A whole New world

4

Der Himmel grollte und innerhalb weniger Sekunden waren wir pitschnass.
"Es ist eine Falle.", mutmaßte Aria. "Zain ist Soldat unseres Königs und dieser ist fürchterlich zerstritten mit seinem Bruder Ian."
Immerhin hatte er nicht gelogen, als er sagte, dass er uns außer Land brachte.
"Lasst uns abwarten! Ein Königshaus wäre tatsächlich der beste Unterschlupf für uns.", versuchte ich meine Schwester aufzumuntern.
"Aber nicht das Königshaus von Ian.", zischte sie verächtlich.
Eine kleine Tür wurde geöffnet und eine stämmige Frau Mitte vierzig winkte uns zu sich.
"Ich hasse dieses Wetter.", stöhnte Aria und rannte über den Hof zu der Frau.
Ich sah noch einmal über meine Schulter hinweg. Das Tor hinter uns und damit der einzige Fluchtweg war geschlossen und flankiert von einigen Soldaten. Fröstelnd rannte ich Aria hinterher ohne auch nur an unsere Koffer und Taschen zu denken.
Die Frau zog uns in eine Küche. Sie hatte eine Schürze umgebunden und war deutlich älter als die meisten Frauen, die hier arbeiten. Es duftete verführerisch, worauf sich mein Magen bemerkbar machte.
Zögerlich führte sie uns durch die Küche, vorbei an den Angestellten, die uns neugierig beobachten. Aria und ich tauschten des Öfteren kurze Blicke miteinander aus, bis wir in einen riesigen Raum gelangten, in dem die Frau abrupt stehen blieb.
Ich sah nach oben, denn an der Decke befand sich eine riesige Wandmalerei.
"Majestät.", die Frau verneigte sich tief.
Sofort fiel mein Blick wieder nach vorne. Ein Mann mit Krone saß auf einem Thron aus rotem Samt und las ein Buch.
"Majestät?", wiederholte die Dame.
Er sah hoch und ich würde diese Augen überall erkennen. Strahlend blau, so blau, dass ich sie selbst von der Entfernung erkennen konnte.
"Die Schwestern von Zain Morris. Aria und Faye."
Ian schickte sie mit einer Handbewegung nach draußen. Langsam stand er auf.
Aria knickste und verneigte sich tief. Sie stieß mir in die Seite, weil ich nicht das Selbe tat. Ich verneigte mich leicht und senkte den Blick, während Ian die Treppe hinunter lief.
Ich beobachtete ihn forsch und wusste nicht, ob er mich tatsächlich nicht erkannte oder ob er nur so tat.
Es traf mich wie ein Blitz. Der König von Amaraka war der der Vater meines ungeborenen Kindes...