Rebellion of my

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"Och kommt schon Jungs, dass ist unfair", sagte die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, als er auf der Kante des Daches hockte während zwei Räuber mit Pistolen auf ein Paar zielte um es auszurauben. "Scheiße Spider-Man! Knall ihn ab!", schrie der Größere von den beiden. Schnell änderten sie das Ziel und hielten ihre Waffe in die Richtung von Spider-Man. Es dauerte keinen Augenblick bis diese auch das Feuer eröffneten. Mit einem Salto zur Seite wich er gekonnt den Schüssen aus. "Das ist echt nicht nett", mit beiden Händen zielte Peter auf die Waffen der Maskierten und zog mit seinen Netzen die Waffe aus deren Hände. "Danke für die Blumen". Mit einem Sprung landete Spider-Man auf dem Boden und lief auf die Gegner zu die im nächsten Moment von zwei weiteren Netzen an die Wand geheftet wurden. Das Pärchen war unglaublich erleichtert, die junge Blondine fing an vor Erleichterung zu weinen. Verübeln konnte man es ihr definitiv nicht, der Retter ging auf die beiden zu und hob die Hände. "Alles ist jetzt gut. Versprochen", der Mann umarmte seine Frau um diese zu trösten. "Vielen Dank Spider-Man!", sagte der Fremde voller Dankbarkeit. Und genau deswegen machte Peter dieser Job. "Spider-Man ist immer zur Stelle!", mit einer 'Alles Roger'-Geste verabschiedete er sich und schwang wieder über die Straßen von der Stadt die niemals schlief. Es war mittlerweile Dezember und über New York lag eine dicke Schneedecke, ganz zu seinem Leidwesen. Immerhin war Verbrechensbekämpfung nicht einfach, wenn alles glatt war. Wie sehr Peter doch dankbar für seine Heizung ist die im Anzug verbaut ist.

Kurz gegen Mitternacht schwang sich Spider-Man zu einem 12 Parteien Haus mit 6 Etagen. In der obersten Etage öffnete er ein Fenster und die warme Luft seines Apartments begrüßte ihn. "Schon viel Besser", sagte er nachdem er ins Wohnzimmer hinein geklettert war und das Fenster hinter sich schloss. "Wenn ich die Heizung nicht hätte, wäre ich echt aufgeschmissen", gestand er ein und musste unfreiwillig an den Entwickler des Anzuges denken. Tony Stark. Doch kaum war dieser in seine Gedanken gelangt hatte er diesen direkt wieder verbannt. Zeitverschwendung.
Peter schlüpfte aus seinem Spandexanzug und schnappte sich einen Keks aus der geöffneten Packung die auf dem Couchtisch lagen. Diesen schob er in seinen Mund und schaute sich nach seinen gemütlichen Klamotten um. Wo hatte er sie nur hingelegt? Der Brünette lief in der Schlafzimmer seines 35 qm Apartments, wo er auch nicht fündig geworden war. Als er dann schließlich in Badezimmer kam, lagen seine Jogginghose und sein T-Shirt wahrlos auf dem Boden. Diese hatte Peter nach dem duschen einfach liegen gelassen. Eins konnte man von Peter Parker nicht behaupten und zwar das er ordentlich war. Während der athletische junge Mann in seine schwarze Jogginghose schlüpfte, biss er von seinem Keks ab und hielt den Rest in seiner Hand fest. Anschließend zog er sich sein graues T-Shirt über und Hüpfte auf sein Sofa, wo er mit einem zweiten bissen den Keks ganz verschlungen hatte. Verbrecher jagen machte eben hungrig. Liegend auf dem Sofa entspannter der Held seine Muskeln und schloss seine Augen. Zwar hatte er durch seine Superkräfte einiges an Stärke dazu gewonnen, doch war es jedes Mal sehr anstrengend durch die Stadt zu schwingen und zum Beispiel Autos zu heben oder aufzuhalten. Eigentlich verlangte das sogar viel von ihm ab. Doch Peter wollte sich nicht beschweren, denn er war sich seiner Rolle genau bewusst und wie vielen Menschen er damit half.
Das vibrieren seines Handys holte ihn schließlich aus der Entspannungsphase. Peter öffnete ein Auge und schielt auf das alte und kaputte Handy auf seinem Tisch. War es nicht schon sehr spät? Mit einem lauten seufzten griff er nach seinem Handy und schaute wer ihn da gerade versuchte anzurufen. Doch der Name auf dem Bildschirm seines Smartphone lies ihn blitzartig aufsetzten. "Tony...", flüsterte er laut den Namen der dort eingeblendet wurde. Gott wie lange hatte sie schon nicht mehr miteinander gesprochen? Drei oder vier Jahre? Sollte er da ran gehen? Peter kämpfte mich sich selber. Sein Herz wurde schwer. Bis heute hatte er das Geschehene noch nicht verarbeitet. Peter schluckte schwer und seine ganze Aufmerksamkeit war auf den Namen fokussiert. Gott was sollte er bloß sagen? Immerhin war das letzte Treffen der beiden nicht wirklich gut ausgegangen. Peter hatte noch bis heute daran zu knabbern. Verübeln konnte man es ihm nicht. Langsam legte er seinen Daumen auf die grüne Taste, betätigte diese und drückte direkt den Lautsprecher.
"Parker?", hörte er die Stimme des Älteren am anderen Ende. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals. Kein Hallo oder dergleichen. Typisch. "Ja", antwortete er genauso knapp. "Junge, ich weiß wir haben lange nicht mehr miteinander gesprochen und ich..", begann Tony das Gespräch, doch für Peter kam das alles einfach nur surreal rüber. "Drei Jahre", sagte Peter vorwurfsvoll was den Milliardär auf der anderen Seite verstummen lies. Eine unangenehme Stille herrschte und das Herz des Brünetten wurde einfach nur unendlich schwer. Das war einfach viel zu belastend. "Tony. Es waren drei Jahre", und verlieh seinem Vorwurf nochmal Nachdruck. Worauf hin Tony nur laut seufzte. Was hatte dieser auch anderes erwartet nach der Aktion die er gerissen hatte? "Kleiner, ich weiß es ist viel passiert.", woraufhin Peter einfach nur verächtlich schnaubte. War normal gar nicht seine Art war, doch bei Tony verlor er jegliche Kontrolle über sich. "Du hast ja keine Ahnung.", schmiss der Brünette nochmal hinterher. Peter stand auf und lief ruhelos durch sein kleines Apartment. "Nun ich weiß auch nicht was ich dazu sagen soll, doch ich brauche deine Hilfe.", gestand Tony schließlich den Grund seines Anrufs. Peter schüttelte fassungslos den Kopf. Es war einfach nur dreist ihn jetzt um Hilfe zu bitten. Wobei er wusste wie groß der Stolz seines ehemaligen Mentors war. Vermutlich hatte er Spider-Man nur angerufen, weil er keine andere Wahl hatte. " Worum geht es?", gab er schließlich nach und ärgerte sich eigentlich über sich selber. "Es geht um einen Einbruch. Lange Geschichte.", Peter blieb stehen und schwieg eine Weile, denn er wusste nicht ob es eine gute Idee war ihn wieder zusehen. Besonders nach so langer Zeit. "Kommst du?", fragte der Ältere nochmal nach als Peter eine längere Zeit nichts sagte. "Na gut..", stimmte Spider-Man zu, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl. "Also morgen um 10 Uhr im Tower", wollte Tony nochmal sicher gehen. "Ja um 10 Uhr. Bye", bestätigt Peter nochmal und setzte sich wieder auf sein kleines Sofa. Er wollte das Telefonat so schnell wie möglich beenden, doch... "Warte.", kam es plötzlich laut aus seinem Handy und Peter zuckte kurz auf. "Es tut mir Leid Peter... Wegen damals.", Peters Lippen wurden schmal und er schüttelte den Kopf. "Zu spät Tony. Zu spät.", und legte dann einfach auf.
Dieses kurze Gespräch, dass vermutlich nicht mal fünf Minuten ging verlangte so unglaublich viel Kraft des 21 jährigen, dass er das Gefühl hatte Urlaub zu brauchen. Urlaub von allem. Peter legte sich wieder auf sein Sofa und stellte das Handy auf dem kleinen Tisch ab. An der Decke starrend lies er seine Gedanken schweifen. Dachte an früher, an die schönen Momente mit Tony. Gefühle die er mittlerweile an die hinterste Ecke seines Herzens verdrängt hatte, denn in diese Welt gab es kein Platz dafür. "Idiot...", flüsterte er leise zu sich selber. Morgen würde er Tony nach einer gefühlten Ewigkeit sehen und er war dazu ganz und gar nicht bereit.

Rebellion [Starker]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt