„Haha, ich kann es nicht glauben! Karma in die Fresse!"
Tanjis Ausdrucksweise lässt mal wieder zu wünschen übrig. Ihre braunen Augen glitzern, Tränen bahnen sich ihren Weg über ihre Wangen, während ich ernsthaft Angst habe, sie erstickt gleich. Mein Leben. Der Joke des Jahrhunderts.Wir sitzen auf der Zuschauertribüne unserer Turnhalle und beobachten, wie sich unsere Klassenkameraden beim Sportunterricht abrackern, während wir uns wegen ‚Regelschmerzen' entschuldigt haben.
„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mit ihm Sex hattest." Schniefend fixiert sie meinen besten Freund. „Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie es jetzt weiter gehen soll?"
Auch mein Blick bleibt an dem schwarzhaarigen Volleyball-Spieler hängen. Nachdenklich kratze ich mich an der Nasenspitze.
„Ich weiß es nicht. Es ist irgendwie so kompliziert."
„Was ist daran kompliziert? Ihr wart befreundet und hattet Sex. Jetzt gibt es nur folgende Möglichkeiten. Erstens", Tanji hebt ihren kleinen Finger hoch, „Es war eine einmalige Angelegenheit und ihr tut so, als wäre es nie geschehen. Zweitens", der Ringfinger folgt dem vorangegangenen, „Du nutzt seine sexuellen Vorzüge. Bedeutet: Freundschaft Plus. Oder aber", sie streckt ihren Mittelfinger in die Höhe, „Du hast einen Herzständer, was bedeutet, dass du total auf ihn stehst. Aus diesem Grund musst du Kuroo davon überzeugen, dass du die beste Wahl bist. Er macht mit seiner Freundin Schluss, ihr vögelt euch die Gehirne aus dem Kopf, werdet irgendwann heiraten und macht ganz viele kleine Hanas und Kuroos. So einfach ist das."
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob Tanji Fluch oder Segen ist.
„Also? Deine Entscheidung." Erwartungsvoll grinst sie mich an. Ich lehne mich mit den Unterarmen auf das Geländer vor mir und kaue auf meiner Unterlippe herum. Wenn es so einfach ist, würde ich nicht so lange darüber nachdenken müssen.
„Fakt ist, dass wir fantastischen Sex hatten."
Tanji folgt meinem Beispiel und lehnt sich ebenfalls nach vorne. „Was ist mit Nanabe?"
Das schlechte Gewissen bohrt sich wie ein heißer Nagel in meine Schläfen. „Ich weiß nicht. Ich meine, er wollte es genauso sehr wie ich. Meinst du, er sagt es ihr?"
Tanji zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Denkst du denn, er bleibt weiterhin mit ihr zusammen?"
„Keine Ahnung."
Diese ganzen Fragen nerven mich. Alles war so viel einfacher, bevor wir miteinander geschlafen haben.
Mir wird klar, dass kein Weg daran vorbeiführt und ich mit Tetsurou selbst sprechen muss. Aber wäre es dazu nicht hilfreicher, mir selbst schon mal über meine Gefühle im Klaren zu sein? Wie sollte ich das anstellen?
„Themenwechsel. Was ist mit dir und Kozume? Wie kam es eigentlich dazu, dass du bei ihm geschlafen hast?"
Sofort beginnt Tanji zu strahlen. „Nachdem Kuroo und du verschwunden wart, haben wir Playstation gezockt. Ich hab' ihn in Tekken platt gemacht."
Sofort muss ich grinsen. „Er hat dich gewinnen lassen."
„Quatsch, unterschätz mich mal nicht, ich hab' ihn zerlegt sage ich dir."
„Ok, wie du meinst."
„Auf jeden Fall waren wir da auch schon ein bisschen angetrunken und haben uns so geknufft und so. Irgendwann hat er gefragt, ob ich mit zu ihm kommen will."
„Und du hast natürlich Ja gesagt."
Tanji lacht. „Falsch. Ich hab' Nein gesagt."
Verwundert kräusle ich meine Stirn. „Wieso das?"
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Kuroomanie (Kuroo x OC) | Haikyuu Fanfiction | Abgeschlossen
FanfictionTetsurou zieht mich an sich. „Du weißt, dass wir darüber reden müssen oder?" Muss er ausgerechnet jetzt auf Erwachsen machen? „Ja, aber nicht jetzt. Bitte nicht jetzt." „Ok." Schauer jagen meinen Rücken hinab. Er ist mir so nah. Seine Körperwärme ge...