Ich konnte meinen Ohren nicht trauen

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Ich wachte ausgeschlafen auf, blieb aber noch einige Minuten im Bett liegen, um die Nachrichten auf meinem Handy zu checken. Meine beste Freundin hat mir ein Bild mit ihrem neuen Freund geschickt und sie sahen sehr verliebt und glücklich aus, was mich für sie freute.

 Ich muss mit Oikawa auch unbedingt welche machen, damit ich jeden besonderen Moment mit ihm festhalte und ich mich auch in den nächsten Jahren an diese erinnern konnte, dachte ich. Ich dachte auch, dass ihm diese Idee auch gefallen musste, weil er ziemlich fotogen war und auf jedem Bild, das ich bis jetzt gesehen habe, eine gute Figur machte.

 Auch mein Vater wollte wissen, wie es mir geht, worauf ich vom Bett aufstand und ein Bild von meiner Aussicht aus dem Hotelzimmer machte. Die Sonne ging gerade so auf und der Himmel strahlte in einem warmen orange. Unten auf der Straße machten sich viele Menschen auf den Weg zur Arbeit oder zur Schule. 

Da fiel mir ein, die Uhrzeit zu checken und ich merkte, dass ich spät dran war. Ich sprintete ins Bad, wusch mein Gesicht und kämmte meine Haare, die ich heute in einen hohen Pferdeschwanz packte, weil ich keine Zeit mehr hatte, um sie ausgiebig zu waschen. Ich zog eine kurze Sporthose an, dazu ein simples weißes T-Shirt und darüber eine Jacke, die farblich zum Unterteil passte.

Ich ging gestresst raus und traf auf dem Flur niemanden an, weil sich der Großteil schon beim Frühstück befinden musste. Ich beeilte mich und weil der verfluchte Aufzug wieder zu lange auf sich warten ließ, nahm ich einfach die Treppen und sprintete nach unten. So gab auch ich mir am Morgen ein kleines Training und war schon perfekt auf den Tag in der Halle vorbereitet. 

Als ich unten ankam war ich zwar außer Atem, aber ich fühlte mich gut. Ich atmete einmal tief durch und machte mich dann auf den Weg in den Essenssaal, aus dem man schon aus der Ferne mehrere Stimmen hören konnte, die wild durcheinander redeten. Ich schlich mich rein, wurde aber schon freundlich von den Jungs begrüßt und ich grinste nur verlegen.

 Ich nahm mir einen Teller, füllte ihn immer mit meinem Lieblingsessen, und schaute mich dann im Raum um, und konnte gar nicht das Gesicht von Kiyoko ausmachen, aber es saßen auch nur noch wenige Jungs der Karasuno an ihrem Tisch, also wird sie wohl schon mal vorgegangen sein. Deshalb beschloss ich, mich heute mal zu meinen Freunden zu setzten, aber es war nur noch ein freier Platz neben Kyotani frei, der mich lautlos ansah und sich dann wieder seinem Essen widmete. Ich lächelte ihn nur verlegen an und setzte mich dann neben ihn, nahm einen Schluck von meinem Tee und dachte darüber nach, mit ihm über das Wetter zu sprechen. 

Die anderen unterhielten sich über das morgige Spiel, das anstand und ich erblickte nur Oikawa, der mit den Jungs Witze riss. Er schaute immer mal wieder zu mir rüber und lächelte leicht, was ich erwiderte. Ich wurde rot, versuchte aber an was anderes zu denken und es zu verstecken. Mein Sitznachbar aber schien es zu bemerken und hielt mir ohne Vorwarnung die Hand an die Stirn. "Gut. Du hast kein Fieber.", sagte er und aß wortlos weiter.

 Er war oft schroff und impulsiv, schien aber eine gute Seele zu haben und sich um andere zu sorgen. Ich war trotzdem total perplex, fand seine Aktion aber irgendwie niedlich und schmunzelte nur. 

Die Stimmung schien heute sehr gut zu sein, denn jeder war gut gelaunt und es wurde viel gelacht, was mich erfreute. Es war zwar komisch für mich, so zu tun, als würde ich Oikawa nicht kennen oder nicht viel mit ihm zu tun zu haben, und ja, es schmerzte sehr, aber es war besser so, als ihm aus dem Weg zu gehen und meine Gefühle zu unterdrücken. Wir wussten was wir hatten und auch, dass es nicht ewig so weitergehen konnte. Es war einfach ein schlechter Zeitpunkt, an dem wir zusammengefunden hatten. 

Was er wohl wirklich darüber dachte und welche Pläne er für die Zukunft geschmiedet hatte? Wird das mit uns beiden überhaupt halten oder war ich nur eine von vielen? Verdammt, mein Gehirn sollte echt mal die Klappe halten.

Kiss but don't tell | Oikawa x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt