Kapitel 1.2

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Kapitel 1.2

Jeder von den Drachen hatte dazu beigetragen, einen beschützenden Ring aus Gebirgen zu formen, damit alles, was innerhalb dieser Berge lebte, in Sicherheit war. Damals hatte es noch keine großen Gefahren gegeben, doch die Drachen hatten vorgesorgt, damit ihre Kinder geschützt waren.

Die einzelnen Gebiete innerhalb des Gebirges unterlagen den verschiedenen Drachenarten, die darüber wachsam hüteten. Bisher hatte sie das mit den Gebieten nur oberflächlich gewusst, doch in dem Schattenspiel wurde tiefer darauf eingegangen.

Nach und nach hatten die Drachen Flüsse und Seen geformt, in denen sich Mikroorganismen gesammelt und langsam entwickelt hatten. Damit war die Flora und Fauna entstanden.

Das hatte die Drachen dazu bewegt, von ihren alten Territorien Tiere zu holen, die hier leben konnten. Diese hatten sich auch weiter vermehrt, sodass für genügend Nahrung gesorgt war.

Als sich die Gene jedoch weiter entwickelten, resultierten am Ende mehr und mehr neue Arten.

Mittlerweile waren die alten Gebiete nicht mehr, doch von außerhalb kamen dennoch Gefahren. Es gab immer Probleme. Ob von Drachen, die dort lebten oder von anderen Wesen. Die Welt außerhalb Avalons war groß, aber gefährlich. Etwas, was Stella neugierig machte.

Sie verstand von der Aufführung, dass es doch Gebiete hinter Avalons Grenzen gab. Dort, wo sich andere Drachen, die eine Verbannung überlebt hatten, angesiedelt haben konnten. Nur schien das die jüngere Generation eher für sich zu behalten oder es gar nicht zu wissen.

Die Insel waren auch so weit weg, dass nur sehr ausdauernde Drachen dorthin gelangen konnten. Man musste sehr schnell sein oder mehrere Tage am Stück fliegen können, um diese zu erreichen. Ob Draakon dorthin gelangen konnte? Oder war er vielleicht nicht in der Lage und hatte Stella deshalb nicht hinbringen wollen?

Möglich war alles und sie nahm sich vor, ihn später danach zu fragen. Lieber wollte sie dem weiteren Verlauf von Avalon lauschen, in dem die Menschen sich langsam bildeten und sich vermehrten.

Es war schön vorgetragen und schickte sie zurück in eine Welt voller Drachen, die über die Menschen wachten.

Draakon streichelte die ganze Zeit ihren Rücken, während er neben ihr saß und ebenfalls lauschte. Er hatte die Aufführung schon mehrmals gesehen, denn seine Leuten hatten sehr hart dafür geprobt. Es war für sie eine sehr große Ehre.

Als die Vorführung zu Ende war, brandete lauter Applaus auf. Vor allem von Stella. Sie war gerührt und hatte sogar Tränen in den Augen. Aber sie war glücklich und dankbar. Deshalb stand sie auch auf und dankte den Menschen, welche die Vorstellung geliefert hatten.

Sie alle gehörten zum Schloss und kannten sich vermutlich besser mit der Geschichte aus, als die Drachen selbst. Diese wirkten teilweise sogar überrascht.

Was kein Wunder war, wenn man bedachte, dass einige Drachen noch sehr jung waren. Von wem und wie sie unterrichtet wurden, wusste die Königin nicht.

Leicht lehnte Stella sich an Draakon und dankte ihm ebenfalls. Schließlich hatte er es zugelassen, dass so etwas aufgeführt wurde.

Nun kamen sie zum zweiten Teil der Speisen. Es war so eingerichtet worden, dass es immer wieder etwas gab und dann eine Pause. So hatten alle Zeit, sich zu unterhalten.

Draakon und sie teilten sich die meisten Speisen. Der König war sehr darauf bedacht zuerst zu probieren, um herauszufinden, ob es vergiftet war. Er steckte das besser weg als sie.

Normalerweise übernahm der Pflanzendrachen Honrur diese Aufgabe, doch dieser passte auf die halb gewandelten Frauen auf.

Zwar war Stella nicht damit einverstanden, dass ihr Gemahl diese Aufgabe übernahm, aber sie hatte zugestimmt, solange er nur kleine Mengen kostete.

Dragons of Avalon - Drachenknochen (Band 4) [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt