Als du aufwachst ist es bereits Mittag wie du am Sonnenstand leicht erkennen kannst. Hektisch springst du aus dem Bett und eilst in die Küche. Gestern Abend, wohl eher heute Morgen, hast du noch zu viel gearbeitet. Nun ja, ein wenig verschlafen, doch der Ringrat ist erst in zwei Tagen. Du wirst den Schlafmangel gut ausgleichen können, schließlich bist du auch zur Hälfte eine Elbin, die weniger Schlaf braucht als andere Wesen in Mittelerde.
Nach deinem Mahl willst du zu Aragorn gehen, aber deine Füße tragen dich doch wieder in die Bibliothek. Also wendest du dich nicht gegen deine Intuition. Sie hat dich noch nicht betrogen. Es wird wohl der Wille der Valar sein. Die Schrift handelt schließlich auch von ihnen und wer weiß was dir darin noch alles begegnen wird. Das Gedicht hatte dich nämlich schon ziemlich aus der Bahn geworfen. Wieder verbringst du den ganzen noch verbleibenden Tag in der Bibliothek. Das gegen Abend aufkommende Hungergefühl unterdrückst du, da dich die Schrift so fesselt und du nur noch einen kleinen Teil zu übersetzten hast.
Der zieht sich aber zu deinem Leidwesen länger hin, als du anfangs gedacht hattest. Wieder ist es mitten in der Nacht und endlich bist du fertig. Du besiehst dein Werk. Es ist ein doch beträchtlicher Stapel an Pergament geworden. Alles Blätter, die du beschrieben hattest. Morgen würdest du es deinem Onkel mitteilen. So spät würdest du ihn nicht mehr wecken wollen.Jetzt aber überkommt dich dein Hunger und auf dem Weg in die Küche stellst du fest, dass es bereits nach Mitternacht ist. Du holst dir noch ein wenig Essbares und möchtest gerade in dein Zimmer gehen. Obwohl du noch nicht müde bist denkst du, dass es das Beste für dich sei. Plötzlich läufst du gegen jemanden. Gedankenverloren musst du gewesen sein, denn deine Elbensinne haben dich im Stich gelassen. Als du merkst, wer da vor dir steht bist du ein wenig erleichtert. Es ist Gandalf.
Auch ihn hast du schon lange nicht mehrgesehen. Nach einer herzlichen Begrüßung mit Umarmung fragt er dich nach deinem Befinden. „Mir geht es gut. Danke der Nachfrage, Gandalf. Und du? Geht es auch dir gut? Sicherlich bist doch auch du wegen dem einen Ring nach Bruchtal gekommen.“ „Du sagst es. Saurons Ring ist wieder aufgetaucht und rate mal, wo er die letzte Zeit war. Im Auenland, sicher verwahrt. Mir geht es soweit gut, doch habe ich Sorge was nun geschehen wird. Der Ring ist eine mächtige Waffe und wie du weißt können wir sie nicht einsetzten. Wie du vielleicht mitbekommen hast habe ich Frodo Beutlin beauftragt, den Ring hier nach Bruchtal zu bringen. Drei weitere Hobbits haben ihn begleitet: Samweiß Gamdschie, Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk. Ich schickte sie nach Bree um dort auf mich zu warten. Derweil wollte ich zu Saruman gehen und ihm von diesem Fund berichten. Leider hatte er sich schon auf Saurons Seite geschlagen und hielt mich vorerst gefangen. Mir gelang es aber Aragorn zu informieren und dein Bruder hat die vier sicher hierhergeleitet.
Frodo wurde dann auf der Wetterspitze von einem Nazgul verwundet, der Jagd auf sie gemacht hatte. Arwen kam glücklicherweise entgegen, denn Elrond hatte sie geschickt. Wärst du schon früher gekommen, hätte er das dich gerne übernehmen lassen.“ „Und wie geht es dem Hobbit nun“, fielst du Gandalf ins Wort. „Gut, dank Elronds Heilkräften kehrte das Leben in ihn zurück. Ich konnte dann von Saruman fliehen und kam auf schnellstem Wege nach Bruchtal.
Wie ich schon von Elrond gehört habe, warst auch du in den letzten Tagen nicht untätig. Alte, unbekannt Sprachen haben es dir eben schon immer angetan.“ „Ja, du hast recht. Ich fand eine Schrift in der Sprache der Valar und da eben nur die wenigsten dazu in der Lage sind sie zu lesen, aber der Inhalt durchaus für alle anderen interessant ist, wollte ich mich eben nützlich machen.
Ich denke, ich werde mich morgen – wohl eher nachher – mal auf den Weg zu Frodo machen, um mit ihm zu reden.“„Wollen wir uns nicht nach draußen setzen?“ Gandalfs Vorschlag gefällt dir, da es um diese Jahreszeit warm ist und heute Nacht eine wunderschöne Vollmondnacht ist. Außerdem seid ihr dort ungestört und stört auch eurerseits niemanden.
Draußen geht ihr auf eine Bank zu und lasst euch dort nieder. Über die letzten Ereignisse in eurem Leben tauscht ihr euch noch aus. Dann starrst du in den Sternenhimmel. Du musst an Varda denken, die die Sterne erschuf und die die Elben als erstes erblickten. Deshalb fühlen sie sich wohl zu ihnen hingezogen. Auch du spürst dieses Etwas in dir, doch immer wenn du daran denkst überkommt dich noch ein anderes Gefühl. Schließlich ist Varda auch deine Großmutter. Niemals hast du sie bisher gesehen und doch ist sie zu allen Zeiten anwesend und wacht über dich und alle anderen Wesen auf Mittelerde. Gandalf blickt dich an und dein tränenerfüllter Blick in die Sterne lässt ihn verstehen: „Luthien, du brauchst nicht traurig sein, es wird der Tag kommen, da du sie sehe wirst und sie dich in die Arme schließen werden. So wie es dein Vater oft mit dir gemacht hat.“ „Danke, Gandalf“, flüsterst du in der Sprache der Valar und obwohl er ihr nicht mächtig ist versteht er, was du gesagt hat. Das war eine der Gaben deines Vaters und wenn du wolltest konntest du, wie gerade eben, auch andere Leute diese Sprache verstehen lassen.

DU LIEST GERADE
Aragorn in Bruchtal / Seine "Schwester" und die große Liebe
FanficWeil ich ein großer Tolkien-Fan bin, habe ich schon vor längerer Zeit eine FF geschrieben, die ich nun auch hier veröffentliche möchte: Du bist eine Halbelbin. Deine Mutter war eine Elbin, starb jedoch bei deiner Geburt. Deshalb wuchst du bei deinem...