Veränderungen {Kapitel 1}

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<Lilias POV:>

Der kühle Gegenwind der Autofahrt streicht mir sanft meine dunkelblonden Strähnen aus dem Gesicht, weil ich meinen, mit Sonnensprossen übersähten, Kopf aus dem Fenster hängen lasse und verträumt den dichten, vorbei rassenden Wald anstarre, während ich versuche meine neue Heimatstadt dahinter zu erkennen. Eigentlich fand ich es garnicht so schlimm wegzuziehen, da sich meine Eltern nur gestritten haben und es dort nicht wirklich etwas zu sehen gab. Außerdem hatte ich dort nicht wirklich Freunde, also sehe ich das hier als neue Chance ein glücklicheres Leben zu führen. Auch wenn es über die Stadt Derry Geschichten von verschwundenen Kindern gibt, finde ich gruselige Atmosphären eigentlich ganz spannend, da ich ein sehr großer Horrorroman-Fan bin. Generell fand ich es schon immer ansprechender sich in andere Fantasien entführen zu lassen und zu lesen, anstatt Videospiele zu spielen oder sich zu prügeln. Anscheinend bin ich wohl dazu bestimmt dieses eine unsichtbare, schüchterne Mädchen zu sein, welches die ganze Zeit alleine ist um zu lesen, zu zeichnen und Musik zu hören. Einen Brieffreund hatte ich aber schon, Ben. Er lebt auch in Derry und da wir wissen wie der andere aussieht und dass wir auf die selbe Schule gehen werden, werden wir wahrscheinlich viel Zeit miteinander verbringen, worauf ich mich sehr freue.

Das Radio wird leiser gestellt und ich drehe mich zu meiner Mutter Sandy Blackson, weil sie zum reden ansetzt:"Und, freust du dich schon auf die neue Stadt? Neue Freunde, neue Bücher, vielleicht ja auch die erste Liebe? Ben lebt ja auch hier oder nicht?".
Kichernd fangen wir an mit den Köpfen im Takt zu nicken, da unser Lieblingssong 'Please Don't Go girl' von 'New Kids on the Block', übrigens auch von Ben der Lieblingssong, anfing im Radio zu laufen. Um ihre Frage zu beantworten erwiderte ich:"Ja, Ich denke diese Veränderungen sind gut so und da Ben mir gesagt hat dass es in Derry eine Bibliothek gibt, wo wir die ganze Zeit zu 'New Kids in the Block' abgehen können, werde ich schon zufrieden sein", und lächele ihr ehrlich zu, weil ich mich wirklich freue Bens Stimme zum ersten Mal zu hören.

"Apropo eure Lieblingsband, eigentlich wollte ich noch warten bis wir ausgepackt haben und du dich eingelebt hast, aber ich kann einfach nicht mehr abwarten wie du reagierst. Also, Ich habe dir einen Walkman und eine Kassette von der Band dazu besorgt, für Lesestunden", erklärt sie und bringt damit meine Kinnlade zum runterklappen. "Also Ich würde dich ja jetzt Totknuddeln, aber dass ist wohl nicht so klug, wenn du am Steuer sitzt", was uns beide zum Lächeln bringt. Schmunzelnd antwortet Ma:"Tja, nicht mehr lange, wir sind jetzt dann da", und tatsächlich, hinter den Bäumen kommt eine kleinere Stadt hevor, wo mir sofort das Kino, die bunten Autos und ein Kiosk aufallen und mir direkt sympatisch vorkommen. In dieser Stadt werde ich mich schon einleben.

Unser roter, vollbeladener Oldtimer fährt weiter auf den alten Straßen an der Schule und der angelegenen Bibliothek, sowie dem Rathaus vorbei weiter zu einem zweistöckigem Haus in einer nett aussehenden Nachbarschaft, um dort anzuhalten.

Kaum ist der Motor, des in der Einfahrt stehenden Autos, aus sind meine Mutter und ich schon ausgestiegen und gehen nun auf unser neues, khaki-farbendes Zuhauses zu. Ein kleiner Garten, gut für das Gärtner-Hobby meiner Mutter, ein höherer Baum und ein Strommast mit vermissten Anzeigen sind vor der Veranda ausgestellt. Die Gerüchte sind also wahr, wie cool, denke ich mir, als mir ein Name ins Auge fiel, 'George Denbrough', ein kleiner Junge mit ordentlichem Haar und gestreiften Pulli. Der Typ der den Familien dass antut muss ja wirklich ein Psychopath sein, aber den kriege ich schon noch ins Gefängnis.

Auf der Terrasse sind zu meinem Verwundern Gartenstühle aufgebaut worden und, als könnte meine Mutter meine Gedanken lesen, beantwortet sie mir meine Fragen mit einem:"Die Möbel wurden schon aufgebaut, wir müssen nur noch dekorieren", und schließt die Haustür auf.

Im Haus angekommen drehe ich mich erstmal um meine eigene Achse, da die Garderobe mit dem Wohnzimmer, der Treppe, einer Tür vermutlich für ein Badezimmer und der Küche verbunden ist. Im Wohnzimmer steht ein Röhrenfernseher, eine Couch und ein Bücherregal, welches leider leer steht, sowie eins zwei Pflanzen. In der Küche steht ein Tisch mit drei Stühlen, ein Kühlschrank, eine Holzkommode , der Herd und ein breites Fenster, was Platz für Kräuter lässt.

Rides on Silver(•3•) |Bill Denbrough Fanfiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt