Als ich am Morgen aufwachte war ich schon fast ein wenig enttäuscht, dass keine Schule war. Den keine Schule bedeutete auch kein Noah und irgendwie machte mir das mehr aus, als es vermutlich sollte. Da wir noch nicht sehr viel Zeit miteinander verbracht hatten wusste ich noch nicht wirklich, ob ich Noah mochte. Doch ich fühlte mich in seiner Gegenwart wohl und das war das wichtigste. Mein Handy brummte und ich sah das es eine Nachricht von meinen Eltern war, die sich zum Branchen verabreden wollten. Sie waren gestern in New York am Flughafen angekommen und mussten noch etwas in der Firma erledigen. Noch ein wenig müde machte ich mich auf dem Weg zu meinem Kleiderschrank, während ich meine Haare aus dem Dutt löste. Mit meinen Füßen kickte ich meine getragenen Klamotten vom weißen Teppich, welche ich achtlos auf den Boden geschmissen hatte.
Egal wie oft ich mir vorgenommen habe meine Klamotten zu versorgen, siegte meistens die Schwerkraft. Jedoch war das ein Problem für ein anderen Tag.
Als ich meine verschiedenen Klamotten inspizierte wurde mir mal wieder bewusst, dass egal wie oft man neue Kleider kaufen würden das richtige würde nie dabei sein.
Meine Wahl fiel, nachdem ich mich fertig gerichtet hatte auf ein hellblaues Kleid mit Chiffon Ärmel, da das herrschende Mai Wetter Woche noch ein wenig unberechenbar war.
Auf dem Weg nach unten kam ich an Pipers Zimmer vorbei. Es war alles so wie immer. Ein großes Bücherregal, das an der gegenüberliegen Wand der Türe stand, welches voll mit allen möglichen Büchern war. Also Kind fühlte sich ihr Zimmer wie eine verwunschene Höhle an. Sie mochte das dunkle Holz mit den Balken in ihrem Zimmer. An der Decke waren LED-Lichter angebracht, sonst jeden Abend um die Wette gefunkelt haben. Auf ihrem schwarzen Schreibtisch stapelten sich die College Broschüren- sie waren eigentlich für mich gedacht. Jedoch war der Anblick mir irgendwann zu viel, weswegen ich sie aus meinem Zimmer verbannt hatte. Auch wenn ich meine Bewerbungen bereits fertig zusammengestellt hatte, hatte ich bis jetzt noch nicht die Kraft sie abzusenden. Ich wusste einfach nicht, wohin ich wollte oder was ich überhaupt studieren wollte. Piper hatte es leicht, sie wusste schon immer, dass sie in die Fußstapfen unsere Eltern treten wollte. Sie studierte angewandte Ingenieurwissenschaften und Volkwirtschaftslehre. Fächer, bei denen ich schon fast einschlief, wenn sie nur den Namen aussprach und doch beneidete ich sie. Sie würde die Firma unsere Eltern übernehmen- vielleicht sogar Geschäftsführerin werden. Große Entscheidungen treffen und hoffentlich das Reisen mit dem Flugzeug ohne schlechtes Gewissen möglich zu machen. Was wäre dann mit mir? Ich würde vermutlich immer noch hier sitzen und nicht wissen was ich machen sollte.
Ich nahm die Broschüre von Princeton in die Hand. Es war als würden sie mich auslachen. Ich war gut in der Schule, besser als die meisten. Das meiste fiel mir leicht- und doch wusste ich das es auf dem Collage nicht zu laufen würde. Ich wollte auf ein gutes College, eins wo ich meine Berufung finden würde, Freunde fürs Leben. Ich wollte meine College Jahre genießen, nicht die ganzen Nächte durchlernen, weil ich Angst hatte schlechte Noten zu schreiben. Meine Eltern würden das verstehen, aber nicht meinen Großeltern. Ich wollte einfach, dass sie stolz auf mich waren.
Eine Nachricht von meinen Eltern verriet mir, dass ich mich auf dem Weg zum Café machen sollte. Nur beim Gedanken an das ganze Essen knurrte mir schon den Magen und ich schloss die Tür hinter mir. Die dunklen Dielen mit den Teppichläufern knarrten unter meinem Gewicht. Die College- Frage ließ mich nicht los auch als ich aus ich die Straße entlang lief vorbei an dem Haus von Louis DeYoung. Sie hatten vor ein paar Jahren gleich neben uns gebaut und sein Vater lebte nach dem Motto- was bringt es Geld zu haben, wenn man es nicht zeigen konnte. Alles war in weiß und Grau gehalten. Große Hecken umrundeten das Grundstück, die perfekt in Form gebracht waren. Nur die Zufahrt zum Anwesen war mit einen großen Tor verschlossen. Von außen wirkte es oft wie ein Gefängnis. Für mich fühlte sich das Haus immer ein wenig kalt und trostlos an, weswegen Louis die meiste Zeit bei mir war.
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Perfect Places
Teen FictionNachhilfe | Ein Geheimnis | Eine Fake Beziehung. Jeder Junge wollte sie, doch sie wollte nur ihn. Malia Holbrook: beliebtestes Mädchen an der Chestnut Grove High School. Noah Ross: liebenswerter Nerd, der oft in der Menge unterging. Eigentlich stamm...