Kapitel 16

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Mase hat gestern noch das Sicherheitssystem verstärkt und mir die Unterlagen zukommen lassen, die ich brauchte. Heute muss ich die Anrufe machen, von denen ich gestern gesprochen habe. Die Zweigführer müssen schließlich wissen, wem sie zu gehorchen haben. Leider habe ich gleich nach der Pause noch eine Doppelstunde Mathe. Aber Mathe ist besser als Spanisch.

Kaum denke ich diesen Gedanken zu Ende, klingelt es zur Pause. Schnell packe ich meinen Kram zusammen und stehe auf. Ich will gerade aus dem Klassenraum verschwinden, da hält mich jemand am Arm fest. Es ist Lola, die auch in diesem Fach meine Sitznachbarin ist.

„Hey ähm..., wenn du willst, kann ich dir mal die Stadt zeigen". Schüchtern schaut sie mich an. Sie ist schon ne süße. Scheint aber nicht viele Freunde zu haben. Warum sind es immer die gutherzigen die ausgeschlossen werden? Scheiß Gesellschaft.

„Ich hab mir die Stadt schon angesehen, aber wenn du willst, können wir uns so mal treffen", biete ich ihr an.

„Wirklich?", fragt sie hoffnungsvoll.

„Ja wirklich! Am besten gibst du mir deine Nummer und ich schreibe dir. Ich muss heute noch ein Paar Anrufe erledigen, aber danach kann ich gerne zu dir kommen, wenn du willst".

„Äh ja, dass wäre toll. Ich schreibe die dann später meine Adresse. Wenn du willst, kannst du bei mir übernachten. Ich möchte nicht, dass du so spät dann noch nach Hause fährst", murmelt sie unsicher.

„Warum nicht. Solange nichts dazwischenkommt, steht das also. Wenn du willst, kannst du dich in der Pause zu uns setzten". Sie nickt schüchtern. Ich muss ihr diese Unsicherheit austreiben. Ich schnappe mir ihre Hand und ziehe sie hinter mir her. Vor dem Klassenzimmer wartet mein Bruder auf mich.

„Lola, dass ist mein Bruder Alex. Alex, dass ist Lola, wir haben uns gerade angefreundet". Nachdem ich die beiden miteinander bekannt gemacht habe, laufe ich weiter in Richtung Kantine. Wie auch schon gestern begeben wir uns zum Runden Tisch der Ashton und seinen Anhängseln 'gehört'. Alex und ich setzten uns hin. Lola steht mit leicht verzogener Miene vor dem Tisch.

„Lola, komm schon. Setz dich zu mir".

„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist", erwidert sie.

„Na los. Dir kann nichts passieren", verspreche ich ihr. Sie atmet einmal tief durch und begibt sich dann auf den Platz neben mir. Kurz darauf kommen auch schon die anderen.

„Hey Scar".

„Hey Leute, was steht bei euch heute so an?", frage ich in die Runde.

„Milo hat heute Theorie Unterricht in der Fahrschule. Ich bringe ihn dahin. Danach dachte ich, gehe ich zur Basis", informiert mich Nash. Einverstanden nicke ich und schaue die anderen an.

„Ich weiß noch nicht, wird sich schon was ergeben", setzt sich Shana zu Wort. Die anderen nicken zustimmend.

„Willst du uns nicht jemanden vorstellen Scar?", fragt Nash dreckig grinsend.

„Das ist Lola und wenn ich dich auch nur einmal dabei erwische, wie du einen Finger an sie legst kastriere ich dich", sage ich zuckersüß in seine Richtung. Schnell ist das Grinsen verschwunden und er nickt ergeben.

„Und was machst du heute so?", fragt Becca mich.

„Ich habe einige anrufe zu tätigen und bin danach mit Lola verabredet. Also rechnet heute nicht mit mir. Falls was sein sollte, sagt Milo hier Bescheid, er muss sich langsam mal an seinen Job gewöhnen". Eingeschüchtert schaut Milo auf den Tisch.

„Hey mach die keine Sorgen. Du packst das schon. Die anderen helfen dir dabei", versuche ich ihn aufzubauen. Nicht ganz so überzeugt nickt er. Naja, dass wird schon. Irgendwie.

Behind Her Eyes *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt