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Kapitel. 7

Die Sky

Nach einiger Zeit schlenderte das Liebespaar den Strand entlang. Jack erzählte von Seeräubern die Boote ausraubten, und brachte damit Scarlett zum lachen. "Du bist echt ein Witzbold!" sagte sie und kicherte. Jack viel in ihr lachen mit ein. Jack stieß Scarlett sanft in die Seite. Und schon fingen sie schon wieder an zu lachen. Es war alles wie am Anfang. Jack und Scarlett liefen den Strand entlang. Der weiche Sand strich warm über ihre nackten Füße. Sie waren beide sehr Glücklich. Und für einen kurzen Moment vergaß Scarlett die Sehnsucht nach ihrem Vater. Aber sie sah ihn ja in drei Jahren wieder. Sie genoss diese Zeit immer wenn Jack in ihrer Nähe war. Bei ihm fühlte sie sich sicher. Als würde er sie vor dem Bösen der Welt beschützen. Jack griff nach Scarletts Hand, und sie lehnte sich an ihn. Sie schauten hinaus auf das in der untergehenden Sonne glitzernde Wasser. Das warme Wasser strich ihr über den Fuss. Hand in Hand gingen sie knietief hinein. Jack streichelte Scarletts Wange. Dann küsste er sie. Als sich ihre Lippen berührten stieg wärme in Scarlett hoch. Sie genoss den Moment in vollen Zügen. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander. Scarlett liess sich ins Wasser gleiten. Jack folgte ihr. Seit Jack, Scarlett beigebracht hatte wie man schwimmt, konnte sie es wie eine geschmeidige Katze. Schweigend schwammen sie hintereinander her. Das warme Wasser tat Jack gut. Sie mussten für heute Nacht noch irgendwo Unterschlupf finden. Da hatte er eine Idee: "Wie wäre es wenn wir heute am Strand schlafen?" "Das ist die Perfekte Idee!" antwortete Scarlett darauf, und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Der Strand lag mittlerweile etwa einen Kilometer von ihnen entfernt. Scarlett war schlapp und müde. Sie musste sich zusammennehmen. Dann schwammen sie los. Jack paddelte mit seinen schlaffen Armen so gut es ging voran. Dann schrie Scarlett auf. Hinter ihnen war ein Hai. Er war etwa 2 Meter lang, und hatte grau blaue Haut die glänzte. Scarlett starrte ihn an, und Jack holte Pfeil und Bogen heraus. Er war nass, und trotzdem schaffte es Jack in den Händen zu halten. Er zielte und schoss. Dann wurde es dunkel vor Scarletts Augen. Sie blinzelte, trotz der Dunkelheit sah sie Jack vor sich. "Geht es dir gut? Du warst Ohnmächtig!" "Ja" flüsterte Scarlett als Antwort. Sie hatte immer noch ein Schwindelgefühl in sich. "Da war ein Hai!" sprudelte es aus ihr heraus.Jack fing an zu erzählen. Von dem Hai, der Ohnmacht, und sogar wie er sie zum Strand getragen hatte. Scarlett stützte sich mühsam auf. Sie nahm Jacks Hand. Sie atmete tief durch. Dann legte sie sich in den Sand, und kurz darauf schliefen sie ein. Jack stand am nächsten Morgen schon früh auf. Es war 4 Uhr, aber er wollte Scarlett nicht wecken. Schläfrig setzte er sich auf, und schaute zum Horizont. Türkisblau strahlte das Wasser in der Dunkelheit. Es war als würde es tausend Geheimnisse bewahren. Er dachte an seine Kindheit. Damals segelte er mit seinen Eltern über die Meere. Jack hatte Scarlett noch nie richtig etwas von seiner Kindheit erzählt. Er wollte sich nicht an sie erinnern. Sehnsüchtig starrte er aufs Meer. Jack beschloss Scarlett vorzuschlagen, mit dem Boot weiter zu segeln. Insgeheim hoffte er, sie würde ja sagen. Jack vergass wie spät es eigentlich schon war, und schaute erst auf als Scarlett sich neben ihn setzte und fragte: "Über was grübelst du gerade nach?" Jack holte tief Luft, und antwortete: "Vielleicht hast du noch nie darüber nachgedacht, aber damals als meine Eltern noch lebten bin ich mit ihnen über die Meere gesegelt. Und jetzt, hier an diesem Strand kommen all diese Erinnerungen in mir hoch. Weisst du, ich will mich eigentlich nicht an sie erinnern. Aber jetzt plötzlich habe ich so Sehnsucht nach diesem Fahrtwind, und der Meeresluft. Ich will dich fragen, ob wir vielleicht mit einem Schiff weiterreisen wollen." Jack schluckte. Würde Scarlett ja sagen? Er schob die komischen Gedanken weg. Klar würde sie zustimmen. "Klar! Was denkst denn du? Wir können hoffentlich noch heute ablegen!" Jack atmete tief aus. Er strahlte sie glücklich an. Scarlett hatte sofort einen Plan. Sie würden sich ein Boot kaufen, gerade um die Ecke gab es nämlich ein Laden, und da konnte man ein perfekt großes Boot für nur 100 Euro kaufen. Am Mittag saßen sie zufrieden auf der Reling des kleinen Bootes. Es war dunkelgrün und hatte einen hölzernen Mast. Die Kajüte war zwar klein, aber genau richtig für sie. Nach einer Weile stand Jack auf. "Wir müssen noch einkaufen gehen. Ich habe zum Glück von deinem Vater Geld bekommen." Scarlett zog eine Augenbraue hoch. Aber dann nickte sie. Der Supermarkt war voll und heiß. Scarlett schwitzte unter ihrem T-Shirt. Sie dachten an alles. Vom Gemüse bis zum Klopapier. Keuchend und beladen mit prall gefüllten schweren Säcken schleppten sie sich zum Boot, das schaukelnd auf dem Wasser schwamm. Jack hatte an die Seite "Sky" mit goldener Schrift hin gepinselt. Scarlett mochte Jacks geschwungene Schrift. Ab jetzt war das ihr Boot. Die "Sky", der Name gefiel Scarlett. Ächzend stellte sie die Säcke ab. Und lief unter Deck. Jack war gerade daran, Bilder an die Wände zu hängen, Decken auf den Betten auszubreiten, und eine Schaukel im Salon zu befestigen. Scarlett öffnete den Kühlschrank und packte die Taschen aus. Brot, Marmelade, Honig, Nudeln, Tomatensauce, Butter, Wasser, und so weiter. Scarlett hob die Augenbrauen, als sie auch noch 5 Tafeln Schokolade hinaus zog. Der Kühlschrank war voll bepackt. Sie lief zurück in den Salon. Jack war inzwischen fertig mit der Schaukel, und sah sie fragend an. "Wie findest du die Schaukel? Und du musst mir helfen die Wand zu bemalen. So weiss finde ich sie furchtbar hässlich." Scarlett nickte, und nahm sich Farbe und Pinsel. In schöner Schrift schrieb sie: "Bei vielen Menschen lächelt mein Gesicht. Bei dir lächelt mein Herz." Sorgsam verzierte sie das Bild noch. Zufrieden sah sie ihr Kunstwerk an. Jack kam herein und wisperte: "D...das ist wunderschön." Er lächelte das Werk an, als wäre es das schönste was er je gesehen hatte. Er ging zu Scarlett hinüber, und gab ihr einen Kuss. Scarlett schoss das Blut ins Gesicht. Und doch lächelte sie. Diesen Moment würde sie nie vergessen. Mittlerweile war die Dunkelheit hereingebrochen. Morgen würden sie endlich Kurs aufs Meer setzen. Kurz darauf ließ sich Scarlett auf ihr Bett plumpsen. Jack legte sich neben sie. Sie spürte seine wärme an ihrer Seite. Mit einem wohligen Gefühl schief sie ein. Scarlett sprang von Liane zu Liane. Sie fühlte sich wie ein Affe im Dschungel. Jack lachte neben ihr, als ihm ein Tiger über das Gesicht schleckte. Scarlett kicherte als er es auch bei ihr tat. Zusammen befreiten sie einen gefangenen Affen, und halfen einem Nilpferd auf die Beine. Da ertönte ein lautes klingeln. Oh mann! Dass alles war nur ein Traum! Verschlafen stützte sie sich auf. Neben ihr lag Jack und fragte: "Gut geschlafen?" Scarlett nickte. Sie stand auf, und deckte den Tisch. Niemand von den beiden waren schon ganz wach. Jack stellte sich 10 Minuten später unter die kalte Dusche. Das Wasser lief ihm den Rücken hinunter. Er drehte den Hahn zu, und nahm sich ein Badetuch. Tief atmete er Scarletts Duft ein. Er rubbelte sich die Haare trocken. Jetzt war er endlich hellwach. Er zog sich noch schnell ein trockenes T-Shirt und eine Hose über, und lief aufs Deck. "Wir sollten ablegen, bevor die Sonne aufgeht." sagte er in Seemanns Stimme. Scarlett grinste, und doch erwiderte sie nicht. Sie machte feierlich die Leine los. Der Wind stand gut, und sie kamen schnell voran. " WIr nehmen Kurs auf den Ozean!" rief Scarlett und hob die Faust. " Ja" sagte Jack. "Wo sind wir?" fragte er. Scarlett schaute auf der riesigen Landkarte. " Mitten im Ozean" Sagte sie mit lauter stimme. Doch dann sagte sie als sie nochmal ganz genau schaute: "Ah nein, doch nicht. Wir sind im Ozean links." Sie verstand gerade selbst nicht ganz was sie damit sagen wollte. "Was meinst du damit?" fragte Jack etwas irritiert. Scarlett lachte. "Irgendwie verstehe ich diese Karte nicht! Warte jetzt habe ich es! Wir wollen doch nach Volteranien. Ah, wir sind auf dem richtigen Weg! Es geht nur noch zwei Tage, dann sind wir dort! Beide freuten sich riesig wenn sie endlich da sind. Jack hatte ihr versichert, dass das Leben auf See toll war. Und tatsächlich, diese Seeluft tat ihr einfach gut. Es wehte ein kühles Lüftchen, dass ihr Haar verstrubbeln ließ. Sie legte sich auf dem Boden, und streckte ihre Hand in das kalte Wasser. Sie strahlte Jack dankbar an. Ihre ganze Angst, unterzugehen war verflogen. Und nur wegen einem Jungen, in den sie Hals über Kopf verknallt war. Jack legte sich neben sie, und ließ seine Hand ebenso ins Wasser gleiten. Seine Gesichtszüge wurden schlagartig weich. Was Wasser alles bewirken konnte! Jack nahm Scarlett sacht in seine Arme. Für einen Moment gab es nur Sie und Er auf dieser Welt. 

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