Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur keine Kleider an.
(Josephine Baker)Das ganze war nun fast acht Wochen her und morgen würde mein zweiter Vollmond werden. Scott und die anderen hatten mir erzählt, dass während ich im Koma lag der Vollmond wohl keine Wirkung gehabt hat. Zumindest hat man nichts gemerkt. Die letzten Wochen haben ich mit Scott trainiert und auch zusammen mit Brett und Lori. Satomi hat mir beigebracht wie ich meine Wut kontrollieren kann. Ob es funktioniert wird sich morgen zeigen. Das letzte mal hab ich versucht alle umzubringen und letztendlich musste Brett mich ausknocken damit ich aufhörte.
Nervös tigerte ich in meinem Zimmer auf und ab und kaute an meinen Fingernägeln.
„Babe", sagte Brett und kam zu mir. Er nahm meine Hände und zog mich zu sich auf den Schoß. „Du wirst das ganze wunderbar machen. Ich werde dir dabei helfen. Du wirst sehen. Du schaffst das".
„Das ich das nicht schaffe macht mir weniger Angst", sagte ich und schmiegte mich an ihn.
„Was ist es dann?", fragte er und nahm mein Gesicht in seine Hände.
Ich saß rittlings auf ihm und zwischen uns passte kaum noch ein Blatt. Ein Schauer durchfuhr mich und ich blinzelte mehrfach irritiert. Was passierte hier gerade?
Auch Brett wirkte irritiert. Langsam beugte er sich vor und legte sein Gesicht in meine Halsbeuge. Er atmete tief ein und rieb seine Nase an meinem Hals. Ich legte den Kopf in den Nacken und stöhnte leise auf. Ich wusste nicht was gerade mit mir oder meinem Körper los war, aber was auch immer es war. Es sollte niemals aufhören. Niemals wieder.
Ich merkte wie Brett sanft in meinen Hals biss und konnte ein knurren nicht unterdrücken. Immer wieder küsste er meinen Hals. Ich drängte mich näher an ihn und legte die Arme um seine Schultern. Wir blickten uns in die Augen und lächelten uns sanft an.
„Was machen wir hier?", fragte ich ihn flüsternd.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass du mich in den Wahnsinn treibst", sagte er und küsste mich erneut auf den Hals. „Soll ich aufhören?".
Stoßweise ausatmend sah ich ihn mit verschleiertem Blick an. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein", wisperte ich schnell. „Hör nicht auf. Hör niemals auf".
Ich wollte dieses Gefühl für immer festhalten und niemals im Leben vergessen. Dieses Gefühl etwas ganz besonderes zu sein. Diese Schauer die durch meinen Körper fuhren. Immer und immer wieder, während Brett's Hände mich fest an ihn pressten und seine Lippen über meine Wange und meinen Hals fuhren. Seine Hände fuhren gerade unter mein Shirt als wir beide die Tür unten aufgehen hörten.
„SCOOOOOTT!", hörte ich die Stimme meiner Mum. „SCARLETT!"
Brett wollte gerade von mir ablassen, aber ich hielt seine Hände fest. „Pschhhhht!", kicherte ich ihn an und hielt ihm schnell den Mund zu. Ich merkte wie er unter meiner Hand grinste.
„ICH BIN ZUHAUSE. ICH MUSS ABER GLEICH WIEDER LOS, DURCH DEN STURM WURDEN NATÜRLICH ALLE WIEDER ZURÜCK GERUFEN", rief sie laut. „ESSEN STEHT IM KÜHLSCHRANK".
Ich sah Brett an und nahm die Hände von seinem Mund. Er lehnte sich vor und küsste meinen Hals. Ich musste ein stöhnen unterdrücken und drückte mich näher an ihn.
„ICH REVIDIERE, DA IST NICHTS DRIN. ICH LEGE EUCH GELD AUF DEN TISCH UND IHR BESTELLT EUCH NE PIZZA", rief sie laut und ich krallte mich an Brett fest als er meinen BH Träger beiseite schob, um sich meine Schulter entlang zu küssen. Sanft fängt er an an meinem Schlüsselbein zu saugen. „ICH REVIDIERE NOCHMAL, DA IST AUCH NICHTS DRIN. LEGT ES AUS UND DANN KRIEGT IHR ES SPÄTER ZURÜCK, JA?".
„HALLO?", rief sie nochmal laut. „Ihr seit gar nicht da oder?".
Ich hörte wie sie in die Küche lief und ein Zettel abriss. „Natürlich seit ihr nicht da. Scott ist in der Schule und Scarlett bei Brett".
„Du bist ja auch bei mir", knurrte er. „Aber hier in diesem Zimmer".
Er schob auch den anderen Träger von meiner Schulter. Ich kratzte über seinen Rücken und knurrte erregt.
Ich hörte wie die Tür unten zu knallte und Brett stand auf. Schnell schlang ich die Beine um seine Hüften und spürte seine Hände an meinen Hüften. Ich merkte wie meine Zähne spitz wurden und wusste genau, dass meine Augen heller strahlten als jede Glühbirne auf dieser verdammten Welt. Langsam ging er auf die Knie und legte mich auf dem Rücken ab. Auch seine Augen glühten Golden und ich sah, dass auch er sich schwer tat seine Verwandlung unter Kontrolle zu halten.
Er merkte den herannahenden Vollmond so wie ich. Auch wenn seine Kontrolle wesentlich besser war als meine. Immerhin fuhr er nicht wegen jedem bisschen aus der Haut und schlug seine Freunde oder warf Dinge nach ihnen.
Er setzte sich kurz auf und zog sich das T-Shirt über den Kopf. Holy Shit. Kennt ihr diese Momente, wo ihr am liebsten eine Kamera in der Hand hätte, um den sich euch bietenden Moment für immer fest zu halten? Das ist so ein Moment.
Ich streckte die Hand aus und strich von seiner Brust über seinen Bauch bis zu dem Rand seiner Jeans. Wie erregt er war, war nicht zu übersehen und ich hatte noch nie etwas schöneres gesehen als diesen Anblick. Ich war mir sicher, dass er der Richtige war. Ich war mir sicher in dem was wir hier gerade vor hatten zu tun.
Er zog mich hoch zu sich, küsste mich und zog mir in einer schnellen Bewegung mein Top über den Kopf. Als auch mein BH in eine Ecke meines Zimmers geschleudert wurde, legte ich schüchtern die Arme vor meine Brüste.
Sanft, aber bestimmend nahm er sie weg.
„Nein", knurrte er mich tief und erregt an und drückte meine Arme neben meinen Körper. „Du musst dich nicht verstecken. Du bist perfekt".
Ein schauer durchfuhr mich und ich entspannte mich wieder. Als er sich wieder zu mir runter beugte ließ ich meine Hände in seinen Nacken gleiten und fing an dort durch seine Haare zu streicheln.
„Noch können wir aufhören", flüsterte er.
„Wenn du jetzt aufhörst", fing ich an und sah ihm fest in die Augen. „Dann verlasse ich dich und komme mit Liam zusammen und werde ihm dann meine Unschuld schenken".
Wütend brüllte er mich an und küsste mich besitzergreifend. Er packte meine Hände und hielt sie über meinen Kopf mit nur einer Hand fest.
„Dann muss ich wohl dafür sorgen, dass du mich niemals verlassen wirst", knurrte er und merkte wie er mit seiner Zunge von meinem Hals abwärts wanderte. Laut stöhnend warf ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
Ich hörte wie die Haustür ein weiteres mal aufging und Brett hob grinsend den Kopf. Er ließ meine Hände los und legte einen Finger vor seine Lippen, während er sich wieder meinen Brüsten widmete. Ich biss mir ins Handgelenk und hoffte, dass Scott nichts von dem hier mitbekommen würde. Das mein großer Bruder mitbekam wie ich zum ersten mal Sex haben würde, stand nicht unbedingt auf der Liste meiner Prioritäten ganz oben.
Ich merkte wie Brett mir in die Hüfte biss und mehr oder weniger sanft mit seinen Zähnen über meine Haut kratzte. Ich wölbte mich ihm entgegen und kniff die Augen fest zusammen. Was tat er da nur? Wie zur Hölle machte er das?
Ich hörte wie Scott unten in der Küche zu Gange war und wie etwas runter fiel. Und dann wackelte plötzlich das ganze Haus und ich konnte ein erschrockenes schreien nicht unterdrücken. Brett schloss sofort schützend die Arme um mich und presste mich an sich. Als es endlich aufgehört hatte zu wackeln, hörte ich hastige Schritte und Scott's Stimme auf der Treppe. Schnell riss ich mir meine Decke vor die nackte Brust als mein Bruder auch schon in der Tür erschien.
„Scar.....", er unterbrach sich und sah knurrend zu Brett.
Seine Augen glühten rot auf und er brüllte ihn laut an. Brett nahm aus Reflex abstand von mir und sah zwischen mir und meinem Bruder hin und her.
„Scott er...äh.....wir...", stotterte ich und stand auf.
„Uns geht's gut", lächelte ich ihn gekünstelt an und schob ihn aus meinem Zimmer. „Los ab zum Senior Scribe".
Ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu und lehnte mich mit dem Rücken daran. Mit geschocktem Ausdruck in den Augen sah ich zu Brett.
„Wenn du sie schwängerst Brett, dann kastrier ich dich", sagte mein Bruder völlig ruhig vor der Tür und war sich völlig bewusst, dass wir ihn perfekt hören konnten. „Also schaut euch lieber einen Film an".
Wir hörten wie er die Treppe wieder runter ging und draußen sein Motorrad startete und weg fuhr. Ich glitt zu Boden und sah weiterhin geschockt zu Brett.
„So hab ich mir das ganze aber nicht vorgestellt", lachte er und ich musste mit einsteigen.
„Die Erotik ist dahin", sagte ich kopfschüttelnd. „Film gucken und Pizza?".
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The Tide - Blue Eyes -
FanfictionVier Monate sind ins Land gezogen seit Scarlett fast gestorben ist. Und als sie endlich aufwacht hat sich irgendwie alles verändert. Getrieben von unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen und dem immer wiederkehrenden Vollmond geht nach ihrem aufwachen...