S E V E N

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Felix setzt sich daraufhin auf, was ich ihm gleich tue. Mit weiterhin nur wenig Abstand, schauen wir uns schließlich wieder gegenseitig in die Augen. Der Blickkontakt wirkt dabei wie ineinander eingehakt. Alles um uns herum ist ruhig.
Das Einzige was ich klar und deutlich vernehme ist mein Herzschlag. Sonst herrscht absolute Stille zwischen uns. Die Luft im Raum ist dick und deutlich zu spüren. Eine wirklich überwältigende Spannung. Die jetzt zu brechen droht. Ich sehe wie Felix zum Reden ansetzt, sich dabei dann aber doch von mir dreht. Irgendetwas hatte sich in diesem Moment geändert, weswegen ich mich dazu entschließe nicht von Felix abzulassen und stattdessen weiterhin sein Seitenprofil zu betrachten. Gespannt auf das, was meine Ohren jetzt gleich vernehmen würden, fokussiere ich mich auf den vor mir sitzenden Jüngeren.

Doch dass das Gesagte so ein heftiges Ziehen in mir auslösen würde hätte ich nicht gedacht. Überrascht von mir selber, versuche ich die ausgesprochenen Worte, nicht meinen kompletten Verstand vernebeln zu lassen. Schließlich darf ich ja nicht vergessen, dass er dies höchstwahrscheinlich nur spaßeshalber tut. Und auch wenn ich beschlossen habe meine Gefühle nun nicht mehr zu unterdrücken und ihn damit in seinem kleinen, dummen Spielchen gewinnen lasse, muss ich mir in Erinnerung rufen, diesen haltlosen Worten nicht zu verfallen und mir schon gar keine Hoffnungen zu machen.
Denn das was Felix mir entgegenbringt, ist nichts geringeres als:
„You. I want you, Hyunjin."

Ich atme noch einmal tief ein und aus, bevor ich meine Gedanken wiederholt verinnerliche. Wie mich das nervt, diese haltlosen Worte von diesen unbekümmerten Lippen zu hören.
Aber gut.
Er will mich? Er soll mich bekommen!
Ich hoffe für ihn, dass er ganz genau weiß, dass er sich auf ein Spiel mit dem Feuer eingelassen hat und sich augenblicklich daran zu verbrennen droht.

Als ich mich letztendlich dazu entschließe meine Deckung nun vollkommen zum Einsturz zu bringen und mich damit komplett fallen zu lassen, übergebe ich meinen Gefühlen schließlich ergebend die Führung.

Okay Lee Felix.
Ich hoffe du bereust dein Gesagtes nicht.
Denn dieser Hyunjin vor dir, ist nun nicht mehr derjenige, den du glaubst zu kennen.
Aber ja, ab jetzt ist folgendes nicht mehr mein Problem. Ich hab es auf sanfte Weise versucht ihn näher zu bringen, doch wenn man dies nicht wertschätzen kann, dann halt auf die harte Tour. Mal schauen inwieweit sich das ganze hier ausreizen lässt. Wie weit bist du bereit zu gehen, Lee Felix?
Mit deinem doch so frechen Mundwerk.
Wie viel Tatendrang steckt wohl hinter deinen doch so leeren Worten?

„Ist das so? Du willst mich also, ja?"
antworte ich ihm leise, mit einem bestimmenden Unterton. Ich vernehme ein leichtes, zögerliches Nicken seinerseits. Sein Blick ist dabei weiterhin von mir abgewendet.
„Then fucking look at me and say it again!" erhebe ich meine Stimme dominant.
Ich denke, dass so eben das erste Mal war, wo ich vor Felix laut wurde, was sich dementsprechend auch in seiner Reaktion widerspiegelt.

Der Kopf des mit Sommersprossen überzogene Australiers schnellt nämlich in Sekundenschnelle, nach dem Gesagten zu mir um. Sein Gesicht glüht dabei in einem präsenten Rosaschimmer, wobei ich nicht das Gefühl habe, dass dieser noch von der Dancepractice stammt. Er ist wirklich unendlich hübsch, wenn er so sprachlos und nervös mir gegenüber sitzt. Das hat er wohl nicht erwartet. Ist das etwa schon deine Grenze, Lee Felix? Aus reinem Impuls heraus, lege ich meine Finger unter sein Kinn und ziehe ihn dabei noch näher an mich heran. Felix scheint überrascht, protestiert jedoch nicht.
Er lässt lediglich einen leisen Schrei aus, da er fast auf mich zu fallen scheint, was er jedoch verhindert, in dem er gerade noch rechtzeitig seine beiden Hände auf meine Brust ablegt, bevor er nun gänzlich verstummt. Wahrscheinlich weil er bemerkt hat, wie nah wir uns doch sind.
Vielleicht, weil er auch nun bemerkt, dass das Ganze kein Spiel mehr zu seinen scheint. Aber die große Preisfrage ist, wie er damit umzugehen versucht?
Zeig mir was du hast, Yongbok.
Denn wenn auch nur einer von uns versuchen würde das Wort zu erheben, würde er in Gefahr laufen, die Lippen des Anderen zu streifen. So nah sind wir uns.
Also, was machst du aus dieser Situation Lixie?
„H-Hyunjin?" bringt er jedoch nur ganz leise hervor, bedacht darauf, unsere Lippen möglichst fern voneinander zu halten. Ich erkenne dabei ein undefinierbares Funkeln in seinen Augen.
Was es wohl aussagt? Finden wir es doch heraus.

„Tell me baby. What do you want?" flüstere ich ihm schließlich verführerisch entgegen, um anschließend gespannt auf seine Reaktion abzuwarten.

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𝐛𝐞𝐡𝐢𝐧𝐝 𝐭𝐡𝐞 𝐬𝐜𝐞𝐧𝐞𝐬 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt