Prolog

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Bild von Yuna_Erin

„Lee!", rufen die Kinder unnötiger Weise, da Lee direkt vor ihnen steht „Lee, kannst du uns die Geschichte erzählen, wie der Frieden zwischen Menschen und Drachen wiederkehrte? Bitte!"
Lee setzt sich in den Schatten eines Baumes. „Natürlich erzähle ich sie euch, aber unterbrecht ihr mich auch nur einmal, höre ich sofort auf! Also, wollen wir ganz vorne beginnen?"
Die Kinder nicken eifrig und Lee beginnt zu erzählen.

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„Die Sonne schien damals auf das kleine Dorf Petir. Alles war friedlich; die Kinder spielten zusammen, die Eltern streunten auf den Feldern herum, erledigten Hausarbeiten oder gingen ihrer Arbeit nach und die Tiere grasten, spielten mit den Kindern oder halfen den Erwachsenen auf den Feldern. Den großen, grauen Drachen, welcher aus einer Höhle vom Berg neben dem Dorf herausflog, ignorierten die Meisten. Sie mussten sich nicht für ihn interessieren, sie waren keine Drachenkrieger; Krieger, die zur Drachenjagd ausgebildet wurden. Viele der Kinder träumten davon mal einer zu werden; allen voran Jungen, da die Mädchen eher einfache Arbeit bevorzugten, zum Beispiel Heilkunde oder backen.

Um Drachenkrieger zu werden, musste man erst einmal die harte Aufnahmeprüfung bestehen, um an eine der zehn Akademien angenommen zu werden, danach ein paar Jahre die nötigen Fähigkeiten und das dazugehörige Wissen erlernen und dann durch die Abschlussprüfungen kommen. Danach wurde man eine Dorfwache, zu einem Posten geschickt oder musste Aufträge erledigen. Ob man irgendwann seine Familie und Freunde wiedersah, war eher unwahrscheinlich, genauso wie die Aussicht auf ein langes Leben.

Jungen brachten diese Opfer eher als Mädchen. Wobei sie auch die Dorfältesten in Kauf nahmen, welche schon einem normalen Kind ohne solche Pläne jede Woche mindestens eine Legende erzählen mussten. Wenn das Kind dann auch noch ein Drachenkrieger werden wollte oder eine der uralten Kräfte in sich trug, klebten sie schlimmer an diesem als Baumharz.

Ihre Geschichten handelten von Zeiten in denen Menschen und Drachen noch friedlich zusammenlebten und sich gegenseitig halfen oder von vier Drachen, die diese Welt mit allen seinen Lebewesen erschufen und Jahrtausende später wieder in neuen Gestalten auftauchen sollten, um gemeinsam einen Feind zu besiegen.
Die Eltern sagten ihren Kindern immer, dass es nur Geschichten und Legenden seien, aber die Ältesten schworen darauf, dass es die Wahrheit war und sagten, dass die uralten Kräfte, welche in manchen steckten, von diesen vier Drachen kommen würden.

Das war auch das einzige, was diese Kräfte erklärte, aber trotzdem glaubten nur Wenige an diese Legenden, obwohl sie sich selber nicht erklären konnten, weswegen manche Personen in wenigen Sekunden die schlimmsten Wunden heilen, manche Fähigkeiten wie die Stärke oder Ausdauer für eine bestimmte Zeit verstärken oder Unterwasser atmen konnten, um nur drei Bespiele der großen Vielfalt zu nennen.

Übrigens waren in Petir damals keine Drachenkrieger und die Dorfbewohner haben den Drachen nicht gemeldet, weshalb dieser dort friedlich hausen konnte. Das kleine Dorf war eines der wenigen, welches Drachen einfach ignorierte. Jedoch bin ich abgeschweift. Also wo waren wir? Ach ja:

Im Dorf schauten nur zwei zu dem Drachen hinauf, Jens und Noah. Jens war ein 16-jähriger Junge mit grünen Augen, seltenen schwarzen Haaren, welche kurz geschnitten waren, und einer derer, die zu einem Drachenkrieger werden wollten, weshalb es ihm auch nicht gerade an Muskeln mangelte.

Noah hingegen war ein kleiner, brauner Baummarder und Jens' Anima Amicis, auch kurz Amacis genannt. Laut den Ältesten sind dies von den Göttern erwählte Seelen, welche eine unglaublich starke Freundschaft aufbauen können und auch, wenn sie nicht die gleiche Art sind, trotzdem miteinander reden und sich verstehen können.

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