Chapter 22

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Justin POV

10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. Und es klingelte immer noch nicht, um mich vom Unterricht zu erlösen. Ich kann nicht verstehen, wie Erwachsene sagen dass ich froh sein soll in der Schule zu sein, weil ich es so schön nie mehr haben werde. Ist klar... Ich langweile mich hier zu Tode. Ich kann mir Tausende schöner Dinge vorstellen. Ich werde es einfach feiern, wenn ich aus der Schule raus bin. Das College wird geil. Mein Blick ging wieder ungeduldig zur Uhr. 15:29. Eine einzige Minute noch, dann war Wochenende. Die Woche war eigentlich relativ schnell vergangen. Die wunderschöne Brünette zwei Reihen vor mir, die nicht gerade aufmerksam aussah, ging mir komplett aus dem Weg. Übel nehmen kann ich es ihr nicht. So gesehen, habe ich Ihre, sogenannte 'Beziehung' zerstört. Aber mal ganz ehrlich. Das war doch nichts ernstes? Sel und mein Bruder? Davor finden Yovanna und ich wieder zusammen. Was habe ich eigentlich mal an ihr gefunden? Klar ist sie heiß, wenn man sie so anschaut. Ihr Hintern ist eine Klasse für sich, aber Selena konnte mithalten.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Dave mir gegen den Hinterkopf schlug. Mein mörderischer Blick galt nun ihm. Was sollte das? "Sel ist zwar heiß, aber so anstarren musst du sie auch nicht" lachte er nur und packte seine Schultasche zusammen. Habe ich sie gerade angestarrt? Mein Blick ging sofort in ihre Richtung. Kendall flüsterte ihr gerade was in Ohr und sie kicherte. Mit der Erkenntnis das beide direkt zu mir sahen, war es sehr unwahrscheinlich, das es nicht um mich ging. "Fick dich einfach" zischte ich mit zusammen gebissenen Zähnen und stand auf. Dieses Wochenende wird so ablaufen. Schlafen-Essen-Zocken-Essen-Schlafen. Ganz nach meinem Geschmack.

"Hey Jus" gesellte sich Kylie zu mir, als ich das Klassenzimmer verließ. Ich antwortete schon gar nicht, um ihr zu zeigen das ich, egal was sie sagen würde, nicht interessiert war. "Ich hätte da eine Frage an dich" stellte sie sich jetzt direkt in meinen Weg, so dass ich nicht weiter vor ihr weglaufen konnte. Meine Antwort würde so oder so nein lauten. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah sie einfach an. Da konnte doch jetzt nichts sinnvolles kommen. "Kylie lass mich das mal machen" murmelte Kendall und stellte sich zu uns. Kendall war doch genauso nervig. "Na dann" ging Kylie von uns weg. Jetzt war ich gespannt. Etwas Neugierde besitze ich immer hin doch noch. "Du musst mir oder uns einen Gefallen tun" kam sie gleich zum Punkt. Und warum das bitte? "Nein" antwortete ich kurz und wollte mich an ihr vorbei quetschen. "Justin! Du bist so ein Arschloch weißt du das? Hör mir einmal zu! Die Welt dreht sich nicht nur um dich! Du wirst morgen was mit Selena Unternehmen! Verstanden!? Kein Nein und kein aber! Wir Mädels sind nicht da und sie hat es im Moment schwer. Sie hat Heimweh und dann die Trennung von Jake. Ich möchte Sie nicht alleine lassen" klärte mich Kendall nun vollkommen auf. Einen Tag mit Selena? Hört sich gar nicht so schlecht an, aber so leicht lasse ich mich nicht beeinflussen. "Und warum bitte ich?" tat ich auf desinteressiert. Dabei wusste ich tief im Innern, das ich mir nichts sehnlicher wünschte. "Weil du. Ich weiß auch nicht. Bitte mach es einfach" bettelte sie, nachdem sie mich erstmal beleidigt hat. Stimmungsschwankungen Ahoi! "Was bekomme ich dafür?" ging ich langsam darauf an. Kendalls Augen weiteten sich, als ob sie nicht glauben würde das ich wirklich dabei war zuzustimmen. "Du würdest es echt machen?" sah sie mich mit großen Augen an. "Kommt drauf an, was ich bekomme" erinnerte ich sie. Sie schien fassungslos. Das soll mal jemand verstehen. "Kylie macht dir den nächsten Monat die Hausaufgaben?" gab sie etwas nervös von sich. Ich brach in schallendes Gelächter aus. Für so dumm hätte ich Kendall gar nicht gehalten. "Da werde ich mehr Punkte erreichen, wenn ich es selber mache" verstummte ich um den Ernst der Lage klar zu stellen. Ich lasse mich nicht verarschen. "Justin" nörgelte Kendall, weil sie einfach keine Ahnung hatte. "Ganz abgesehen davon das du mir dann einfach was schuldest was ich jederzeit einlösen kann. Was soll ich bitte mit ihr machen?" fuhr ich mir durch die Haare. Ich wäre auch zufrieden wenn Selena einfach in meinem Zimmer wäre, dann hätte ich genug Ideen, aber ich bezweifle das Sel davon begeistert wäre. "Wie wäre es mit einem Spaziergang durch den Central Park und danach noch schön essen gehen oder so? Selena ist nun schon so lange hier und hat noch kaum was von New York gesehen und sie hat gesagt sie will sowieso mal unbedingt in den Central Park" zuckte Kendall mit den Schultern. Wie kitschig hört sich das denn an? Fast als wäre es ein Date. Zwar ist sie attraktiv und alles. Aber wenn ich jetzt was ernsthaftes mit ihr anfangen würde, dann gäbe es riesige Probleme mit Jake. Und trotz alle dem ist er immer noch mein Bruder und geht vor. "Steht auf meiner Stirn Mädchen?" fuhr ich sie wütend an. Ich sehe nicht ein ihr Babysitter zu sein und dann auch noch das zu machen was sie will. Wir machen irgendwas worauf ich Bock habe. Punkt aus.

"Justin du bist tot!" hörte man Jakes Stimme durch das gesamte Apartment. Na genial. Das war das was ich jetzt brauchte. Man braucht keine Feinde, wenn man einen großen Bruder hat. "Dafür fühle ich mich aber noch ziemlich lebendig" kam ich grinsend aus meinem Zimmer spaziert. Ich glaube mein größtes Hobby war einfach ihn zu provozieren. Das zauberte mir wirklich immer ein Lächeln ins Gesicht. "Sag mal hältst du mich für vollkommen bescheuert?" stand er dich prompt vor mir und meinte diese Frage alles andere als lustig. Wer weiß was ich schon wieder verbrochen habe. "Soll ich ehrlich oder nett sein?" biss ich mir in meine Wange um mich vom Lachen abzuhalten. Das könnte fatal für mich enden. Jakes Unterkiefer spannte sich sichtlich an. Jetzt habe ich Mist gebaut. "An deiner Stelle würde ich weglaufen, solange du es noch kannst" zischte er und ging auf mich zu. Fuck. Egal wie kindisch es jetzt rüber kam, ich begann vor ihm wegzurennen. Irgendwann wird er schon aufgeben oder? Oder es ist ihm gleich ganz zu dumm? Aber natürlich war dem nicht so. Er kam hinterher.

"Mom" rief ich durch das Penthouse während ich auf der einen Seite des Esstisches Stand und Jake auf der anderen. Gott sei Dank war ich schneller als er. "Du bist so eine Lusche ehrlich wahr" verdrehte Jake seine Augen und konnte sich anscheinend nicht entscheiden von welcher Seite er mich nun angreifen sollte. "Jungs. Ihr seid keine 5 mehr" stöhnte meine Mom genervt auf, die mit einem Kaffee in der Hand das Esszimmer durchquerte. "Mom sag ihm er soll mich in Ruhe lassen" versuchte ich es trotzdem auf die Tour. Sie seufzte und blieb bei Jake stehen. "Hör auf deinen Bruder zu- was auch immer ihr da macht. Ich könnte eure Hilfe mal gebrauchen" kommandierte Sie uns aufs Sofa. Jake setzte sich an das eine Ende und ich an das komplett andere. Ich wusste das sobald Mom weg war, ich dran war.

"Was ist nun dein Problem?" schien Jake sichtlich genervt. Meine Mom holte das iPad hervor und entsperrte es. Ja und jetzt? Ich habe besseres zu tun. "Ich weiß auch nicht, aber mein E-Mail Server funktioniert nicht mehr und ich erwarte eine wichtige Mail" zeigte sie uns was sie meinte. Sehe ich aus wie ein IT Genie? "Kein Plan Mom. Ich hab kein Technologie oder was auch immer studiert" zuckte ich mit den Schultern, auch Jake war in sowas eine absolute Niete. "Was schaust du mich an? Ich genauso wenig" hob er verteidigend die Hände als Mom sich ihm zuwandte. "Euch zwei kann man auch zu gar nichts gebrauchen" war sie sichtlich frustriert. Ihren Frust muss sie nicht an uns rauslassen. "Justin ruf da mal bitte an" zeigte sie mir irgendeine Nummer. Sicherlich nicht? Ich wusste doch nicht mal genau welches Problem sie hat! "Warum ich?" wollte ich das Telefon nicht entgegen nehmen. Ich mach das sicher nicht! "Mach jetzt einfach" wählte sie die Nummer und drückte es mir doch in die Hand. Ich hätte mich vorhin einfach auf Tod stellen müssen. Das wäre es gewesen. Aber nein. Das kommt davon.

Nach drei Minuten nahm irgendein Typ mit einem Riesen Akzent den Hörer ab. Ich verstand kein Wort was er sagte. "Äh ja" sah ich hilflos zu meiner Mom. Jake hatte sich inzwischen verpisst. Wozu ziehe ich immer die Arschkarte? "Was?" fragte ich in den Hörer weil ich immer noch null Verstand. "Wie ich Ihne helfe?" Verstand ich mit sehr viel Mühe. Das kann eine lustige Konversation werden. "Der E-Mail Server meiner Mom geht nicht" Klang ich wahrscheinlich wie ein kleiner Junge. Heute war einfach nicht mein Tag. Das Klingeln der Tür brachte meine Mom dazu auch noch zu verschwinden. Klar überlässt mich alle diesem Typen. "Ich sie nix verstanden" kam zurück. Sein Ernst jetzt? Meine Geduld ist irgendwann auch mal zuende. "Der E-Mail Server meiner Mutter funktioniert nicht" sprach ich extrem laut und deutlich. Soll ich es vielleicht noch buchstabieren!? "Ah jetzt ich weiß was sie brauche" antwortete er. Ich brauche doch gar nichts! Ich will nur eine Anleitung wie das Ding da wieder geht! "Ja und was?" klang ich wahrscheinlich mehr als unfreundlich. Was mir aber egal war. Das geht doch zu weit. "Bei technische Problem sie müssen E-Mail an Kundendienst schreibe" erklärte er mit viel Mühe. Okay jetzt reicht es. "Verarschen sie mich komplett? Ich sage ihnen das die E-Mails nicht funktionieren und sie sagen ich soll eine E-Mail schreiben!? Ich glaube ich wäre besser in ihrem Job als sie!" regte ich mich nun extrem auf. Ein kichern brachte mich aus meiner Konzentration und ich drehte mich nach hinten, wo niemand anderes als Selena stand mit einem breiten Grinsen. Geht es peinlicher? "Ich sie Nixe Verstande" kam es wieder und ich gab es auf. Soll meine Mom sich um ihren eigenen Scheiß kümmern. "Ficken sie sich" brummte ich und legte auf. Hoffentlich hat er das verstanden! "Schien ja ein sehr nettes Gespräch gewesen zu sein" brach Selena in Gelächter aus und ich legte meinen Kopf auf die Sofalehne und meinen Arm über die Augen. Das verzeihe ich meiner Mom nie.

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