Ich öffnete langsam meine Augen und streckte meine Gliedmaßen in alle Richtungen aus.
Die Sonne knallte in mein Zimmer hinein und die Hitze war kaum auszuhalten.
Wie spät war es eigentlich ?
Ich kramte mein Handy hervor und hoffte keinen Schock zu bekommen, wenn ich die Uhrzeit sehen würde.
15:03 Uhr. Oh fuck.
Hektisch sprang ich aus dem Bett und sprintete in den Flur.
"SIMON?!" brüllte ich durch die ganze Wohnung. "Ich bin am PC!" Bekam ich als Antwort. Ich drückte den Türgriff nach unten und tapste zu Simon, der mich verwirrt anstarrte."Wieso hast du mich nicht geweckt? Es ist schon 3, falls dir das nicht aufgefallen ist!" Fuhr ich ihn an. Er warf mir nur einen leicht überforderten Blick zu.
"Ich.. ich wollte dich schlafen lassen, hättest du mir vorher sagen sollen, dass ich dich wecken soll." Ich kniff die Augenbrauen zusammen.
Schließlich sagte ich ihm dann aber, dass ich jetzt duschen und mich fertig machen würde und dann runter zu Taddl gehen würde. Er war einverstanden und widmete sich wieder dem PC. Schnell riss ich noch das Fenster in meinem Zimmer auf und nahm mir dann frische Unterwäsche, eine dunkelblaue Stoff Hotpan und ein dunkelrotes, luftiges Tanktop aus dem Schrank. Dann sprang ich unter die Dusche und ließ mir kaltes Wasser über meinen Rücken laufen. Das tat bei dieser Hitze unglaublich gut. Als ich fertig war, zog ich mir meine frischen Sachen an und band mir meine noch feuchten Haare zu einem Dutt zusammen, putzte meine Zähne und benutzte ein wenig Wimperntusche und mein Deo. Ich beschloss noch etwas zu essen, bevor ich zu Taddl runter gehen wollte. Porridge wäre jetzt super, mit frischen Erdbeeren! Ich machte gleich ein bisschen mehr, um Simon auch eine Schüssel übrig zu lassen, denn so wie ich ihn kenne, hat er bis jetzt bestimmt noch nichts gegessen. Während die Schüsseln in der Mikrowelle standen, klopfte ich bei Simon an.
"Komm rein!" bat er mich.
"Ich habe Porridge gemacht, für dich auch. Lass' uns was essen, bevor ich runter gehe." Sagte ich und legte meine Hand auf seiner Schulter ab.
Er willigte ein und folgte mir schließlich in die Küche. Ich nahm die 2 Schüsseln aus der Mikrowelle und Simon holte 2 Löffel aus der Schublade. "Felix kommt wohl so gegen 17:00 Uhr, er und Rewi holen gerade die ganzen Kartons und Möbel mit 'nem Lieferwagen und wir haben uns alle bereit erklärt ihm dann tragen zu helfen. Du kannst ja auch helfen, wenn du willst." Sagte Simon und schaufelte sich einen Löffel von dem Porridge in den Mund. Nickend schob ich mir eine Erdbeere in den Hals. "Wie spät ist es denn jetzt?"
Simon schaute auf sein Handy "16:15 Uhr, also noch ungefähr eine dreiviertel Stunde." Wir redeten noch darüber, heute abend vielleicht mit dem ganzen Haus essen zu gehen und aßen beide die ganze Schüssel leer, die wir dann in den Geschirrspüler stellten. "Ich geh jetzt runter zu Taddl." Lächelte ich und drückte Simon einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ich schnappte mir noch schnell mein iPhone und rutschte dann auf Socken durch den Hausflur, nach unten zu Taddl.
Nachdem ich drei mal geklingelt hatte, öffnete mir ein müder Ardy die Tür.
"Oh hey Emma, komm' rein."
Gähnend bat er mich hinein und wies mich zu Taddl in sein Zimmer, welcher schlafend auf dem Bett lag. "Zzzt, Taddl." Zischte ich ein paar mal, bis er sich bewegte und endlich die Augen öffnete. Er streckte sich kurz und stand dann mit einem Lächeln im Gesicht auf, um mich in den Arm zu nehmen. "Hey, kleines." Sagte er und drückte meinen Kopf gegen seine angenehm warme Brust. Und ja, er nannte mich kleines. Ich konnte es eigentlich überhaupt nicht leiden, aber jedes mal wenn ich etwas dazu sagte, wurde er eingeschnappt, also ließ ich es einfach bleiben. Er hatte aber auch allen guten Grund dazu mich so zu nennen, weil ich ungefähr 15 cm kleiner war als er. Bei Dner sind es ca 20 cm, der einzige mit dem ich einigermaßen mithalten konnte, war Ardy. Sonst waren hier echt alle um einiges größer als ich. Taddl strich mir noch einmal über den Kopf und löste sich dann von mir. Er sah echt fertig aus. Hat wohl wieder durchgemacht mit Ardy. Seine eisblauen Augen glitzerten, während er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. "Willst du 'n Eis?" Fragte er mich und ich musste kurz lachen, weil sich das mit seiner kratzigen 'Guten Morgen' Stimme total lustig anhörte, willigte dann aber ein und folgte dem nur in Boxershorts und Tanktop bekleidetem Taddl in die Küche.
Er bat mich, mich auf den Hocker an dem kleinen Tisch zu setzen, wo ich mich plumpsend nieder ließ. Er drückte mir ein Rotes Wassereis in die Hand "100% vegan" lachte er und ich rollte grinsend mit den Augen. Diese Erfrischung tat echt wahnsinnig gut und das Eis schmeckte auch echt nicht schlecht. "Gleich ist es ja schon 5 Uhr!" rief ich etwas zu laut, woraufhin Taddl mich leicht verwirrt ansah. "Na und, was ist daran so besonders?" Lässig lehnte er sich neben mich an die Wand. "Kommen Felix und Rewi nicht gleich? Simon meinte irgendwie, dass wir alle zusammen helfen, oder so." fragte ich. Taddl nickte und in dem Moment klingelte es auch schon. "Mach' du auf, ich muss mir noch schnell was anziehen." Sagte Taddl und verschwand wieder in seinem Zimmer. Mit meinem Eis in der Hand tänzelte ich wie ein kleines Kind zur Tür und öffnete sie. Vor mir stand ein großer, braunhaariger Junge, der leicht gestresst auf sein Handy blickte. Erst als ich mich kurz räusperte bemerkte er, dass die Tür offen stand. Er grinste mich an "Hi, ich bin Felix." Oh mein Gott, sah dieser Junge gut aus. Ich bekam nichts, außer ein leises "Hey.." heraus. Wir sahen uns für einen Moment lang einfach nur in die Augen, er die ganze Zeit mit einem Lächeln auf den Lippen und ich wohl mit dem bekiffstestem Blick der Welt. Erst dann bemerkte ich, dass das Eis anfing zu schmelzen und mir die klebrige Flüssigkeit auf die Finger tropfte.
"Oh.." lachte ich verlegen und leckte schnell einmal über meine Hand und über das Eis, damit es nicht noch mehr Flüssigkeit verlieren würde. Felix lachte kurz und fragte dann, ob er rein kommen könnte, weil er zu Taddl wollte. Ich nickte und schloss hinter ihm die Tür. Auf einmal stand dann auch schon Taddl hinter mir, frisch bekleidet mit einer Cap, einer kurzen Hose und einem langen T-shirt. Er umarmte mich an der Hüfte über meine Arme hinweg und ich müsste mal erwähnen, er hatte so ein bestimmtes Parfum, dessen Geruch verdammt angenehm und schön war, weswegen ich einmal tief ein und aus atmete. Was ich nicht bemerkte war, dass er einmal von meinem Eis abbiss, nun klebte nur noch eine kleine Ecke an dem Stiel. "Ey, das ist mein Eis!" lachte ich, woraufhin mir Taddl einen Schmatzer auf die Wange verpasste. Schließlich aß ich dann den Rest auf und versuchte Taddl von unten den Stiel in die Nase zu stecken, während er mit Felix redete. Er peitschte mit seinen Händen wild um sich und sah mich etwas verängstigt an, was mich total zum lachen brachte. "Ihr seid echt süß zusammen." Kam es plötzlich von Felix, woraufhin Taddl und ich erst uns anblickten und dann Felix. Ihn allerdings mit einer etwas finsteren Miene. "Wir sind alles andere als zusammen." Kam es entschlossen von Taddl und ich nickte zur Zustimmung ein paar mal heftig. "Wow, okay, ist ja gut, sieht aber echt ein bisschen so aus, als wenn..." Ich unterbrach ihn schnell "Hast du sie noch alle? Wir würden nie im Leben zusammen kommen wollen!" Jetzt nickte Taddl. Ja, es mag vielleicht wirklich so aussehen, und 'vielleiiicht' hat es den ein oder anderen Flirt schon zwischen uns gegeben, aber zwischen uns könnte niemals etwas laufen, wir waren einfach nur beste Freunde, weiter nichts. Und wir beide waren einverstanden damit. Manchmal gehen wir uns nämlich gegenseitig auf die Nerven, bis wir uns anschreien. In 'ner Beziehung würde so was nicht gehen. Wir waren zwar beide irgendwie ein bisschen verknallt ineinander, aber zwischen uns kann und soll niemals etwas laufen, das wissen wir beide selbst, und vor allem würde das nicht lange gut gehen. Taddl riss mich durch ein Schnipsen vor meinem Gesicht aus meinen Gedanken. "Willst du nun, oder nicht?" - "Was will ich?" - "Na, helfen? Unten stehen Unmengen an Kartons und Möbeln." Achso, da war ja was. Ich erklärte mich dazu bereit, den anderen zu helfen. Schnell brachte ich noch den Eisstiel zum Mülleimer und folgte dann Felix und Taddl nach unten. Dort standen schon die ganzen anderen: Dner, Patrick, Rewi und Simon. Ardy schlief oben immernoch tief und fest. Was sollte man von dem größten Faulpelz auf Erden auch erwarten? Draußen war zwar eine unglaubliche Hitze, trotzdem packten wir alle mit an und nach 2 Stunden war alles am richtigen Platz. Felix hatte seine Möbel zwar noch nicht aufgebaut, aber jeder Karton, ob mit Zeugs oder dem Möbelstück darin stand an dem Ort, wo es später aufgebaut werden sollte. Wir alle waren auf einmal richtig fertig. Müde ließ ich mich auf die Treppe fallen. Rewi lehnte sich neben mich ans Geländer. "Wollen wir vielleicht alle nachher noch was essen gehen? So um 9?" fragte Simon, der sich den Schweiß von der Stirn wischte. Alle willigten ein. Sogar Ardy, der die letzte halbe Stunde auch mithalf.
Ich warf einen Blick auf mein Handy. 19:30 Uhr. Genug Zeit um zu Duschen und alles andere zu erledigen. "Gut, vielen vielen Dank, Leute, ohne euch wäre ich heute nie fertig geworden." Lächelte Felix. Wir besprachen noch, wohin wir später gehen würden und entschieden uns für my indigo. Perfekt für Simon und mich. Dann verschwanden wieder alle in ihren Wohnungen. Ich aber ging noch mit zu Taddl, da Simon eh vor mir duschen wollte. "Felix macht echt einen netten Eindruck." sagte ich, während ich hinter mir die Haustür ins Schloss fallen ließ. Ardy und Taddl grinsten mich weit über beide Ohren an. "Du magst ihn, oder?" grinste Ardy schief. Fragend zog ich die Oberlippe nach oben "Was genau willst du damit sagen?" Taddl zupfte an seinen Bartstoppeln "Na was wohl? Man konnte genau sehen, dass du immer ihm hinterher gegangen bist und den Kontakt gesucht hast.." Hastig unterbrach ich ihn "Ja, weil ich ihn vielleicht mal ein bisschen kennen lernen wollte? Ich kenne ihn doch erst seid heute!" Taddl wackelte mit den Augenbrauen "Da wird noch was laufen, sag ich dir." Ardy nickte zustimmend. Nervös biss ich mir auf die Lippe, da ich spüren konnte wie rot ich wurde. Diese Situation war mehr als unangenehm. "Ich.. habe keine Ahnung.. wovon ihr sprecht." versuchte ich mich zu retten. "Emma und Feeelix." lachte Ardy mit einer singenden Melodie. Genervt rollte ich mit den Augen. Taddl grinste nur verschmitzt. Sah man mir so an, dass ich ihn attraktiv fand? "Seid ihr jetzt fertig?" fragte ich unruhig. Ardy verschwand lachend in seinem Zimmer. Taddl grinste immernoch, während ich ihm in sein Zimmer folgte. Er öffnete sein Fenster und lehnte sich auf das Fensterbrett. Lässig lehnte ich mich dazu. "Sieht man mir wirrklich so sehr an, dass ich etwas an Felix finde?" fragte ich kaum hörbar. Taddl aber verstand genau, was ich sagte. Überraschenderweise schüttelte er den Kopf. "Ardy und ich machen doch nur Witze. Aber wenn du ihn wirklich magst, wieso sollte etwas dagegen sprechen, wenn ihr etwas miteinander habt?" Ich zuckte mit den Achseln. "Keine Ahnung, dafür muss ich ihn erstmal richtig kennen lernen. ich kann ja nicht nur nach dem Aussehen gehen." Taddl nickte zustimmend. Auf einmal piepste mein Handy. Eine Nachricht von Simon. Er schrieb, dass er nun fertig mit duschen war und ich an der Reihe wäre. Entschlossen ließ ich mein Handy in meine Hosentasche rutschen. "Ich muss jetzt hoch, duschen. Wir sehen uns später." sagte ich und umarmte Taddl einmal fest. Sofort erwiderte er die Umarmung und strich mir einmal sanft über den Kopf, so wie er es immer machte. "Wir sehen uns, kleines." Ich befreite mich aus seinen Armen und verabschiedete mich noch von Ardy, bevor ich raus auf den Flur strich. Gegenüber bei Felix stand die Tür offen. Erschrocken zuckte ich zusammen, als hinter mir die Tür ins Schloss fiel. Jetzt stand ich ganz alleine auf dem Flur mit dem unwohlen Gefühl Felix gleich unter die Augen treten zu müssen, da er vermutlich die Tür gehört hatte. Wie sollte es auch anders sein, kurz darauf blickte er auch schon um die Ecke und lächelte, als er mich sah. "Hey Emma, alles klar?" fragte er, während er auf mich zu kam. Lässig lehnte er sich an den Türrahmen. Ich nickte. Und dann das, was ich am meisten an solchen Situationen hasste, das peinliche Schweigen. Schüchtern sah ich nach unten auf meine verschiedenfarbigen Socken. "Wollen wir vielleicht mal Nummern austauschen? Ich habe von Rewi gehörrt, dass es irgendwie eine YoutuberHaus WhatsApp Gruppe geben soll, oder sowas." Wieder nickte ich. "Hier, du kannst dich selbst einspeichern, wenn du willst." Ich hielt ihm mein Iphone entgegen. Während er seine Nummer eintippte, wackelte ich unrruhig von einem Fuß auf den anderen. "Hier, bitte." lächelnd drückte er mir mein Handy in die Hand. Auch ich grinste diesmal ein wenig. "Also.. Ich muss dann jetzt hoch, duschen.. Wir sehen uns ja später.." sagte ich und winkte einmal kurz. "Ja, bis später." Während ich die Treppen nach oben stieg, konnte ich Felix' Blicke in meinem Rücken spüren. Man, wieso war ich eigentlich nur so schüchtern?!-
Hey, du. Ich habe es endlich, wie du siehst, wieder geschafft einen Teil hochzuladen.
Ich hoffe, dass er dir gefällt. Über eine Bewertung oder ein Kommentar würde ich mich wirklich riesig freuen. Es macht mir echt Spaß diese ff zu schreiben und hoffe, dass sie in Zukunft noch positives mit sich bringt. Ich habe schon sehr viele Ideen für die nächsten Teile. Naja, ich will dann nicht weiter nerven, bis bald.
-M.
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- ∂ση'т ℓєανє мє ♚ Rotpilz ff.
FanficEmma Wiefels, 17 Jahre alt. Vom Ex verprügelt, von den Eltern verscheucht. Seitdem lebt sie bei ihrem Bruder Simon im YouTuberhaus. Der Alltag scheint gleich, doch dann taucht ein ganz bestimmter Junge auf, der alles auf den Kopf stellt.