Unsere Countryhumans Lore: Arc1 (PreuÖstRuss.K)

Der unbekannte Fremde

Den Song habe ich beim schreiben gehört: https://www.youtube.com/watch?v=VqbLKk7gzIc

Mit pochendem Herzen rennt Österreich durch den düsteren Wald und spürt wie ihm das Geäst der Bäume und Sträucher die rote Seidenhose und die weißen Ärmel der Armee-Anzugjacke ruinieren. Doch es ist ihm egal, er will nur weg, weg von diesem Ort, weg von diesen Irren, einfach weg. Plötzlich hört er Schüsse und das laute aufschlagen von Hufen im harten Waldboden. 

Panisch springt er in ein Gebüsch und versucht so leise wie möglich zu sein, während sich seine Verfolger gefährlich nähern. „Ich sag doch hier ist er nicht.", sagt der Zare mit seiner melodisch tiefen Stimme. „Ich rieche ihn. Vertrau mir, er ist hier irgendwo.", sagt der Deutsche mit Irrsinn in der Stimme. 

Als er schon die Hoffnung aufgibt, überhaupt lebend hier wieder raus zu kommen, hört er eine tiefe und raue Stimme die sich dem Jagdtrupp nähert. „Ihr wisst schon dass das mein Territorium ist. Ihr habt hier nichts verloren! Ihr könnt froh sein das ich so tolerant bin." "Bruderherz, was eine erfreuliche Überraschung. Kommst du auch mal aus deinem Loch gekrochen?" „Hallo Preußen, bissig wie immer nicht war?", langsam wandert der Blick des Fremden nach unten zum Gebüsch. Strahlendgelbe Augen treffen auf warme Braune und Österreich spürt wie sein Herzschlag ruhiger wird. 

„Deutsches-Reich ich bitte dich, ein bisschen Humor hat noch nie jemanden geschadet.", sagt Preußen lachend und verfolgt den Blick seines Bruders argwöhnisch. „Das nicht, aber Grenzüberschreitungen schon. Bitte verschwinde nun und nimm deine werte Begleitung gleich mit." Murrend zieht der Deutsche seinen dunkelblauen Mantel dichter an sich und schaut zu Russisches-Kaiserreich, welcher ihm mit einem nicken zeigt, dass sie erst einmal gehen können. „Nagut, wir kommen deiner Bitte mit vergnügen nach, Bruderherz.", sagt er und zieht die Zügel seines Hengstes rum, der wiehernd seiner Geste folgt und kehrt macht. 

Als er merkt das sie außer Sichtweite sind, richtet er seine Aufmerksamkeit wieder dem Mann im Gebüsch zu. „Sie sind weg, du kannst raus kommen." Schnell rappelt sich Österreich auf und klopft den Staub von seiner rot und weiß gestreiften Scherpe die die Doppelreihen an Gold schimmernden Knöpfen und prunkvollen Abzeichen auf seiner weißen Armee-Anzugjacke verbirgt hat. 

„Du bist Österreich oder?", fragt Deutsches-Reich und beobachtet jede Bewegung die der kleinere Mann vor ihm tut. „Ja ich..ich danke ihnen wirklich von Herzen das sie mir das Leben gerettet haben. Ich werde auch sofort verschwinden, wenn das Ihr Wunsch ist." „Sie sehen erschöpft aus. Wie wäre es wenn sie eine Nacht bei mir unter kommen?" Deutsches-Reich lächelt sein Gegenüber freundlich an und reicht ihm seine, mit Ätznarben übersähte Hand hin. Zögernd nimmt Österreich die Hand des Deutschen, die sich trotz der Narben weich anfühlt, an. 

Während Deutsches-Reich ihn aus dem Wald führt hat Österreich Zeit sich den Mann vor ihm genauer anzusehen. Der Anzug der Großteils durch sein schwarzen Mantel verdeckt wird ist ebenfalls schwarz. was hervorsticht ist das weiße Hemd, unter dessen Kragen ein silbernes eisernes Verdienstkreuz prangt und die dunkelgrüne Gasmaske die unter dem Mantel hervorlugt. Als er nach oben sieht bemerkt er in den dichten schulterlangen schwarzen Haaren vereinzelnd graue Strähnen. „So alt sehen Sie gar nicht aus." „Wie bitte?", fragt Deutsches-Reich schmunzelnd. „Oh, hab ich das etwa laut gesagt?, fragt Österreich voller entsetzen. „Ich bin 30. Also nein, so alt bin ich nun auch wieder nicht." 

Nachdem sie eine weile schweigend nebeneinander her gegangen sind, treffen sie auf eine alte Jagdhütte die trotz ihrem augenscheinlich älteren Zustand sehr edel wirkt mit dem dunkelroten Holz. „Ich hoffe doch es verletzt nicht dein Ehrgefühl in einer alten Hütte zu nächtigen." „Ach ich werde es schon überstehen.", sagt der kleinere schmunzelnd und schiebt den Holzriegel beiseite um die Tür zu öffnen. 

Das Innere der Jagdhütte wirkte doch sehr viel moderner, musste Österreich feststellen. Ein aus Stein gebauter Kamin erfüllte den Raum mit Licht und Wärme und ein Tisch mit roter Couch und Sessel erfüllten den Raum mit einer gemütlichen Atmosphäre, wären nicht die zahlreichen ausgestopften Tiertrophähen an den Wänden und auf den Schränken. 

„Keine falsche Scheu. Die beißen schon lange nicht mehr.", sagt Deutsches-Reich und gibt seinen Begleiter einen Schubs damit dieser endlich eintritt und er die Tür mit einem ruck schließen kann. „Also setz dich doch. Ich mach dir einen Tee und dann erzählst du mir mal was du mit meinem Bruder und seiner besseren Hälfte zu tun hast, ok?" Nickend setzt sich Österreich in den weichen Sessel und spürt sofort wie die Müdigkeit an seinen Kräften zerrt. 

Als der Deutsche zurück in den Raum kommt war Österreich bereits ins Reich der Träume gelangt. Schmunzelnd stellt er die Teetasse auf den Tisch und deckt ihn mit einer Wolldecke zu, bevor auch er sich für seinen erholsamen Schlaf fertig macht