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Die meisten Menschen haben mehr Angst vor der Wahrheit, als vor einer Lüge.
(Ernst Ferstl)

Der erste Tag des neuen Schuljahres und ich hatte beschlossen die Neue Lydia Martin der zehnten Klasse zu werden

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Der erste Tag des neuen Schuljahres und ich hatte beschlossen die Neue Lydia Martin der zehnten Klasse zu werden. Ich würde diejenige werden die jeder kannte, mit der jeder befreundet sein wollte und die die Queen der Schule war. Ich hatte mir einen schwarzen Rock, ein weißes Top und einen roten Blazer als Outfit für den ersten Tag ausgesucht. Dazu schwarze hochhackige Schuhe und eine goldene Kette. Nachdem Scott mich und Brett gestern so fies unterbrochen hatte, hatten wir uns einfach in mein Bett gekuschelt einen Film angemacht und Pizza gegessen. Als ich irgendwann eingeschlafen bin, hatte Brett mich zugedeckt und war nachhause gegangen.
Deprimiert darüber, dass mein eigener Bruder mir mein erstes mal zerstört hatte lief ich auf den Wagen von Mason zu und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen.
„Guten morgen", sagte Liam und Mason ließ ein erkennendes Pfeifen ertönen.
„Hört auf zu starren und Mason, fahr endlich los!", sagte ich und grinste ihn an.
Mason zog lachend die Augenbrauen hoch und startete den Motor. Liam lachte leise auf dem Rücksitz. Ich ließ die Fenster herunter und hielt mir die Haare aus dem Gesicht. Lächelnd sah ich aus dem Fenster.
„Das Leben ist doch etwas wunderbares", murmelte ich lächelnd und zog mein Handy aus meiner Blazertasche.
‚Ich hoffe du hast einen schönen Tag. Ich liebe dich. XoxoBrett'
‚Den wünsche ich dir auch. Ich dich mehr. #kitschig XoxoScar'
Langsam parkte Mason seinen Wagen und ich sah noch mal in den Rückspiegel bevor ich ausstieg. Liam und Mason standen bereits auf meiner Seite des Wagens und warteten auf mich. Irritiert sahen mich beiden an.
„Du siehst echt scharf aus", sagte Mason und grinste.
„Danke", lächelte ich ihn charmant an.
„Was soll das alles denn hier?", fragte Liam und deutete von oben bis unten auf mich.
„Ich habe beschlossen nach Lydia die neue Queen der Schule zu werden", sagte ich schlicht und lächelte ein paar Oberstufenschüler an die mich anerkennend ansahen.
„Lydia ist die Queen der Schule?", fragte Mason irritiert.
„Lydia ist nicht die Queen der Schule", sagte Liam und betonte dabei das ‚nicht'.
„Doch ist sie", erwiderte ich und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen aber lachend an.
Ich sah zur Treppe wo Malia und Stiles standen und sich unterhielten. Stiles wirkte aufgebracht und verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Worüber die beiden wohl sprachen? Ich sah wie Stiles an mir vorbei sah und drehte mich um.
Ein Junge winkte ihnen zu und lächelte freundlich. Dann fielen seine Augen auf mich und schlagartig fiel mir alles aus dem Gesicht. Ich fing an zu lächeln und ließ Mason und Liam einfach stehen.
„Das glaub ich ja einfach nicht", rief ich glücklich und rannte auf ihn zu.
Er grinste breit und sah zu Boden, während ich mit schnellen Schritten auf ihn zu lief und ihm um den Hals fiel. Ich hörte wie Mason nach Luft schnappte und Liam leise knurrte.
„Theodore William Raekan", sagte ich grinsend als ich ihn wieder los ließ.
„Nenn mich nicht so, Scarlett Alissa McCall", gab er grinsend zurück.
Ich lachte laut und warf den Kopf in den Nacken, bevor ich ihn von oben bis unten musterte.
„Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich erstaunt. „Du siehst heiß aus. Also wenn ich nicht einen Freund hätte...".
„Dasselbe könnte ich auch dich fragen. Wo ist das kleine Mädchen das alle fünf Meter gestolpert ist und mir jeden Tag gesagt hat wie sehr sie mich liebt?", fragte er mich und machte keinen hehl daraus wie er mich abcheckte.
„Sie ist in festen Händen und hat ein bomben Selbstvertrauen", sagte ich. „Wie kommt's dass du wieder hier bist?".
„Ich hörte von deinem Bruder", antwortet er.
„Du bist...?", fragte ich und er nickte und ließ seine Augen kurz glühen. „Damit hab ich nicht gerechnet. Erklärt aber so einiges".
„Du bist auch einer", sagte er. „Wann wurdest du gebissen?".
„Gar nicht", erwiderte ich. „Geboren".
„Das heißt Scott ist gar nicht dein Bruder?", fragte er.
„Zumindest nicht biologisch", erwiderte ich. „Aber mich stört's nicht".
„Wieso sind deine Augen blau?", fragte er.
„Weil ich offiziell nicht zu Scott's Rudel gehöre und es nicht kontrollieren kann. Ich bin fast gestorben und mehr durch Zufall kam das mit mir raus. Ich übe noch. Gott sei dank habe ich Brett", sagte ich.
„Ist er auch ein Werwolf?", fragte Theo und ich nickte.
„Was hast du jetzt?", fragte ich ihn.
„Biologie und du?".
„Geschichte", erwiderte ich und bevor ich noch was sagen konnte wurde ich an der Hüfte gepackt.
„Ja. Mit uns", sagte Liam und zog mich mit sich. „Also sag auf wiedersehen".
„Wiedersehen Theo", lachte ich und wurde von Liam und Mason davon gezogen.
„Bis später Scarlett", rief er mir hinterher.
„Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät und müssen ganz vorne sitzen", sagte Liam und lief los. „Mr. Yukimura lässt die Sitzordnung so wie sie am ersten Tag ist und ich habe keine Lust das ganze Jahr voll da sein zu müssen".
„Oh nein wie schlimm. Man könnte ja etwas lernen", erwiderte ich sarkastisch und lachte.
„Hey Leute", sagte Mason und holte seinen Rucksack nach vorne als wir in die Schulflure traten. „Ich muss euch noch was zeigen".
Er zog ein ziemlich alt aussehendes Buch hervor und schlug es auf. Liam wurde schneller. Ich wusste, dass er Mason noch nicht die Wahrheit gesagt hatte und gut fand ich das alles überhaupt nicht. Aber Mason die Wahrheit zu sagen überließ ich Liam. Dieses mal würde es nicht so laufen wie bei mir.
„Das ist das wovon ich dir erzählt habe Liam. Ich hab es von einem Händler aus Deutschland hat zweihundert Mäuse gekostet aber das war es wert", plapperte Mason einfach munter weiter, während Liam schneller wurde als er die Klingel hörte.
„Du liest immer noch dieses Zeugs?", fragte Liam und versuchte es abwertend klingen zu lassen. Ich hörte seinen viel zu schnellen Herzschlag.
„JA!", erwiderte Mason fest. „Ich wurde attackiert, und zwar von einem gepanzertem Riesen mit Bärenschädel. Das hat mich echt beeindruckt".
Liam sah nervös hin und her und blieb stehen.
„Sieh nur", sagte Mason und zeigte auf eine Zeichnung. „Habt ihr sowas schon mal gesehen?".
„Nein", erwiderte ich und ging in den Klassenraum und setzte mich vorne in die erste Reihe.
„Ähhh. Nein. Noch nie", sagte auch Liam schnell.
„Und dann gibt es da dieses Kapitel über die Nagual und ihren Tempel Tetz.....Tetzcat....", sagte Mason verwirrt über das Wort und Liam sah auf das Buch.
„Tetzcatlipoca heißt das".
Verwirrt und sprachlos sah Mason seinen besten Freund an.
„Nein. Nein noch nie von gehört", sagte er und ging in den Raum. Kopfschüttelnd folgte Mason ihm und suchte sich einen Platz.
„Setzt euch bitte alle", sagte Mr. Yukimura ohne von seine Zetteln aufzublicken.
Liam sah sich um und bemerkte, dass nur noch ein Platz frei war. Das Mädchen das den Platz neben ihm hatte sah auf und fuhr sich durch die Braunen Locken.
„Nhg", machte Liam und ich sah zu ihm. „Na toll".
Sie ließ eine Kaugummi Blase platzen und Liam sah sich suchend um, ob nicht doch noch irgendwo ein freier Platz war. Mason sah von ihr zu Liam und wieder zurück. Mit leicht geöffnetem Mund sah er erst mich und dann wieder Liam an.
„Liam. Du wirst doch nicht stehen bleiben oder?", fragte Mr. Yukimura ihn und Liam sah sich nochmals um.
„Vielleicht", sagte Liam atemlos.
Sein Herz raste. Er kannte dieses Mädchen. Ich warf ihr einen Blick zu und sie lächelte mich an. Fragend nickte ich zu Liam. Mit nur einem Blick bedeutete sie mir es mir später zu erklären. Ich zuckte mit den Augenbrauen und sah wieder nach vorne.
„Das ganze Semester über?", fragte Mr. Yukimura nach.
„Vielleicht?", antwortete dieser mehr fragend und verunsichert als irgendwas anderes.
„Liam", sagte Mr. Yukimura gequält lächelnd. „Setzt dich hin".
Die Klasse lachte laut, als Liam sich auf den Platz fallen ließ.
„Kommen wir nun zu Geschichte", sagte unser Lehrer und drehte sich zur Tafel.
Der Unterricht war wie immer sterbenslangweilig, weshalb ich nebenbei wie gewohnt noch etwas anderes lernte und trotzdem noch Mr. Yukimura's Fragen perfekt beantworten konnte. Ich sah ein paar mal nach hinten zu Liam welcher so aussah als hätte er ziemlich starke Zahnschmerzen. Ich schüttelte grinsend den Kopf als Liam nachdem Ende der Stunde schnell mit Mason den Raum verließ.
Ich packte meine Sachen zusammen und lief zu dem Mädchen neben dem Liam jetzt sitzen musste.

The Tide - Blue Eyes -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt