Ich betrat das Zimmer und schlug die Tür zu. Meine Schwester drehte langsam ihren Kopf zu mir und riss ihre müden Augen auf. „Na Schwesterherz? Hab ich dir gefehlt?", fragte ich sie. Meine Stimme war voller Verachtung und Wut. „Nessandra... was machst du hier?", ihre Stimme war nicht, wie ich sie kannte, provokant und eindringlich. Sie war schwach und zerbrechlich.
„Ich wollte es mir nicht entgehen lassen, mich von meiner Schwester zu verabschieden.", gab ich ehrlich zurück. Ich versuchte ihren Blick zu deuten, es schien fast so etwas wie Reue darin zu stecken. Doch selbst wenn es das war, ich kannte sie, es war keine ehrliche Reue.
„Nessa, hör mir zu. Ich habe nicht mehr lang.", krächzte sie. Das hoffte ich insgeheim sehr, aber diesen letzten Willen wollte ich ihr lassen, also nickte ich. „Es tut mir leid, okay? Es war falsch, was ich getan habe. Aber du warst mir bei meinen Zielen im Weg.", gestand sie mir ehrlich. „Schwester, das wusste ich bereits. Doch ich werde, dir nicht den Gefallen tun, dir zu verzeihen. Du sollst diese Welt verlassen mit der Gewissheit, dass du mir alles genommen hast, was ich jemals in meinem Leben wollte.", ich würde ihr niemals verzeihen können, was sie mir angetan hat.
„Nessa...", sie griff nach meiner Hand, doch war zu schwach. Ich betrachtete sie, wie sie ihren letzten Atemzug nahm und die Luft das letzte Mal ihre Lunge verließ. Ihr Blick erstarrte und ich schloss sanft ihre Augen. Meine Schwester war tot. „Und jetzt Schwesterherz, hole ich mir alles zurück, was du mir genommen hast.", waren meine letzten Worte. Ich zog dem toten Körper meiner Schwester, die Decke über den Kopf und verließ, ohne mich noch einmal umzudrehen das Zimmer.
Auf dem Weg nach unten, zurück zu denen, die ich ahnungslos zurückgelassen hatte, hörte ich, dass sie sich immer noch angeregt unterhielten. Ich betrat das Wohnzimmer und lächelte in die Runde. „Falls sich noch jemand von meiner liebenswerten Schwester verabschieden wollte, das ist jetzt leider zu spät. Sie ist tot.", verkündete ich glücklich und schritt zu der Couch hinüber, um mich neben Damon fallen zu lassen. Ich schaute ihn an und spürte seine Verwirrung und auch Stefan, der mir gegenüber saß, konnte sich nicht erklären, was hier gerade vor sich ging.
„Ich weiß ich habe eine Menge zu erklären.", setzte ich also an. „Ja, das glaube ich auch.", sagte ein blondes Mädchen, was neben Stefan saß. Ich sah sie fragend an und sie verstand wohl, was ich damit sagen wollte. „Ich bin Caroline.", stellte sie sich mir also vor. Mein Blick schweifte hinüber, zu der Braunhaarigen, bei der ich mir vorhin schon sicher gewesen war, dass sie eine Hexe ist. „Ich bin Bonnie.", stellte sie sich daraufhin ebenfalls vor. „Bennet?", ich lächelte sie an. „Ja... woher weißt du das?", fragte sie mich skeptisch. „Ach, ich liebe die Bennet Hexen, Emily war ein Segen.", antwortete ich ihr und wusste, dass ich damit eine Menge Fragen in ihr auslösen würde. „Ich kann dir später gerne etwas von Emily erzählen.", fügte ich somit schnell hinzu und wandte mich an die Salvatore Brüder. „Erstmal habe ich den Beiden hier eine Menge zu erklären."
Damon hatte anscheinend immer noch nicht seine Sprache wiedergefunden, also legte Stefan los. „Wieso konnte ich mich all die Zeit nicht an dich erinnern und weiß jetzt plötzlich genau wer du bist? Und wo warst du all die Zeit?", schossen die ersten Fragen aus seinem Mund. Stefan war schon immer so wissbegierig gewesen, ich hatte ihn immer mit allen Mitteln schützen wollen, was mir leider nicht gelungen war.
„Lasst mich ganz von vorn anfangen, ja?", bot ich den Beiden an, während ich Damon eine Hand ans Kinn legte und ihn zwang mich anzusehen. Er nickte langsam. Wobei ich einen merkwürdigen Blick von Elena erntete.
„In Ordnung. Damals als Katherine und ich zu euch aufs Gut gekommen sind, war ich ihr im Weg. Für sie war ich ein Dorn im Auge. Sie wollte euch beide für sich haben und somit schickte sie mich weg. Ich habe alles versucht, um zu bleiben, doch ich hatte keine Wahl. Katherine hatte Elijah, damals um ihren Finger gewickelt und Elijah hat euch beide manipuliert und euch alle Erinnerungen an mich genommen. Außerdem hat Elijah euren Vater und alle Bediensteten des Guts manipuliert dazu, dass sie mich sofort pfählen würden, wenn sie mich sehen würden. Ich hatte also keine Wahl als zu gehen." Stefan raufte sich die Haare und Damon schien immer noch unter Schock zu stehen. „Wieso konntest du die Manipulation nicht aufheben?", fragte mich Caroline. Ich sah sie an, sie war bildhübsch. „Ihr habt Ihnen noch nichts von den Urvampiren erzählt?", fragte ich Stefan. Dieser schüttelte den Kopf. Dann hatte ich hier ja eine Menge zu erklären. „Urvampire?", wiederholte Bonnie und ich nickte.
„Die Urvampire sind die ersten Vampire, die es jemals gab und Elijah ist einer von ihnen, ein Mikaelson. Sie haben unter anderem die Gabe, nicht nur Menschen zu manipulieren, sondern auch andere Vampire. Somit sind ihre Manipulationen auch viel stärker. Also hätte ich Elijahs Manipulationen niemals aufheben können.", erklärte ich weiter. Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Euch zu verlassen und meiner Schwester zu überlassen, war eins der schlimmsten Dinge, die ich jemals getan habe.", gestand ich den Beiden wehmütig. „Nach einiger Zeit, wollte ich zurückkehren, aber es war als könntet ihr mich gar nicht mehr wahrnehmen, so stark war die Manipulation. Also bin ich durch die Welt gereist... Bis ich Klaus traf." Damons Blick schnellte hoch. Er schien sich von seinem Schock erholt zu haben und sah mir direkt in die Augen. „Klaus Mikaelson?", fragte er mich ungläubig und ich nickte langsam. „Klaus hat mich in seiner Familie aufgenommen und seitdem für mich gesorgt. Schon damals, als ich zum Vampir wurde, hatte Klaus mich bei sich behalten wollen, doch damals war Katherine mir wichtiger geworden. Ich hatte keine Ahnung wie weit sie gehen würde...", mir wurde schwindelig und Stefan stand auf und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Bourbon?", fragte er mich und ich musste lachen. „Natürlich.", gab ich zurück.
Während Stefan mir einen Drink holte, erzählte ich weiter. „Klaus hat die Manipulation bei euch beiden gelockert, sodass ihr sobald ihr mich jemals wieder sehen solltet, ihr euch wieder an mich erinnern könntet." Damon sah mich traurig an. Ich war mir nicht sicher an was er sich erinnerte, aber es schien ihn zu verletzen. „Dennoch war es mir da immer noch nicht möglich, mich euch zu nähern, da ihr so unglaublich in Katherines Bann wart.", sagte ich traurig. „Als ich jedoch wusste, dass sie wieder ein Mensch war und der Bann gebrochen sein musste, wusste ich, dass ich zu euch zurückkehren musste." Ich schaute Damon an, der anscheinend immer noch dabei war, seine Emotionen zu ordnen. Plötzlich hob er seinen Blick und lächelte mich an. „Ihr habt mir so gefehlt.", sagte ich und meine Augen füllten sich mit Tränen, während Damon seine Arme um mich legte.
Der erste Teil meiner Vampire Diaries Fanfiction! Ich habe so viele Ideen für diese Geschichte, seid gespannt
Aber erstmal viel Spaß beim Lesen <3
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Verloren geglaubt (TVD Fanfiction)
أدب الهواة„I've been looking out for myself for 500 years." - Katherine Pierce Das tat sie, und zwar nur für sich selbst. Alle kennen die legendäre Katherine Pierce, doch was anscheinend keiner wusste, Katherine hat eine kleine Schwester. Nessandra Pierce! Al...