Heute war es also so weit, das Essen mit meinem Vater. Ich wachte dementsprechend unruhig auf und eilte in mein Badezimmer um mich für die Schulte fertig zu machen. Ich sah mich im Spiegel an und versuchte mir Selbstmut in mein Gehirn zu pumpen, ohne wirklich großem Fortschritt ging ich mit meiner Tasche in die Küche.
Um nicht völlig durchzudrehen aß ich noch einen Happen und zog mir einen Saft rein. "Okay Y/n, das wird schon alles gut gehen, keine Sorge!" murmelte ich nachdem ich meine Bento eingepackt hatte. Schuhe an und schon wartend stand ich nun vor der Tür, bis es klingelte. Ich riss die Tür auf, und stürmte hinaus.
Am Weg zur Schule war ich gar nicht bei dem Gespräch sondern nur in meinen Gedanken, 'Was will er denn bloß bereden? Oh man, ich mach mich bestimmt gerade zum Affen' ich schüttelte meinen Kopf und sah auf den Boden während ich dem Gespräch der anderen lauschte. Während wir den Berg erklungen versuchte ich mich so gut wie möglich abzuregen, es funktionierte sogar ganz gut.
Nun war die letzte Schulstunde angebrochen, mein Fuß wippte und kam gar nicht mit dem Unterricht mit wegen meiner nun steigenden Nervosität. Trotzdem erledigte ich alle Aufgaben bis die Schulglocke uns erlöste, mich jedoch eher mehr in die Hölle befrachtete. Ich packte ganz langsam meine Schulsachen ein und stand auf um mit den anderen den Berg hinab zu gehen.
"Geht's dir gut Y/n?" fragte Kayano mich. "Naja, wie man es nimmt, ist ja nicht so das ich jetzt zu meinem Vater gehe. hahaha, haha, ha" mein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig in eine Panik. "Ach, wird schon nicht so schlimm sein, oder?" Nagisa versuchte es nun auch. Ich sah ihn jedoch nur mit einem Jokes-on-you Blick an.
Am Fuß des Berges angekommen verabschiedeten sich Kayano und Nagisa sich von Karma und mir da sie noch was vor hatte, "Ein Date?" fragte ich Karma mit schmunzelndem Gesicht. Karma tat es mir gleich und wir lächelten ihnen hinterher, bis mich mein Vater aus dem Moment riss. "Fährst du gleich mit uns mit?" die Frage, sowie er, kam so plötzlich das ich zusammen zuckte.
Ich sah zur Seite wo Vater stand, Asano wartete am Auto. "In meiner Schuluniform?" fragte ich verwirrt. Er nickte jedoch nur, eine Art der Panik überkam mich. "ja, ähm okay." mich machte es nicht nervös DAS ich mit meinem Vater essen würde, sondern eher WAS er bereden möchte. Die Wohnung hatte sich wahrscheinlich auch nicht zu sehr geändert, ich meine vor drei Jahren wohnte ich dort ja auch noch.
Wie auch immer, Vater ging schon mal voraus zum Auto und ich drehte mich zu Karma um mich vorerst zu verabschieden. "Falls ich morgen nicht zur Schule komme bin ich Tod oder einfach nur verstört. Such dir dann eines von beiden aus" ich seufzte und sah in das schmunzelnde Gesicht des Rotschopfes. "Was?" fragte ich gereizt. "Ich wusste nicht das DU angst kennst" scherzte er.
"Ha ha, sehr lustig." zischte ich und verdrehte die Augen. "pass auf, irgendwann bleiben sie stecken" gab der, sehr provozierende, Rotschopf zurück. "Jaja, du auch. Bis Morgen" rief ich Karma noch zu bevor ich ins Auto stieg, welches in Richtung Hölle fuhr. Gakushu und ich saßen hinten am Rücksitz und Vater fuhr.
"Sag mal, woher hast du die Wunde?" die Stimme meines Vaters ließ mich aus meinen Gedanken aufwachen, ich sah zu erst verwirrt nach vorne bis ich realisierte das er die Wunde auf meiner Hand, die inzwischen mit verband umwickelt war, meinte. 'Ich kann ihm ja schwer sagen das es ein Anschlag auf Koro-Sensei war, bei dem wir fast draufgegangen wären' ich starrte auf die Wunde und meinte das ich beim Kochen blöd ausgerutscht sei und mir irgendwie das Messer in die Handfläche gerammt hätte.
Ja okay, ich bin hier halt etwas unkreativ gewesen, Problem?
Nach zwanzig Minuten an Autofahrt, in der wir uns eigentlich nur über die Schule unterhielten, waren wir auch schon da. Ich stieg aus und folgte meinem Vater in das große, relativ moderne Haus. "Du kennst dich eh aus" mit einem Nicken bestätigte ich die Aussage meines Vaters und hing alle meine Sachen auf. "Helft ihr mir kochen?" fragte Vater.
Gakushu und ich sahen uns an, willigten aber doch ein. Es gab sogar etwas was wir alle liebte, etwas einfache dennoch aber auch etwas gute, Reis mit Fleisch und einer Champignon Sauce. Gakushu und ich wuschen die Champignons und Vater stellte schon mal den Reis auf und brat das Fleisch an. Was mich wunderte war, das wir viel lachten. Immerhin hatten wir alle eine gewisse Art an hass auf einander, jedoch schien er wie verblasen.
Theoretisch vermisse ich meinen Vater und Gakushu ja, aber ab und zu waren sie ihre hochnäsigen selbst, die andere nieder machten mit ihrem eigenen Styl. Ich wundere mich ob ich das auch schon mal unbeabsichtigt getan hatte...
Mein Bruder und ich waren mit dem schneiden der Champignons beschäftigt während unser Vater das Fleisch aus der Pfanne holte und die Soße anrührte. Milch, Schlagobers sowie ein Schuss an Weißwein und tada, die perfekte Soße! "Kannst du dich eigentlich noch daran erinnern als ich dich von einem Mädchen retten musste Gakushu?" fragte ich meinen Bruder der links neben mir stand.
Er räusperte sich und lief rot an, "Da war ich einfach noch schüchtern okay?" er schloss die Augen und seufzte. "Ahja" ich lachte bei seiner Reaktion, wir erzählen noch viele Geschichten wie es damals war. Wo es noch nicht diese Rangordnung gab. Als das Essen fertig war deckten wir und Vater richtete das essen an. Die Plätze waren auch noch wie früher, Gakushu und ich saßen gegenüber von Vater. Während des essens redeten wir über die alten Zeiten, wie Vater unsere Mutter kennenlernte und andere Dinge.
"Achja, Y/n, Gakushu. Ich wollte mit euch etwas bereden" ich schob mir ein Stück Fleisch in den Mund und richtete die Aufmerksamkeit auf Vater, was mein Bruder mir gleich tat. "Y/n ich möchte das du wieder bei uns einziehst" 'HAAAAA?!' ich verschluckte mich an meinem Essen und trank erst mal einen Schluck von meinem Wasser. "Und wieso das auf einmal?" fragte ich skeptisch.
"Du bist immer hin noch meine Tochter, und ich möchte mit dir eine genauso gute Bindung haben wie mit deinem Bruder, überleg es dir wenigstens, okay?" ich starrte ihm einfach nur in seine Augen und nickte. Ich beschäftigte mich den restlichen Tag nurmehr mit dem Gedanken ob ich sollte oder nicht...
Als wir fertig mit dem essen waren half ich beim Abwasch und dann war es auch schon wieder so weit zum gehen. "Vater, Gakushu, ich danke euch für den Abend. Wir sehen uns morgen in der Schule" ich schenkte ihnen diesmal ein wirklich ehrliches Lächeln, es war gar nicht so schlimm, bis auf die Frage ob ich einziehen möchte, aber naja.
Meine Wohnung war zum Glück nicht allzu weit weg, weshalb ich zu fuß nachhause ging. Die frische Abendluft und der Wind der sich im Einklang des Himmels in eine wunderbar angenehme Atmosphäre verwandelte, ließ mich keine Angst haben. Ich trug meinen Rucksack am Rücken und nahm meine Kopfhörer aus meiner Jackentasche und setzte sie auf. Mit meinen schwarzen, auf den Seiten leuchtenden, Kopfhörern ging ich durch einen Park der durch ein paar Laternen ausgeleuchtet war.
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