linken Unterarm und irgendwie schimmert ihre Haut ganz leicht. „Ein Rang 1 Dämon." Stelle ich erschrocken fest. „Was macht jemand aus der Herrscherfamilie hier? Bessere Frage. Was willst du von meiner Mate?" frage ich sie. Erstaunt zieht sie eine Augenbraue hoch. „Bravo. Ihr kennt euch ja aus." Kaum verwunderlich, dass sie überrascht ist, dass wir uns mit Dämonen auskennen. Im Gegensatz zu anderen Rudeln, besteht unserer ausschließlich aus Dämonenjäger. Irgendwer muss ja die Vampire oder andere Dämonen vernichten. Die Menschen sind dazu einfach zu schwach. Wenn ich so darüber nachdenke. Dämonen machen kaum Spuren und hinterlassen, wenn sie sich teleportieren keinen Geruch. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, aber vielleicht ist Eliza im Dämonenreich. „Um auf eure Frage einzugehen. Ich möchte endlich meine Tochter abholen. Sie braucht jemanden, der sie in ihren Dämonenfähigkeiten unterrichtet und sie auf die Veränderungen vorbereitet." Sagt Yuki. Warte was? Mutter? Eliza meinte doch, dass ihre Mutter schon lange tot ist.

„Eliza ist nicht hier. Sie verschwand vor zwei Tagen. Im Wald gibt es einen See. Ab da sind schlagartig keine Spuren mehr von ihr. Erst einen Tag vorher fand sie zwei unsere Mädchen gefesselt an einem Baum. Vielleicht hängt beides miteinander zusammen. Auf dieser Lichtung waren schließlich auch keine Spuren. Nur dieser merkwürdige Geruch. Bisher habe ich nicht daran gedacht, aber könnten es Dämonen sein. Selbst wenn sie schon lange nicht mehr hier waren." Mischt sich Zayn zum ersten Mal ins Gespräch mit ein. Yuki hört Zayn aufmerksam zu. Erkennen blitzt in ihren Augen auf „Menschenhändler." Keucht sie, bevor sie sich in einer schwarzen Wolke auflöst.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 07, 2021 ⏰

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