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"Zusammen verrückt.." 3294 Words

Louis' POV

Wir bestellten uns beide belegte Brötchen und während ich noch einen Kaffee dazu nahm entschied Harry sich für Tee. Meine Hand fand wieder seine und ich legte unsere verschränkten Hände auf mein Bein ab. Harry lächelte mich sanft an, ehe er seinen Blick durch das Café wandern lies. Ich beobachtete ebenfalls die wenigen Menschen die am Sonntagmorgen hier saßen und fuhr währenddessen mit meinem Daumen über Harrys Handrücken. Er wandte seinen Blick wieder mir zu und drückte meine Hand kurz, ehe er sich räusperte.

"Soll ich dich gleich mitnehmen zum Krankenhaus oder musst du nochmal nachhause?" Ich überlegte einen Moment, ob ich noch irgendwas brauchte und lächelte kurz.

"Gerne, ich nehme mir noch was mit für die Pause später, dann muss ich nicht mehr nachhause." Er nickte leicht und wandte seinen Blick dann wieder ab. Ich beobachtete unsere Hände für einen Moment, wie klein meine Hand doch in seiner aussah. Ein Schmunzeln huschte über mein Gesicht und ich gab ein belustigtes Geräusch von mir, was Harry dazu brachte mich wieder anzusehen. Er sah mich fragend an, ehe er meinem Blick auf unsere Hände folgte. "Meine Hand sieht so klein aus in deiner", erklärte ich und auf seinem Gesicht bildete sich ebenfalls ein Grinsen.

"Naja.. du bist ja auch-"

"Wag es nicht jetzt zu sagen ich bin klein. Ich bin nicht klein!" Er fing an zu lachen und als er dabei seinen Kopf leicht in den Nacken warf, merkte ich wie mein Bauch wieder kribbelte und mein Herz einen freudigen Hüpfer machte. Ich versuchte ernst zu bleiben und zu schmollen, konnte mich aber nicht zusammenreißen als er mir in die Seite stupste und dabei immer noch lachte.

"Okay okay, du bist schon groß", gab er schließlich von sich, nachdem er sich wieder beruhigt hatte und ich lächelte zufrieden.

"Das wollte ich hören", erwiderte ich und er verdrehte seine Augen. Die Bedienung unterbrach uns, als sie uns unsere Bestellung brachte und uns dabei ein großes Lächeln schenkte. Ich erwiderte das Lächeln und bedankte mich bei ihr, was Harry mir gleichtat.

Nachdem wir beide aufgegessen hatten, bestellte ich mir noch zwei Brötchen zum mitnehmen und schließlich machten wir uns zusammen auf den Weg zum Krankenhaus. Wir schwiegen die Fahrt über, aber es war nicht unangenehm. Trotzdem kam mir immer wieder der Gedanke, den ich die letzten Stunden erfolgreich ausgeblendet hatte, der mich jetzt aber einholte: Olivia. Ich merkte ein ungutes Gefühl in meinem Magen, als Harry das Auto gerade einparkte und versuchte den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken.

"Alles okay Lou?" Seine sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich wandte meinen Blick vom Fenster ab und sah stattdessen in seine grüne Augen, die so viel Wärme ausstrahlten, dass sich augenblicklich ein wohliges Gefühl zu dem unguten in meinem Bauch gesellte.

Ich beschloss dem Drang nachzugeben und legte meine Hände auf seine Wangen, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Das Feuerwerk in meinem Inneren fing wieder an zu explodieren und ich lächelte leicht, als ich mich von ihm löste und sein unregelmäßiger Atem auf mein Gesicht traf. Er öffnete langsam seine Augen und als er mein Lächeln bemerkte, erwiderte er es. Ich nickte schließlich, um ihm auf seine Frage zu antworten, ehe ich auf die Armatur seines Autos blickte und die Zeit bemerkte.

"Ich muss los", sagte ich leise und nun war es an ihm zu nicken. Wir lösten uns vollständig voneinander und stiegen beide aus, um dann mit einem Abstand nebeneinander zum Krankenhaus zu laufen.

Ich wollte am liebsten den Abstand verringern und nach seiner Hand greifen, aber es fühlte sich falsch an, hier auf dem Krankenhausparkplatz, mit dem Wissen, dass er gleich zu seiner Frau gehen würde. Und dass ich sie gleich pflegen müsste, während sie keine Ahnung hatte, wie nah ich ihrem Mann gekommen war. Die Schuldgefühle drückten unangenehm auf meiner Brust, aber gleichzeitig waren da auch die ganzen Glückshormone, denn Harry schien in den letzten Stunden so glücklich gewesen zu sein. Ich wusste zwar nicht, wieso er sich plötzlich doch dazu entschieden hatte mehr als nur eine Freundschaft mit mir zu führen, aber es ließ mein Herz aufgeregt auf und ab hüpfen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht darüber freute, trotzdem war da diese gewisse Schuld, die mir mit jedem Schritt in Richtung Krankenhaus bewusster wurde. Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte die Gedanken damit loszuwerden, als wir auch schon ankamen und ich mich nach unten in den Umkleideraum begab, während Harry natürlich sofort zur Station ging. Im Umkleideraum traf ich auf Liam, der mich fragend musterte.

Primrose Path | L.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt