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Kapitel. 9

Tulumanien

Später sass Jack in der Azurblauen Hängematte, und las Herr der Ringe. Gebannt starrte er auf das Buch. Gandalf durfte nicht sterben. Sein Leib zitterte, als wäre Jack live dabei. Scarlett kam herein und fragte mit zärtlichem Unterton: "Na was liest du?" Und strich ihm über die Wange. Sie überflog sie die Seite. "Herr der Ringe ist mein absolutes Lieblingsbuch." sagte sie und lächelte. Sie setzte sich neben Jack und las mit ihm weiter. Die Geschichte lud sie zu einem bezaubernden Abenteuer ein, dass sie nie vergessen würden. Das Buch schien sie wie mitzuziehen, und ihnen die Welt der Hobbits zeigen zu wollen. Wie fröhlich die Hobbits nur lebten. Die farbigen Feste, die kleinen Höhlen, und die schmalen Wege. So würde sie auch gerne leben. So unbeschwert diese Welt auch war, sie würde hier bleiben wollen. Auf der Sky. So langsam vergaßen sie die Zeit, und als sich Scarlett auf stützte war es schon dunkel. Das einzige war die kleine Öllampe die noch brannte. Jack schlief inzwischen tief und fest auf der Couch. Scarlett schlich sich in ihr Zimmerchen, und legte sich ebenfalls aufs Ohr. Am nächsten Morgen blinzelte Scarlett im hellen Sonnenlicht. Mühsam raffte sie sich auf, und stülpte sich ein frisches T-Shirt und eine Hose über. Dann kämmte sie sich das kurze Braun gewellte Haar, und flechtete einen Zopf, der ihr besonders gut stand. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Wenig später stand sie startbereit auf dem Deck. Sie ließ ihre nackten Füße ins Wasser gleiten, und genoss den Moment. Ein sanfter Wind, ließ ihre Haare im Wind flattern. Dass Wasser glitzerte, und sie fühlte sich frei. Unglaublich dass sie vor kurzer Zeit noch in einem Schloss lebte. In einem Gefängnis, in dem man nichts von der Außenwelt zusehen bekam. Scarlett wurde schlecht, wenn sie an ihr altes Zuhause dachte. Plötzlich hatte sie eine echt tolle Idee. Sie zog ich Badekleid blitzschnell an, und sprang mit Kopfsprung ins Wasser. Es war kühl, und machte Scarlett einen klaren Kopf. Und es tat gut. Sie sah wie etwas neben ihr ins Wasser sprang. Jack, der tapfere Krieger. Grinsend tauchte er auf, und schüttelte sich. Wassertropfen flogen durch die Luft, und prasselten auf Scarlett nieder. Sie lachte, und freute sich, dass er auch gekommen war. Scarlett presste die Lippen zusammen, und wollte schon Rache nehmen, als Jack seine auf ihre Lippen drückte. Sofort war Scarlett nicht mehr böse auf ihn. Sie vergaß alles um sie herum, und verschwand in Jack und Scarletts Welt. Als sich die beiden lösten, sagte sie zu ihm: "Du bist einfach unmöglich Jack!" und bespritzte ihn doch noch mit dem Salzwasser. Pitschnass kletterte Jack die Außenleiter hinauf, wie ein nasser Pudel schüttelte er sich, und nahm ein Handtuch von der Bank. Scarlett tat es ihm nach. Zitternd lehnte sie sich an Jack. Ein leises Lüftchen fing an zu wehen. Jack lief mit Scarlett an der Seite zum Steuer, und hisste die Segel. Kurz darauf kam ihr Schiff in bewegung. Endlich fuhr das Schiff wieder! Jack und Scarlett sassen an der Spitze der Sky, und sahen an den Wolkenlosen Himmel. Scarlett fühlte sich sorgenlos, befreit von allen scheußlichen Gedanken. Jack schmiegte sich an Scarletts Seite, und genoss den Moment. Seufzend schloss er die Augen. Es war Abend geworden, und sie waren schon viel näher an Mexiko als zuvor. Morgen Mittag würden sie in Mexiko ankommen. Scarlett hatte ein ungutes Bauchgefühl bei dem Thema Mexiko. Irgendetwas sagte ihr, dass diese Reise nicht gut werden würde. Schnell schob sie die unwirschen Gedanken weg. Müde schlenderte sie zu Jack, der gerade in einem Buch las. "Ich geh jetzt ins Bett, und du solltest das auch." sagte sie und hauchte ihm einen Kuss zu. Kurz darauf ließ sie sich müde ins Bett fallen und schlief ein. Am nächsten Morgen tappte sie schläfrig in den Salon. Müde rieb sie sich die Augen, und streckte sich. In diesem Moment kam Jack herbei geschlendert. Er hatte sich schon ein T-Shirt und eine Hose angezogen. Hand in Hand liefen wir aufs Deck. Eine warme Brise erfasste die beiden, und trieb sie ans Steuer. Plötzlich hellte sich Scarletts Miene auf, und sie rief: "Land in Sicht!" Und tatsächlich sah man am Horizont Mexiko. Erstrahlt von der Sonne, und so prächtig wie noch nie. Scarlett rannte unters Deck und holte die Karte. "Hier müssen wir ankern." sagte sie und zeigte auf eine kleine Bucht in der nähe von Tulumanien. Nach zwei Stunden ließ Scarlett den Anker runter, und das Schiff hielt an. Die Bucht war wunderschön, und das Wasser glitzerte in allen Farben. Scarlett lächelte, und erinnerte sich an ihren Vater. Nur noch drei Jahre, dann würde sie ihn wieder sehen. "Gehen wir?" fragte Jack, und Scarlett nickte. Zusammen kletterte sie eine Steinwand hinauf. Danach ging es gerade weiter. Sie mussten irgendwo einen Taxi finden, und nach Tulumanien zu gelangen. Schnaufend und keuchend, liefen sie in Richtung einer kleinen Stadt. Der Schweiss lief ihnen über das Gesicht, und Scarlett dachte schon sie würde sterben, als ein alter Jeep an ihnen vorbeifuhr. Jack wedelte mit seinen Händen in der Luft. Der Jeep hielt an, und sie rannten auf dass Auto zu. "Hola, ¿podemos entrar? Queremos ir a Tulumanien." fragte Jack den Mann. Das bedeutet so viel wie: "Hallo, könnten wir einsteigen, wir wollen nach Tulumanien." Der Mann nickte höflich, und wir klettern auf den Anhänger. Zufrieden machte Scarlett es sich zwischen den Mehlsäcken bequem. Jack war in ein Gespräch mit dem Fahrer vertieft. Zum Glück konnte er Spanisch. Sonst säßen sie ziemlich in der Patsche. Glücklich schlief Scarlett ein. Als sie aufwachte, war es Abend und sie waren in Tulumanien angekommen. Scarlett konnte einen Freudenschrei nicht unterdrücken. Endlich waren sie da! "Destino final!" Dankend stiegen Jack und Scarlett aus dem Jeep. Jack sah viele bunte Häuser und Läden. Er fühlte sich hier gleich Zuhause. Er nahm Scarlett an der Hand, und zog sie durch die engen Gassen. Wild vor Freude, rannten sie umher, und erkundeten den Ort. Nach einigen Stunden ließen sie sich an einem schönen Strand nieder. Jack holte ein Zelt hervor, und kurz danach lagen sie schlafend in dem kleinen Zelt, dass sie auftreiben konnten. Morgen würden sie besprechen wie es weitergehen würde. Denn sie hatten noch keinen Plan wo suchen. Aber auf der Karte musste es noch irgendeinen Hinweis geben. Denn Scarlett wusste immer noch nicht, was diese riesigen strahlen der Sonne bedeutet. Warte, plötzlich ging ihr ein Licht auf. Scarlett rappelte sich auf, und weckte Jack. "Jack, Jack! Ich weiss wo der Schatz liegt! Die zwölf Strahlen stehen für die Uhr! Wir müssen zum Kirchturm, und zwar in genau einer halben Stunde!" Jack rappelte sich hoch, und zusammen rannten sie durch die Dunkelheit. Keuchend standen sie vor dem Kirchturm. Sie hatten nur noch fünf minuten, dann würde die Sonne aufgehen. Scarlett hatte alles genau berechnet. Wenn die Sonne aufgeht, wird sie auf dass Stundenblatt zeigen. Das wird sich reflektieren, und so den Ort erleuchten. Gebannt starrten die beiden das große Ziffernblatt an. Scarlett griff nach Jack, und klammerte sich an ihn. Dann kam der Moment. Die Sonne kam hinter dem Hügel empor, und ließ die Uhr in vollem glanz erstrahlen. Geblendet vom Licht musste Jack ein paar mal blinzeln. Dann erkannte er, wo das Licht hin reflektiert wurde. Ein Felsvorsprung in weiter ferne war es, der beleuchtet wurde. Ein Fluch lag auf dieser Höhle. Es gab eine Sage, dass jeder der diese Höhle betritt, einen qualvollen Tod erleiden müsste. Scarlett war unsicher was sie von dieser Legende halten sollte. Trotzdem schnappte sie nach Luft, und rief: "Dort ist der Schatz! Alles deutet darauf hin!" Scarlett rannte los, und Jack konnte nur schlecht mithalten. Sie war unglaublich schnell. sie schaute nach hinten und lächelte. Sie sah den weit hinter ihr keuchend und schnaubenden Jack, wie er zu ihr rannte. Sie musste grinsen. Scarlett war schon immer die beste im rennen. Sie rannte den Hügel hinauf der vor ihr stand. So gegen Abend, mussten sie rasten. Jack war total erschöpft. Dass viele Gerenne machte ihn müde. Scarlett packte das Picknick aus und Jack schlug ordentlich zu. Scarlett ging langsam an mit dem essen. Sie hatten nämlich nicht viel dabei. Müde schliefen die beiden ein. Scarletts träume waren diese Nacht schrecklich. Sie träumte von riesigen Wassermonstern, zu wenig essen, und Jacks qualvollem Tod. Nein, diese Mission durfte einfach nicht so enden. Scarlett biss sich auf die Zähne, und verscheuchte die unwirschen Gedanken los zu werden. Sie würden es schaffen, egal was dort auf sie wartete. 

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