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Lee Taeyong . . . "Der Film ist mehr als langweilig, lass uns einen anderen schaun.", sage ich und drücke auf den Mute-Knopf der Fernbedienung.

"Gar nicht war! Liebesfilme sind halt so.. dann lass uns halt einen schwulen thai film schaun.", schlägt Ten vor.

Ich räuspere mich. "Vergiss es. Es wäre mehr als awkward für mich, weil ich nicht schwul bin. Außerdem will ich keine Typen miteinander rum knutschen sehen."

"Das gleiche Geschlecht zu küssen, ist fast dasselbe wie das andere Geschlecht zu küssen.", meint Ten. " Wie auch immer.. willst du nicht mal einen Typen küssen? Du kannst es ya mit mir versuchen-"

"Vergiss es!", unterbreche ich Ten. "Ich werde dich niemals küssen. Ich bin nicht schwul."

"Ich meine ya nur. Ich bin ein guter Küsser.", meint der Thailänder und zwinkert mir zu.

"Gott, hör auf mir ständig zu zu zwinkern.", sage ich, rolle mit den Augen und starte irgendein random thaidrama.
Ten scheint zufrieden damit zu sein und drängt mich an den rand der Couch.
"Könntest du eventuell ein Stück rüber rutschen? Ich kann nicht mal ordentlich sitzen."

"Tschuldige.. ich war eben nur viel zu aufgeregt. Ich schwöre, wenn du thaidramas schaust wirst du automatisch schwul."

"Halt endlich deine klappe."
"Wieso sind die Untertitel in Englisch? Ich versteh kein Wort.", frage ich.

"Schon okay.. dann stell sie halt um.", meint Ten und ich stelle die Untertitel auf Koreanisch.
"Oh mein Gott der Schauspieler ist so heiß, what the hell.", meint Ten und ich rolle nur die Augen.

"Ich bin viel besser.", rutscht es mir heraus.

Nach einer Stunde kommt die erste Kussszene und mir wird auf einmal so unwohl. Ich sehe rüber zu Ten, der zu beschäftigt damit ist, sich darüber zu freuen.

"Woah das war echt heiß! Lass uns das doch auch ausprobieren, yongie~", meint Ten und lehnt sich zu mir, so dass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt sind.
Ich schubse Ten sofort von mir und werfe ihm einen bösen Blick zu.

"Bist du immer so aufdringlich? Wir haben uns gerade mal vor ein paar tagen kennengelernt und uns heute das erste mal in real gesehen und jetzt willst du-", ich unterbreche mich selbst. "Vergiss es einfach." Ich stehe einfach auf, schalte den Fernseher aus und gehe in mein Zimmer.
Ten folgt mir einfach nur stumm.

Ich liege bereits im Bett als Ten aus dem Badezimmer kommt. Er will sich zu mir ins Bett legen, doch ich schubse ihn wieder raus.

"Yah, was soll das? Wieso lässt du mich nicht einfach mit in deinem Bett schlafen?"

"Schlaf auf dem Boden, so wie ich es dir vorher gesagt habe."

Ten verschränkt die Arme vor der Brust. "Das ist gemein.. außerdem hast du keine extra Decke oder Matratze. Der Boden ist super kalt und ich will endlich schlafen, schließlich bin ich auch müde!"

"Kannst du vielleicht etwas leiser sein? Schlaf einfach auf dem Boden oder draußen, was besser für uns alle wäre.", sage ich ohne drüber nachzudenken, weil ich kurz vor dem einschlafen bin.

"Yah, ich küsse dich, wenn du jetzt nicht mit mir dein Bett teilst"

"Das würdest du nicht-" Doch ich werde von einem weichen Lippenpaar unterbrochen. Ich reiße meine Augen auf und schubse Ten von mir weg. "what the- what the fuck war das eben?"

"Oh mein Gott ich habe es endlich geschafft dich zu küssen.", freut Ten sich und springt durch mein Zimmer. "Ich wollte dich schon so lange küssen, weißt du? Deine Lippen sind einfach so- wundervoll."

"Heilige Scheiße.. ich wurde gerade von einem Typen geküsst! Mach das nie wieder!", sage ich ungläubig über das was der Thailänder gerade getan hatte. "Du kannst meinetwegen mit auf meinem Bett schlafen, aber wag es ya nicht wieder mich zu küssen."

Ten legte sich sofort zu mir und sieht mich an. Sofort lege ich ein Kissen zwischen uns, weil er nicht aufhören wollte zu grinsen und das ziemlich komisch aussah.

"Ich werde diese Nacht sicher nicht schlafen, schließlich will ich morgen früh noch leben.", meine ich.

"Ich werde dich schon nicht umbringen.", seuftzt Ten. "Wenn ich es geplant hätte, hätte ich es bereits getan."

"Wie auch immer.. sei jetzt leise, ich will meine Ruhe.", sage ich ihm.

"Okay. Tae?"

"Was?"

"Gute Nacht."

"Tae?", fragt er, als ich ihm nicht antworte.

"Was?"

"Erinnerst du dich an das nude pic was ich dir geschickt habe?"

"Was zum-? Musstest du mich wieder daran erinnern?", wollte ich von ihm wissen.

Ten lacht. "Ich wollte dich nur ärgern."

Ein klingeln reißt uns beide aus unserem Halbschlaf. Mein Handy ist es nicht, schließlich habe ich es immer auf lautlos, also ist es Ten's.

"Mach es endlich aus.", sage ich genervt, weil ich durch das klingeln wieder hellwach bin.

Ich sehe, dass Ten eine Nachricht von Lucas hat.

lucas: Ten komm morgen sofort wieder hier her! Es gibt da einen Notfall.

"Was..?", fragt Ten leise. Er schreibt Lucas und fragt ihn was der Notfall sei, aber Lucas schrieb ihm nicht mehr zurück. "Ich werde morgen früh direkt los machen.. Es gibt einen Notfall, meinte Lucas.", erklärt er mir.

"Gute Nachrichten für mich.", sage ich.

"Ich will aber noch etwas Zeit mit dir verbringen.."

"Ich aber nicht."

Die Nacht war ruhig. Ten schlief bereits, aber ich lag wach im Bett und konnte einfach nicht schlafen. Ich setzte mich leicht auf unf sah zu Ten. Er sieht so unschuldig aus wenn er schläft.

Ich erwischte mich selbst beim starren, also schaute ich weg. Das ist nicht möglich.. ich bin nicht schwul.. und erst recht nicht für Ten.

Auch wenn ich es niemals zugeben würde, aber der Gedanke, dass Ten morgen schon wieder weg sein würde störte mich. Ich finde es schön das Ten hier ist, auch wenn er ziemlich anstrengend und nervig ist.

𝐒𝐄𝐍𝐃 𝐍𝐔𝐃𝐄𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt