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Fünfzehn Jahre früher

„Dieses wird ein ganz neues Projekt sein. Es heißt nicht Projekt Winter Soldier 2.0, da das ein komplett neuer Ansatz sein wird. Eigentlich spritzt man das Supersoldatenserum erwachsenen Personen ein, da diese sich am besten an die radikalen Veränderungen des Körpers anpassen können. Doch wenn man das Serum mit der Person mitwachsen lässt, es ein Teil von ihr ist, dann könnte man um so effektiver das Serum ausnutzen."
„Sie meinen also wir spritzen es ihr als Kind rein und das ist alles?"
„Nein, im Gegenteil. Sie spritzt es ihr einmal im Monat ein, bis Savonskoff denkt dass ihre Tochter bereit ist von uns zu erfahren. Wie erklärt, das Serum ist ein Teil ihrer Entwicklung. Wir nehmen auch an, dass sobald man den Supersoldaten, oder momentan die Supersoldatin, kontrolliert, diese sich an alle Geschehnisse erinnern kann, jedoch nachdem die Tat vollbracht ist und man die Person wieder befreit hat. Es wird nicht als Traum oder entfernte Erinnerung zurückkommen, sondern als normaler Rückblick. Nur das Bewusstsein der Person wird während der Tat sozusagen ausgeschaltet. Während der Kontrolle hat die Person absolut keine Ahnung was passiert."
„Und das wurde bei niemandem zuvor getestet?"
„Bei niemandem."

Baron von Strucker und Doktor List blicken zur Tür, die sich gerade öffnet. Herein kommt Ms. Savonskoff mit ihrem zwei Monate altem Kind auf dem Arm. Sie schluckt, und scheint nochmal darüber nachzudenken, doch eine junge Dame, kaum älter als Janatlia selbst, läuft schon auf sie zu und nimmt ihr das Mädchen aus den Armen. Hydra lächelt und patscht mit ihren kleinen Händen auf das Gesicht der Helferin, die Hydra auf eine kleine Liege legt. Jana blickt ihre Tochter traurig an, der Doktor steht auf und zieht sich Handschuhe an, bevor er aus einem kleinen Koffer einen winzigen Behälter und eine Spritze nimmt. Er beugt sich über das Mädchen, und bereitet die Spritze vor, bevor er den Baron anblickt um sich zu vergewissern dass er sie spritzen darf. Der Baron schaut Ms. Savonskoff an, die schwer schluckt, bevor sie schließlich nickt.

Hydras freudiges Lachen und Glucksen wird durch einen markerschütternden Schmerzensschrei ersetzt. Jana schließt die Augen.

iv•iv•iv•iv•iv

Heute

„Du brauchst Training. Ja, du bist eine Supersoldatin, aber du musst trainieren. Dein Körper ist fit, und wenn du unter unserer Kontrolle bist dann können wir dich alles mögliche machen lassen—" Meine Augen weiteten sich vor Schreck, die weiteren Sätze waren nur noch entferntes Gemurmel. „—alleine in einer Situation befindest. Hast du mir zugehört?" fragte Sergei. Ich schüttelte langsam den Kopf. Der Mann seufzte. „Hydra, es ist wichtig dass du zuhörst. Manchmal könnte es sogar lebenswichtig sein. Hey, ich weiß wie du dich fühlst—" bei dieser Aussage fing ich an hysterisch zu lachen. Er hatte mir vor einer Woche ans Bein geschossen, jetzt tat er auf nett und gab vor dass er verstehe wie ich mich fühlte. „Gar nichts verstehen Sie!" giftete ich ihn an. Er hob den Kopf und starrte mir kalt in die Augen. „Mache mich nicht wütend, Kleine, ich möchte keinen Kampf mit dir anfangen," fauchte er bedrohlich. Ich lachte noch hysterischer. „Weil Sie den sowieso verlieren würden, nicht wahr, Sergei?" Spuckte ich in sein Gesicht. Er runzelte die Stirn. „Bekomm keinen zu großen Kopf, Kleine. Sonst schieß ich dir noch da rein," knurrte er nur und ging aus meinem Zimmer, oder meiner Zelle, raus. Ich fiel auf mein Bett. Was war überhaupt meine Aufgabe? Was musste ich mit dieser enormen Kraft anfangen? Konnte ich über so eine große Macht überhaupt die Verantwortung übernehmen? Ich nahm meinen Kopf in meine Hände.

Seit fünfzehn Jahren spritzt mich meine Mutter um mich größer und stärker zu machen.

Ich schrie laut auf, mehrere Sekunden lang.

Sie hatte mich angelogen.

Mein Kopf hämmerte, mein gesamter Körper schmerzte.

Sie hatte mich zur Mörderin gemacht.

HYDRA | Marvel Avengers [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt