Kapitel 21

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Natasha sah in die Gesichter ihrer Freunde, bei denen deutlich zu erkennen war, dass sie alle ziemlich schockiert, aber auch verwirrt waren. Clint war der Erste gewesen, der seine Stimme wieder gefunden hatte, aber auch so gleich  wieder verstummt war und ihm die Überforderung deutlich im Gesicht stand. Sie konnte an seinem Blick erkennen, dass er erfreut war seine beste Freundin zu sehen, dennoch auch verwirrt, denn sie war doch eigentlich Tod? „Hey, Fellas." meinte Natasha mit einem leichten Grinsen und ging weiter in den Raum, wobei sie den Blick aller Anwesenden auf sich spürte, abgesehen von einer Person.... „Den Tod ausgetrickst? Das ist sogar für dich eine Meisterleistung, Romanoff." kam es von Bucky. Es tat Natasha weh zu wissen, dass ihre Freunde und Familie wirklich hatten glauben müssen, dass sie Tod gewesen sei, aber es war die einzige Möglichkeit, um diese zu schützen und mehr über ihre Vermutungen herauszufinden. „Ich war wirklich Tod.""Aber wie kannst du dann jetzt vor uns stehen?" fragte Tony und kam auf Natasha zu. „Bist du ein Roboter? Ein Klon oder doch ein Vampir?""Jetzt mach dich nicht lächerlich, Tony." sagte Clint und sah von ihm zu seiner besten Freundin, bevor er diese umarmte. Natasha schloss die Arme um Clint und genoss diese Umarmung. Nicht nur das Gefühl von Freude war da, sondern auch Geborgenheit, dass was auch immer passieren sollte, er für sie da war. „Ich bin froh, dass du lebst." Flüsterte Clint leise. „Hast du mich so vermisst?" witzelte sie. „Ich bin auch froh wieder zu Leben.""Wussten sie davon?" fragte Maria ihren Chef und sah ihn ernst an, Fury gab ihr ein wissenden Blick. „Bevor ich meine beste Agentin aber wieder unter den Lebenden schicke, müssten wir ein paar Dinge klären." erklärte dieser. „Würdet ihr uns vielleicht jetzt mal aufklären?" meinte Pietro und blickte zwischen den anderen her. Vielleicht wussten sie etwas über Wanda, auch wenn seine Hoffnung dafür sehr gering war. Die Rothaarige löste sich von ihrem Freund und wandte sich nun den anderen zu. „Also gut. Fury hat mich an jenem Tag gerettet und mich zu Helen Cho gebracht, diese hatte eine neue Methode erfunden, um Menschen wieder zum Leben zu erwecken. Wir wussten nicht, ob die Methode wirklich funktionierte, denn bisher gab es keinen menschlichen Versuch... daher war ich der erste Versuch und wie man sieht, hat es geklappt.""Aber,  wie wusste Fury davon?" kam es von Steve. Natasha's Blick ging zu ihm und holte Luft, bevor sie vorfuhr. „Etwa zwei Tage vor dem Ereignis, hatte ich eine Nachricht von einem Agentin bekommen, der ebenfalls in Sokovia stationiert war.. Er hatte gesehen, wie Yelena am Morgen aus ihrer Wohnung ging und sich einem Mitglied von HYDRA traf. Daraufhin gab ihm den Auftrag Yelena im Auge zu behalten, man kann sich denken, wie es weiter ging. Ich erhielt die Nachricht, dass Yelena zu HDYRA gehört, als auch schon der Stark Tower angegriffen würde. Bis dahin wusste wir nicht genau, wer dahinter steckt und als ich hier ankam, war es auch schon zu spät. Meine beste Agentin wurde getötet, aber ich hatte von Cho's neuer Methode gehört und Romnaoff's Körper mit jemand anderes getauscht." erklärte Nick Fury den Avengers, die versuchten das gerade gesagte zu verarbeiten. „Du warst auf ihrer Beerdigung! Warum hast du uns nichts gesagt?""Was genau hat das mit Yelena zutun?" kam es von Clint und Pietro. „Wir konnten nichts sagen, weil wir erst herausfinden mussten, was Yelena mit HYDRA zutun hatte und damit ihr in Sicherheit seid." beantwortete Natasha Tony's Frage und verschränkte die Arme. „Sobald ich wieder Fit war, haben wir uns auf die Suche nach Antworten gemacht. Nick und ich wussten bis dahin nur, dass sie für HYDRA arbeitete, dass man Yelena anscheinend zu SHIELD eingeschleust hatte und dass das Gespräch von uns beiden in Stalingrad. Ein wichtiges Detail ist mir im Nachhinein eingefallen... Die Stimme des Taskmaster, vielmehr dieser Akzent kam mir erstaunlich bekannt vor. Also habe ich mich in den Kameras den Hauptquartiers gehackt und das Video von dem Tag rausgesucht, ein wenig dran geändert und schon hatten wir die richtige Stimme, Yelena's Stimme." Eine kurze Pause folgte, in der die Black Widow durch atmete und dann vor fuhr. „Von da an ging alles ganz schnell und wir wissen das Yelena der Taskmaster ist und ihr Plan zusammen mit dem KGB und HYDRA mich zu töten. Sie war es auch, die Wanda und Pietro damals besucht und mitgenommen hatte und als deren Experimente gedient haben." Sie sah nun zu Pietro, der sie abwartend an sah. „Wir haben die Vermutung, dass du und Wanda dazu dienen solltet, dass ihr mich tötet und die Avengers ausschaltet, dass würde erklären, warum Yelena mit euch sprechen wollte. Sie hatte wohl gehofft, dass ihr euch noch daran erinnern könnt.""Also war es Yelena von Anfang an?" fragte Bucky. „Ganz genau. Wir sind sofort hergefahren, als wir den Bericht von Yelena gelesen haben, dass Wanda etwas großes getan hat." antwortete Fury.

*

Wanda sah zum erneuten Mal auf die Uhr, die in der Küche hing und vom Wohnzimmer aus gut sehen konnte. Wollte Natasha nicht schon seit über eine halben Stunde hier sein? Sorgen und Ängste machten sich in ihr breit und ließen sie nervös werden. Langsam sah sie von der Uhr wieder weg und zum Fernseher, der ohne Ton lief und das Wetter gerade gezeigt wurde. Natasha konnte nicht passiert sein, denn schließlich war das hier ihre Realität. Vielleicht würde sie dennoch mal gucken gehen und stand nun vom Sofa auf, während ihr Blick zu Mailo ging, der in seinem Körbchen lag und schlief. Mit einer Handbewegung und das kurze aufleuchten ihrer Energie, war die Haustür öffnen und schloss sich wieder, nachdem Wanda draußen war. Sie ließ ihren Blick über die Gegend und konnte recht schnell eine blondhaarige Frau ausmachen, die wie sollte es anders sein, mit Natasha sprach. Es war nicht das erste Mal in den letzten Tagen, dass Yelena mit ihrer Frau unterhielt, wie als würde diese Natasha immer abfangen. Langsam machte sich Wanda auf den Weg zu den beiden Frauen und legte einen Arm um Nat's Taille, wobei diese ihren Kopf lächelnd zu ihr drehte und von Yelena ein leises Brummen wahrnahm. „Ich hab dich schon gesucht." sagte sie und blickte kurz zu der Blonden, während sie ihre Hand an Natasha's Wange legte. „Ich wollte gerade weitergehen. Sehen wir uns gleich?" fragte Natasha mit einem Lächeln. „Natürlich." Antwortete Wanda und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor sie ihrer Frau hinterher sah. Als sie ihren Kopf wieder zu Yelena drehte, konnte sie erkennen, wie sie die Augen zusammenkniff. Hatte sie gesehen, was sie gerade getan hatte? „Hast du Natasha gerade eine Gehirnwäsche verpasst?" fragte Yelena und sah ihr fest in die Augen, doch Wanda sagte nichts und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wanda... Wanda.." fing die Blonde an. „Du bist doch zu mehr fähig als ich dachte.""Was willst du von Natasha?" fragte sie noch erstaunlich ruhig, obwohl sie merkte, wie ihre Magie hervorkommen wollte. Wanda spürte wieder dieses eigenartige Gefühl, was sie in Yelena's Nähe hatte, wie auch damals im Hauptquartier, als sie die Blonde zum ersten Mal gesehen hatte. Sie war ihr bekannt vorgekommen, nur nicht vorher, aber hinter dieser Frau steckte deutlich mehr, als sie gerade annahm. „Ich weiß noch nicht, was genau du hier erschaffen hast, aber früher oder später wird man dich hier finden und du wirst an allem Schuld sein, glaub mir..." ein fieses Grinsen schlich sich auf ihren Lippen. „Was auch immer du vor hast, dass wird nicht aufgehen.""Ich weiß nicht wovon du redest." gab sie zurück und wollte sich dem Gehen zu wenden, doch schon spürte sie eine Hand, die sie am Oberarm festhielt. „Du weißt genau, was hier vor sich geht.""Lass mich los." sagte Wanda warnend und hob langsam ihre Hand, in der sich ihre rote Energie sammelte. „Ich weiß, dass du an all dem hier Schuld bist und das Natasha Tod, denn ich-„ Yelena verstummte schnell, während die Hexe ihren Kopf schief legte. „Du hast was? Du weißt überhaupt nichts und wirst auch niemals etwas herausfinden." Wanda ließ ihre Hand nach vorne schnellen und ein Ball aus roter Energie, ging von ihre Hand los, der Yelena traf und sie nach hinten schleuderte. „Niemand wird das hier jemals erfahren." rief sie nun lauter und ihre Augen verfärbten sich rötlich.

*

Wie auch am Morgen und in den letzten Tagen spürte Natasha, dieses eigenartige Gefühl tief in ihrem Inneren. Sie konnte nicht genau erklären, wie es sich anfühlte, ein bisschen so als würde ihr etwas fehlen, wie Erinnerungen... Sie konnte nie die Fragen beantworten, die ihr diese Yelena stellte. Es war als hätte das was davor nie existiert und die ersten Bilder und Gefühle die ihr in den Sinn kamen, waren die, als sie Wanda weinend auf dem Rasen im Garten gesehen hatten. Natasha seufzte und nahm sich ein Glas aus dem Hochschrank und füllte es mit Wasser, bevor sie einen Schluck nahm. Die Fragen die Yelena ihr stellte ergaben keinen Sinn. Wer fragt denn schon mehrmals dieselben Fragen? Sie hatte bei dieser Frau sowieso schon von Anfang an ein komischen Gefühl, aber sie wusste nicht wieso. Auch Wanda verhielt sich in letzter Zeit anders als sonst, mehr angespannt und ernster, aber wenn man sie darauf anspricht kommt nur, dass alles gut ist und es an der Arbeit liegt. Natasha hatte aber auch da ein anderes Gefühl, dahinter musste mehr stecken. Sie würde ihre Frau nicht dazu zwingen zu reden, denn sie solle von sich aus zu ihr kommen und Wanda wusste, dass sie immer mit ihr reden kann. Ihr Blick ging zu ihrem Ring an ihrer rechten Hand. Wieso konnte sie sich nicht daran erinnern? An solch einen Moment sollte man doch Erinnerungen haben und keine Leere. Sie verstand nicht, warum es so wahr und ging rüber ins Wohnzimmer, als sie Wanda's Stimme von draußen war nahm, die ziemlich wütend klang. Natasha stellte das Glas auf dem Wohnzimmer Tisch ab und lief mit schnellen Schritten nach draußen.

Echoes in the darkness {Scarlet Widow FanFiction} - AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt