Prolog

43 4 1
                                    

"Wir haben ihn!", ertönte die Stimme meines Kollegen Hyunwoo, während um uns herum alles zusammenbrach.Es war etwa 3:45 Uhr in der Nacht und das einzige Licht, das wir um uns herum hatten, waren die lodernen Flammen des Gebäudes.
Die Explosion hatte die gesamte Bank zertrümmert und in Flammen gesteckt. Die letzten 7 Tatorte sahen genauso aus. Viele Menschen waren schon umgekommen, doch jetzt hatten wir den Täter.
Hyunwoo und Doyoung trugen den Täter an beiden Armen aus der brennenden Ruine. Der etwa 1,80 Meter große Mann, der überaus trainiert wirkte, wehrte sich allerdings nicht. Er ließ nur panische Schreie über seine Lippen hallen. Er übertönte den Zerfall des einstürzenden Hauses und das Geräusch der Feuerwehr, die den Brand zu löschen versuchten, mit seinen herzzerreißenden Schreien, während er immer roter anlief. Er weinte nicht, sondern kreischte, als wäre ihm gerade ein Dolch in die Brust gestoßen worden.
"Da kann er einem ja schon fast leid tun.", meinte ich trocken zu meinen Kollegen, während ich dem Täter die Handschellen anlegte.
"Befragung findet auf dem Revier statt. Haben der Rettungsdienst oder die Feuerwehr Menschen im Gebäude gefunden?"
"Negativ", entgegnete mir Hyunwoo, der nun gelassen am Einsatzwagen lehnte und Doyoung, der mindestens einen Kopf kleiner war und bestimmt etwa die Hälfte schmaler war als er, den mittlerweile ruhigen Unruhestifter ins Auto verfrachtete.
"Das ganze Geld ist von den Kollegen sichergestellt worden. Mittlerweile müsste der Kerl hier ja Multimillionär sein." Er lachte, während er spöttisch auf unseren Festgenommenen zeigte, der nur noch depressiv auf dem Boden schaute. Sein Gesicht war immer noch leicht gerötet. Doyoung schloss die Tür des Wagens und schlich sich auf die andere Seite, um ebenfalls in den Wagen zu klettern.
Dieser Mann war verantwortlich für so viele Tode und Zerstörungen. Das erschien mir so surreal.
"Wozu ein Mensch alles fähig sein kann." Hyunwoo, der meinen Blick auf den Verdächtigen bemerkt hatte, stieß mir in die Seite.
"Wenigstens ist es vorbei", entgegnete ich kalt, "die Sucherei hat ein Ende. Jetzt können die Menschen, die durch ihn einen Geliebten verloren haben, wenigstens etwas besser schlafen." Alle Toten verdienen Gerechtigkeit, alle Angehörigen und alle schwer Verletzten. Jetzt wird er weggesperrt.
Der Knall der Autotür riss mich aus meinen Gedanken. Doyoung kam auf mich zu. "Y/N, du solltest dir das mal ansehen." Er führte mich um das Auto herum und öffnete den Wagen, sodass ich direkt auf den festgenommenen Mann sehen konnte. Er war nun käsebleich. Sein Blick, mit glasigen Augen starr auf seine großen Füße gerichtet. Nichts passierte.
Ich warf meinen Kollegen einen fragenden Blick zu, der auf meiner Geste sofort handelte. "Hey Wong Yukhei, wiederhole dich nochmal. Was hast du gerade gesagt?"
Wong Yukhei also. Anscheinend Chinese. Der Mann, der für all das verantwortlich war, hörte auf den Namen Wong Yukhei. Nichts passierte. Sekunden verstrichen wie Minuten, in denen nichts passierte. Das Feuer war schon so gut wie gelöscht. Der Rettungsdienst war schon nicht mehr anwesend. Dann nickte Yukhei.
"Mein Deckname ist Lucas, und ich tat all das nur wegen meinem Bruder."

Policeman //LucasxReader\\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt